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Unternehmen des Privatsektors machen die Zukunft des Waldschutzes vor allem von Finanzen und Verordnungen abhängig

Dienstag 16. August 2016 - Um die Zukunft der nachhaltigen Bewirtschaftung in der asiatisch-pazifischen Region zu sichern, sind der Zugang zu Finanzmitteln sowie die Schaffung unterstützender gesetzlicher und verwaltungsrechtlicher Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung.

Diese Kernbotschaft vermittelten Unternehmen des Privatsektors auf dem Gipfel Asia Pacific Rainforest Partnership (APRP), an dem Anfang August Regierungsvertreter, Landwirte, Unternehmen, NGOs und Wissenschaftler teilnahmen. Aufbauend auf dem Pariser Klimaabkommen haben sie gemeinsam das Ziel, die durch Abholzung und Zerstörung von 740 Millionen Hektar Wald in der asiatisch-pazifischen Region verursachten Emissionen signifikant zu reduzieren.
 
Der Asia Pacific Rainforest Recovery Plan Private Sector Roundtable setzt sich aus Unternehmen zusammen, zu denen unter anderem die Asia Pulp & Paper Group (APP), Wilmar, Sime Darby, New Forests, PT Rimba Makmur Utama, Simmonds Lumber und Baker and McKenzie gehören.
 
Nach nur sechsmonatiger Zusammenarbeit veröffentlichten die Mitglieder nun Einzelheiten ihrer Pilotprojekte zur Förderung waldbezogener Klimaschutzmaßnahmen sowie Politikempfehlungen. Damit wollen sie neue Mechanismen voranbringen, die es dem öffentlichen und privaten Sektor erleichtern, sich an Waldschutzprojekten zu beteiligen.
 
Einige der vom Private Sector Roundtable vorgestellten Projekte haben das Potenzial*, rund 500.000 Hektar Wald zu bewahren und die Lebensgrundlage von fast genauso vielen Menschen zu sichern, die in jenen Dörfern leben, in denen die Projekte umgesetzt werden. Jährlich können durch die Erhaltung von Regenwäldern, insbesondere in Torfmoorlandschaften, pro Hektar 20 Tonnen an CO²-Emissionen eingespart werden, die laut den Erkenntnissen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bei der Umwandlung in Kurzumtriebsplantagen ausgestoßen worden wären. Die Ausweitung dieser Projekte könnte eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und ein umweltfreundliches Wachstum in der gesamten asiatisch-pazifischen Region fördern; hierzu sind jedoch zusätzliche Finanzmittel und Unterstützung erforderlich.
 
Da Wälder eine entscheidende Rolle beim Klimawandel, für die Ernährungssicherheit, den Lebensunterhalt der Menschen sowie für die biologische Vielfalt spielen, bedarf es breit angelegter Maßnahmen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, betonte in diesem Zusammenhang die dringende Notwendigkeit der Förderung eines positiven Wechselspiels zwischen Land- und Forstwirtschaft. Er sei wichtig für den Aufbau nachhaltiger Agrarsysteme und die Verbesserung der Ernährungssicherheit.
 
„Schon nach sechsmonatiger Zusammenarbeit des Roundtable zeigt sich, dass der Privatsektor bereits eine Führungsrolle übernimmt. Er ist in der Lage Probleme rund um Klimawandel und Abholzung schnell anzugehen. Damit ebnet er den Weg für eine umfangreichere Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft sowie für die mögliche Entwicklung eines neuen Finanzierungsmodells, um die bereits unternommenen Bemühungen des Privatsektors zu stützen“, so Josh Frydenberg, australischer Minister für Umwelt und Energie.
 
Die Pilotprojekte veranschaulichen, wie eine emissionsarme Entwicklung in der gesamten asiatisch-pazifischen Region gefördert werden kann. Die Projekte erstrecken sich auf zahlreiche Länder in der Region und zeigen vielfältige Möglichkeiten für neue landschaftsorientierte Geschäftsmodelle auf – von Biodiversitätsgutschriften bis hin zur Zertifizierung von Kleinbauern. Um diese Arten von Projekten in der gesamten Region auszuweiten, werden dringend Finanzmittel und interessierte Partner benötigt.
 
„Eine nachhaltige Landschaftsbewirtschaftung kennt keine Verwaltungsgrenzen. Waldschutz, Aufforstung und eine nachhaltige Entwicklung erfordern Zusammenarbeit. Auf diese Weise können Innovationen hervorgebracht und neue Geschäftsmodelle entwickelt werden. Und was besonders wichtig ist: Zusammenarbeit sorgt dafür, dass die Landverwalter, die Kleinbauern, eingebunden werden und direkt von diesen Projekten profitieren“, sagte Aida Greenbury, Managing Director of Sustainability bei APP und Vorsitzende des Private Sector Roundtable.
 
„Die Mitglieder des Private Sector Roundtable haben vier wesentliche Herausforderungen aufgezeigt. Diese gilt es zu meistern, wenn wir das Pariser Klimaabkommen realisieren und der Abholzung in der asiatisch-pazifischen Region Einhalt gebieten wollen: Wie können wir Unternehmen einen Anreiz bieten, wenn die Teilnahme am Emissionsmarkt freiwillig ist und die Kohlenstoffpreise niedrig sind? Wie überwachen wir den Fortschritt und von welcher Grundlinie gehen wir aus? Und was am wichtigsten ist: Wie können wir die Rolle des Privatsektors nutzen? Und wie können wir die Finanzierungsmechanismen organisieren, über die die Kleinbauern und Stakeholder im Wald, die in Sachen Waldschutz in unserer Region an der vordersten Front stehen, Bargeld erhalten?“
 
Der Private Sector Roundtable ist auf diese Herausforderungen und Probleme in einer Reihe von Policy Briefs eingegangen und hat damit Regierungen, anderen Akteuren des Privatsektors und der Zivilgesellschaft Empfehlungen an die Hand gegeben. „Ohne begünstigende regulatorische Rahmenbedingungen und eine klare Ansage der Wirtschaft, sich zu verpflichten, REDD+ oder andere Waldschutzmaßnahmen zu ergreifen, bleibt die Verwirklichung des Pariser Ziels, bis 2020 100 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, ein ferner Traum. Der Privatsektor ist bereit, Investitionen zu tätigen und fördert auf dem Gipfel eine weitergehende Zusammenarbeit mit anderen Partnern und insbesondere Regierungen von Geberländern, um sicherzustellen, dass die 450 Millionen Menschen im asiatisch-pazifischen Raum, die auf Wälder als ihre Lebensgrundlage angewiesen sind, zukünftig noch lange weiter davon leben können“, sagt Martijn Wilder, AM von Baker and McKenzie und Vizevorsitzender des Private Sector Roundtable.
 

*Die Schätzungen basieren auf den IPCC-Methoden, die je nach Art der Landnutzung sowie der Waldschutz- und Aufforstungsaktivitäten im Rahmen der sieben Projekte eingesetzt werden. Weitere Einzelheiten können der jeweiligen Projektbeschreibung entnommen werden.

www.asiapulppaper.com
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