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Lesen: Vom Aussterben bedroht?

Dienstag 30. November 1999 - Die Menschen lesen immer weniger und haben immer mehr Probleme beim Lesen und Verstehen von Texten. So Professor Dr. Klaus Ring, Geschäftsführer der Stiftung Lesen. Die Konsequenzen für die Druck- und Papierindustrie könnten auf lange Sicht verheerend sein.

Die Stiftung Lesen aus Mainz und der Bundesverband Druck aus Wiesbaden engagieren sich daher verstärkt für die Leseförderung, die gleichzeitig auch eine Förderung des Druck- und Papiergewerbes darstellt, und haben die Aktion „Lesen macht Druck (und Papier)“ ins Leben gerufen. Eine gleichnamige Broschüre klärt Druck- und Papierunternehmen sowie die Druckfarbenindustrie über die heutige desolate Bildungs-Situation beim Lesen auf und mahnt zum Handeln. Professor Dr. Ring regt eine koordinierte Förderung der Sprach-, Lese- und Medienfähigkeit an, wirtschaftlich und politisch unabhängige Einrichtungen müßten die Lesefähigkeit der Menschen kontinuierlich untersuchen.

Bereits heute werden nach Angaben der Kammern und einzelner Industrieunternehmen etwa 15 Prozent der Lehrstellenbewerber abgewiesen, weil sie nicht ausreichend lesen und schreiben können. Klinischen Untersuchungen zufolge sei in der letzten Dekade der Anteil an Kleinkindern, deren sprachliche Entwicklung gehemmt ist, von 4 auf 25 Prozent gestiegen, und von den erwachsenen Deutschen seien 14 Prozent kaum in der Lage, Texte zu verstehen, weitere 34 Prozent hätten immerhin ihre Schwierigkeiten dabei. Projekte der Stiftung Lesen setzen bereits in Kindergärten und Schulen an, um die Lesefähigkeit zu verbessern, die Wirtschaft soll nun ein Übriges tun, um der besorgniserregenden Rückentwicklung der Bildung Einhalt zu gebieten.

www.StiftungLesen.de
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