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Heidelberg: Konzernumsatz trotz Währungsbelastungen mit 1.657 Mio. auf Vorjahresniveau

Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG

Freitag 09. Februar 2018 - Die begonnene digitale Transformation der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) nimmt nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 (1. April bis 31. Dezember 2017) immer konkretere Formen an. So wurden unter anderem erste Verträge nach dem neuen Subskripitionsmodell unterzeichnet, bei dem den Kunden ein über mehrere Jahre laufendes Performanceprodukt aus Maschine, Services, Verbrauchsgütern und Software garantiert wird. Die erfolgreiche Markteinführung dieses neuen Geschäftsmodells ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die künftigen Wachstumsziele zu erreichen. Die Nachfrage nach innovativen Digitaldruckmaschinen ist unverändert hoch, und in nahezu allen Regionen waren zuletzt deutlich ansteigende Auftragseingänge zu verzeichnen.

Zudem hat Heidelberg mit der „Heidelberg Digital Unit“ ein neues Kompetenzcenter für digitales Marketing und E-Commerce gestartet, wodurch unter anderem die E-Commerce-Umsätze in den nächsten Jahren auf rund 300 Mio. € verdreifacht werden sollen. Darüber hinaus erfolgte der Serienstart des „Heidelberg Assistant“ zunächst in vier Ländern, womit die Kunden auf digitalem Wege über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte betreut werden können.

Umsatz währungsbereinigt leicht verbessert – Auftragseingang im 3. Quartal deutlich im Plus
Operativ ist Heidelberg nach drei Quartalen auf Kurs, seine Jahresziele für 2017/18 zu erreichen. So lag der Konzernumsatz mit 1.657 Mio. € zwar leicht unterhalb des Vorjahreswertes von 1.680 Mio. €, jedoch unter Eliminierung der negativen Währungseffekte aus Asien und den USA von rund 39 Mio. € leicht über der Vergleichsperiode. Getrieben von der erwähnten hohen Nachfrage nach digitalen Produkt- und Geschäftsmodellen konnte im 3. Geschäftsjahresquartal eine erfreuliche Entwicklung beim Auftragseingang verzeichnet werden. Dieser legte um mehr als 16 Prozent von 582 Mio. € auf 678 Mio. € zu. Nahezu alle für Heidelberg relevanten Regionen und dabei insbesondere Europa und die USA verzeichneten Verbesserungen. Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2017 mit 693 Mio. € auf einem für ein nach-drupa-Jahr sehr guten Niveau.
„Heidelberg vollzieht konsequent den Wandel zu einem modernen digitalen Technolo-gieunternehmen. Unsere neuen digitalen Lösungsangebote stoßen auf die erhoffte große Kundennachfrage. Dies gilt für die in unserer Branche wegweisenden neuen Subskriptionsmodelle, die E-Commerce-Angebote der neuen Digital Unit genauso wie für unsere industriellen Digitaldruckmaschinen für Verpackungen und Etiketten. Unsere mittelfristige Zielvorgabe, mittels technologischer Führerschaft, digitaler Transformation und operativer Exzellenz einen Umsatz von rund 3 Mrd. € und einen Nachsteuergewinn von mehr als 100 Mio. € zu erzielen, wird damit immer greifbarer“, kommentierte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg die Entwicklung.

EBITDA auf 105 Mio. € verbessert
Die Profitabilität wurde gegenüber den Vorjahreswerten weiter erhöht. Das EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis stieg nach drei Quartalen von 94 Mio. € auf 105 Mio. €; dabei erreichte die EBITDA-Marge nach neun Monaten 6,3 Prozent nach 5,6 Prozent im Vorjahr. Das EBIT ohne Restrukturierungsergebnis lag bei 54 Mio. € (Vorjahr: 43 Mio. €). Die deutlich gesunkenen Finanzierungskosten führten zu einem von -42 Mio. auf -36 Mio. € verbesserten Finanzergebnis. Wie im Dezember kommuniziert führt die US-Steuerreform zu einmaligen, nicht zahlungswirksamen Belastungen von rund 25 Mio. €. Dies führte dazu, dass das Ergebnis nach Steuern mit -10 Mio. € auf Höhe des Vorjahreswertes lag. Ohne diesen Sondereffekt wäre ein entsprechend deutlich positives Ergebnis erzielt worden.
Der Free Cashflow (-20 Mio. €, Vorjahr: -10 Mio. €) wurde geprägt von den im Be-richtszeitraum getätigten Akquisitionen und Investitionen im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Innovationszentrums in Wiesloch. Im 3. Quartal wurde ein positiver Wert von 12 Mio. € erreicht. Die operativen Verbesserungen und die Wandlung einer Wandelanleihe im Juli 2017 führten zu einem Anstieg des Eigenkapitals auf 345 Mio. € (Vorjahr: 246 Mio. €). Damit stieg die Eigenkapitalquote auf rund 16 Prozent (Vorjahr: rund 11 Prozent). Die Nettofinanzverschuldung sank zum 31. Dezember 2017 auf 244 Mio. € (Vorjahr: 282 Mio. €) und der Leverage lag mit 1,3 (Vorjahr: 1,7) weiterhin deutlich unter dem Zielwert von 2.
„Unsere Finanzierungsstruktur ist sehr solide. Wir haben einen niedrigen Leverage und halten Liquidität vor, mit der wir unsere geplanten Investitionen in neue Geschäftsmodelle finanzieren können“, sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand von Heidelberg. „Daneben sind auch weitere Zukäufe denkbar, wenn sie unsere digitale Transformation beschleunigen.“

Operative Jahresziele für Gesamtjahr 2017/18 weiterhin im Blick
Vor dem Hintergrund der US-Steuerreform hatte das Unternehmen bereits Ende Dezember seine zu Beginn des Geschäftsjahres unter Vorbehalt gegebene Prognose für das Nachsteuerergebnis geändert. Nachdem zunächst eine weitere moderate Steigerung zum Vorjahr erwartet wurde, geht Heidelberg nun für das Geschäftsjahr 2017/18 von einem Ergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert (36 Mio. €) aus.
Bezüglich der operativen Jahresziele, das heißt bereinigt um den genannten steuerlichen Sondereffekt, hält Heidelberg unverändert an den im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen zum 2. Quartal 2017/18 am 9. November 2017 kommunizierten Aussagen fest.
Der Umsatz soll in etwa das Vorjahresniveau erreichen. Während die Entwicklung in Nordamerika sich wie avisiert in der zweiten Geschäftsjahreshälfte aufhellt, belasten weiterhin die Währungseffekte vor allem in Asien und aus dem US Dollar sowie die gezielte Reduzierung des Gebrauchtmaschinenhandels das Geschäft. Mit Maßnahmen zur Effizienzsteigerung strebt das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/18 unverändert eine EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 7 bis 7,5 Prozent an. Beim Nachsteuerergebnis wird sich das weiter verbesserte Finanzergebnis positiv auswirken, die genannten Einmalbelastungen aus der US-Steuerreform einmalig negativ.
Wie geplant liegt der strategische Fokus im Geschäftsjahr 2017/18 auf der Initiierung und Umsetzung strategischer Maßnahmen im Rahmen von „Heidelberg goes digital“: der Stärkung der Technologieführerschaft, der digitalen Transformation des Geschäftsmodells und dem Erreichen der operativen Exzellenz. Diese Maßnahmen beginnen sich bereits positiv auszuwirken und werden maßgeblich zur Erreichung der mittelfristigen Unternehmensziele beitragen. Die Zuversicht hierfür hat sich im Verlauf des Geschäftsjahres weiter verstärkt.

www.heidelberg.com
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