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Verbrauchsmaterialien

Veranstaltung für Kunden der Papierindustrie

Donnerstag 15. März 2001 - Unter dem Motto "Einführung in den zukünftigen Standard der Papierindustrie" wurde am 13. März im München, papiNet (the direct paper commerce on the net) vorgestellt.

Was ist papiNet?
Handelt es sich hier um einen Standard, eine Kommunikations-Software oder einen Marktplatz? Wer profitiert von papiNet bzw. wem gehört es?
Um gleich eine Antwort vorweg zu nehmen, papiNet (www.papinet.org) ist kein Marktplatz, sondern ein globaler offener Standard für den elektronischen Datenaustausch im B2B Bereich für die Papier- und Druckindustrie. Hinzu kommt für die europäischen Anwender eine Kommunikations-Software.

Background
Den ersten Ansatz lieferte eine Initiative der deutschen Zeitungs- und Magazindruckindustrie im Herbst 1999. Dieses, später intern „Papinet 1“ genannte Projekt, resultierte aus dem Wunsch der Kunden (Bauer, Bertelsmann, Burda, Gruner+Jahr, News International, Seebold, Springer), bzw. Hersteller (Haindl, Holmen, Metsä-Serla, Norske Skog, SCA, Stora Enso, UPM-Kymmene) einen zeitgemäßen Ersatz für den bestehenden EDIPAP-Standard zu finden. Im April 2000 wurde diese Idee im Rahmen eines CEPI (Confederation of European Paper Industries, Brüssel, www.cepi.org) Meetings aufgegriffen, mit dem Ziel diese nun europäische Initiative auf die Bereiche Pressepapiere, Grafische Papiere und Karton & Verpackungspapiere auszuweiten. Das Konsortium dieser Hersteller (International Paper, Stora Enso, UPM-Kymmene, SCA, Arjo Wiggins, Metsä-Serla, Sppi, Jefferson Smurfit, AssiDomän, Norske Skog, Haindl, Cartiere Burgo, Kappa Packaging, Holmen, Myllykoski, Ahlstrom Paper Group, Lecta, Mayr-Melnhof, Korsnäs, Portucel, Empresa Nacional de Celulosas, Soporcel, Fedrigoni, Södra) heißt European Paper Consortium for e-business GIE (EPC). Das Ziel, einen echten globalen Standard zu schaffen, konnte schließlich im Herbst vergangenen Jahres durch die Hereinnahme von zwei amerikanischen Organisationen GCA und AF & PA (Graphic Communications Association, Virginia; American Forest & Paper Association, Washington DC) als Co-Sponsoren (neben CEPI) erreicht werden. Das APC ist offen für den Beitritt weiterer Mitglieder.

Standards
Die berets seit ca. zehn Jahren existierende EDIPAP (Electronic Data Interchange for the Paper industry) Standard für den elektronischen Austausch von kommerziellen Daten konnte sich auf Grund seiner hohen Komplexität und daher hohen Einführungskosten und auch wegen den nicht unbeträchtlichen laufenden Kosten nicht industrieweit durchsetzen. Nach jüngster Auffassung der EDIPAP Electronic Trading Group (EETG) wird dieser Standard in einigen Jahren in den papiNet Standard übergehen. Folgerichtig wurden Pläne zur Erstellung einer eigenen Web-Seite www.eetg.org sowie die Entwicklung von weiteren Messages gestoppt.
Der Standard papiNet basiert auf der kommenden Sprache des Internets XML (eXtensible Mark-up Language). Dank der Einfachheit von XML haben die Anwender im Vergleich zu einem EDIPAP Projekt viel geringere Investitionskosten und auch die laufenden Kosten sind sehr gering.

Die ersten fünf Messages
Zunächst wurden in den drei Arbeitsgruppen des jeweiligen Sektors die verschiedenen Geschäftsprozesse beschrieben und sodann gemeinsam harmonisiert. Dadurch kann heute leichter ermittelt werden, wann richtigerweise welcher Geschäftsprozeß zum Tragen kommt.

Mapper Software
Um die Nachricht im ERP-System des Teilnehmers automatisch verarbeiten zu können, wird eine weitere Software benötigt, die man Mapper nennt. Aufgabe des Mappers ist es, den Inhalt der Nachrichten in bzw. aus den entsprechenden Feldern der ERP-Software zu transportieren. Hier hat die EPC einige Softwareanbieter geprüft. Eine endgültige Empfehlung für ein bestimmtes Softwareprodukt wird aber erst nach Abschluß der Pilotinstallationen getroffen werden. Parallel dazu wird von den bekannten ERP Systemanbietern in der Papierindustrie, wie SAP oder TietoEnator MAS, ein Mapper entwickelt werden um ihr Produkt auch „papiNet kompatibel“ anbieten zu können.

Phase 2 des Projekts
Um die Akzeptanz des Standards zu fördern, finden im März europaweit drei kostenlose Informationsveranstaltungen für Kunden statt – München, 13.03., Paris, 15.03., London, 21.03. Ferner wird neben den Starts verschiedenster Piloten mit den fünf Messages bereits gemeinsam mit den Amerikanern an der Entwicklung weiterer gearbeitet. Gleichzeitig wurde zur Vereinheitlichung der verwendeten Begriffe eine Art universales Lexikon angelegt. Darauf aufbauend konnten als Ergebnis der Phase 1 die wichtigsten fünf Messages erarbeitet werden:
Auftrag, Auftragsbestätigung, Abruf/Abrufbestätigung, Lieferschein und Faktura.
Um das Ziel eines offenen Standards zu gewährleisten, wurde bei der DTD (Document Type Definition) Standardisierung auf eine einfache Dokumentenstruktur, Verwendung ausschließlich definierter Teilmengen und Begriffe geachtet.

Kommunikationssoftware
Um die Verbreitung des Standards zu erleichtern wurde im Auftrag der EPC eine Kommunikationssoftware entwickelt, die ihren Mitgliedern und allen Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Dieser papiNet Messenger wird verwendet, um ein XML Dokument zwischen Hersteller und Kunden via Internet austauschen zu können.

Mayr-Melnhof Karton (MMK) und papiNet
Laut Dr. Wilhelm Hörmanseder, Mitglied des Vorstandes der MMK AG und des papiNet Project Board, erhält dieses Projekt die volle Unterstützung durch MMK. Die durch Kunden und Hersteller gemeinsame Erarbeitung von globalen Standards ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende B2B Strategie. MMK hat nach erfolgreicher Integration aller Werke und Vertriebsbüros in ihr neues TietoEnator-MAS ERP System und nach Aufbau einer Investor Relations- bzw. Produktinformations-Web-Page, den nächsten logistischen Schritt getan und für ihre Kunden die MM-Community ins Leben gerufen. Nach Abschluss der Pilotphase wird die MM-Community dann allen Kunden zur Verfügung stehen, wobei die Funktionalitäten laufend erweitert werden.

Alle vorgetragene Präsentationen können in einigen Tagen nach der Veranstaltung von der Webpage www.papinet.org herunterladen werden.

www.papinet.org
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