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Die Branche am Montag!

Weiterverarbeitung

Willkommen zu unseren Finishing-Tagen 2001

Freitag 29. Juni 2001 - Begrüßung durch Alfred Henschel und Michael Neugart, den Geschäftsführern der Firmengruppe Polar-Mohr.

Wir freuen uns, Sie heute hier in Hofheim begrüßen zu dürfen. Diese Veranstaltung, die wir erstmalig 1998 durchführten, wollen wir zu einem sich 2-jährig wiederholenden Kundenforum werden lassen, das wir ganz den jeweils aktuellen Themen der Industrie anpassen. Hier werden unsere Kunden regelmäßig die Möglichkeiten erhalten, sich mit den neuesten Entwicklungen beim Schneiden/Stanzen/Banderolieren und in der Prozeßorganisation um den Schneidprozeß auseinander setzen zu können.
Es ist uns nicht nur wichtig, unseren Besuchern die neuesten Produkte zu zeigen – hier sind wir als kompletter Systemlieferant immer besonders gefordert – entscheidender war, daß wir den rund 1.500 Besuchern gleichzeitig auch unsere Produktionsstätten präsentierten können. Denn Wettbewerb findet zwar vordergründig bei den Produkten statt, bei Investitionsgütern mit einer langfristigen Nutzung, konkurrieren die Unternehmen jedoch auch mit ihrer kompletten Kompetenz in Entwicklung, Fertigung, Qualität und Service.

Das Ziel unseres Unternehmens ist es, nicht nur unsere Position zu halten, sondern kontinuierlich auszubauen und mit neuen Produkten zu ergänzen. Das gesamte Programm haben wir bis heute mit neuen Peripheriegeräten und neuen Systemen für die Etikettenfertigung und mit Stapelwendern erweitert. Bei Stapelwendern ist es uns gelungen, innerhalb kurzer Zeit über 100 Stück zu verkaufen, so daß wir bereits heute nennenswerte Marktanteile gewonnen haben.

Die Markteinführung unserer neuen Etikettensysteme entspricht unseren Erwartungen. Wir bieten hier Systeme für Stanz- und Schneidetiketten, wobei diese Anlagen zum Teil so kombiniert werden können, daß die Möglichkeit besteht, auf einer Anlage Stanz- oder Schneidetiketten zu fertigen – also höchste Flexibilität für unsere Kunden.

Wir sind der Überzeugung, daß wir unsere Marktanteile weiter ausbauen können. Unsere Systeme bieten ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Jetzt gilt es, das Programm weiter zu entwickeln und mit den noch fehlenden Geräten wie z.B. Gegendruckstanzen, die ab Anfang nächsten Jahres lieferbar sein wird, zu ergänzen.

Unsere Entwicklungskapazitäten sind bereits heute auf die Drupa 2004 ausgerichtet. Wir haben das Ziel, die Wertschöpfungskette für zu schneidende Produkte bis zum Verpacken abzudecken. Das Entwicklungsbudget beträgt mit über sechs Prozent vom Umsatz deutlich mehr als Branchendurchschnitt.

Wir werden auch weiterhin erhebliche Mittel in den Ausbau und die Erneuerung unseres Produktprogramms investieren. Denn für eine langfristig positive Unternehmensentwicklung ist es von entscheidender Bedeutung wirtschaftlich zu wachsen, wobei hier nicht konjunkturelles Wachstum gemeint ist.

Polar Mohr ist ein Unternehmen, das, wie seine Kunden, einem permanenten Wandel unterliegt. Die Ursachen für diesen Wandel liegen zum Einen in der ständigen Anpassung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den bekannten und neuen Wettbewerbern und zum Anderen an den sich ändernden Bedarf.

Der Wandel von Polar Mohr beruht auf der Notwendigkeit, sich in allen Bereichen dem Wettbewerb zu stellen und hierfür die richtigen Investitionen zu tätigen.

In der Vergangenheit hatten wir der Fachpresse nahezu jedes Jahr entscheidend neue Abschnitte der Werksentwicklung präsentiert. Im letzten Jahr hatten wir Sie anläßlich der Übergabe der neuen Lackiererei mit Vorstellung der neuen Produkte für die Drupa in unserem Hause.

In 1999 waren Sie bei uns anwesend zur Übergabe der Peripheriemontage. Allein hier hatten wir damals in Produktionseinrichtungen ca. 6 Mio. DM investiert. In diesem Bereich hatten wir in den letzten Jahren überproportionales Wachstum. Der Umsatz hat sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt, so daß wir hier in Kürze in zusätzliche Produktionseinrichtungen investieren werden.

Gerade durch den Einsatz von Peripheriegeräten kann die Produktivität der Schneidmaschinen und damit des Personals verbessert werden. Personalkosten sind das große Thema, mit dem sich unsere Kunden heute auseinandersetzen. Wir haben auch hier wieder gezeigt, daß durch den richtigen Einsatz von Peripheriegeräten die Produktivität um 100 oder mehr Prozent gesteigert werden kann. Wir erwarten deshalb auch weiterhin überproportionales Wachstum in diesem Bereich.

In unserem Unternehmen haben wir in den letzten fünf Jahren insgesamt über DM 60 Mio. in neue Produktionseinrichtungen, Gebäude und Organisation investiert. Dies entspricht einer Investitionsquote, wie bereits gesagt, die weit über den durchschnittlichen Werten des deutschen Maschinenbaus liegt. Wir haben nach wie vor eine hohe Fertigungstiefe und wir beabsichtigen diese Fertigungstiefe zu erhalten.

Im letzten Jahr lagen die großen Investitionen außer in der Lackiererei in einem neuen Lager für Vorrichtungen. Damit wurde es möglich, neue Flächen zu erschließen. Investiert haben wir auch in die Organisation, um eine nahezu komplette Umstellung auf neue CAD 3D-Systeme zu ermöglichen.

Das Unternehmen Polar Mohr hat sich in der Vergangenheit kontinuierlich entwickelt, wobei wir im letzten Jahr natürlich auch durch den Sondereffekt der Drupa um 20% gewachsen sind. Das Jahr 2000 war das umsatzstärkste in der Unternehmensgeschichte mit auffälligem Wachstum im Bereich der Peripherie. Dieses Ergebnis liegt weit über den überdurchschnittlichen Werten des graphischen Maschinenbaus.

Wachstum kommt für unser Unternehmen immer stärker aus dem Ausland. Deutschland konnte trotz drupa mit unserem Exportwachstum nicht Schritt halten, so daß unser Exportanteil weiter auf 83% gestiegen ist. Besonders erfreulich dabei war, daß der Verkauf in Asien um über 60% zunahm, getrieben von der sehr guten Entwicklung in Hongkong und in Südchina. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Entwicklung anhält, da China die Importzölle für unsere Produkte drastisch erhöht.

In der Firmengruppe Polar Mohr waren im letzten Jahr durchschnittlich 598 Mitarbeiter beschäftigt – einschließlich 32 Auszubildender. Die Ausbildung von Nachwuchskräften hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Facharbeiter, wie wir sie heute benötigen, sind trotz nach wie vor hoher Arbeitslosenzahl in Deutschland nicht oder nur schwierig vom Arbeitsmarkt zu bekommen. Unser Unternehmen kommt seiner Verantwortung in der Ausbildung des eigenen Nachwuchses nach.

Während dieser Veranstaltung besuchten uns rund 1500 Kunden aus 38 Ländern aller Kontinente. Dieses hervorragende Interesse an unserer Veranstaltung bestätigt uns in unseren Erwartungen, daß die Weiterverarbeitung bei den Investitionsüberlegungen unserer Kunden immer wichtiger wird. Hier werden wesentliche Produktivitätssprünge der graphischen Industrie in der Zukunft zu erzielen sein. Auch der gute Auftragseingang von circa 10 Mio. DM während dieser Tage und noch entscheidender die zusätzlich geweckten Interessen rechtfertigen den hohen organisatorischen Aufwand.

Wenn wir die Haupttrends der Druckindustrie erkennen, sollten unsere Produktentwicklungen, deren Ergebnisse Sie hier sehen können, den Kern der künftigen Nachfrage treffen.

Lassen Sie uns daher die aus unserer Sicht maßgeblichen Trends zitieren:
1. Consolidators (Konsolidierung) – Zusammenschlüsse führen zu immer höherer Industrialisierung; Verdichtung der Anbieterstruktur.
2. Ergonomie – noch immer gilt es die durchschnittliche Quote von Arbeitsausfällen aus Muskel- und Skeletterkrankungen zu minimieren.
3. Druck auf die Marge – Zwang zur Verbesserung der Kostenstruktur.
4. Verkürzung der Durchlaufzeit – die Zahl der Produktionsschritte ist zu vereinfachen und zu verkürzen… die Integration in durchgängige Workflow-Prozesse muß erreicht werden.
5. vorgelagerte Produktionsdaten nutzen – es werden noch immer zu viele Daten erzeugt, die dann mehrfach gepflegt werden müssen.

Da sicher Punkt 1 für uns als Lieferant kaum beeinflußbar ist, werden wir uns ganz auf die verbleibenden vier Punkte konzentrieren.

Bei Punkt 2 der Frage der Ergonomie, sehen wir noch heute einen erheblichen Nachholbedarf beim Einsatz von Produkten der Peripherie. Diese verbessern die Ergonomie um den Schneidprozeß erheblich. Wir zeigen hier dazu fast alle Möglichkeiten die unser Haus bietet. Vom einfachen Stapellift über unseren neuen Stapelwender bis hin zu greiferoptimierten Lösungen des Schneidguttransports.

Welches Potential an Verbesserung hier brach liegt, beschreibt eindrucksvoll eine Untersuchung der Berufsgenossenschaft und der AOK Rheinland. Buchbindereien liegen heute bei krankheitsbedingten Fehltagen wegen Muskel- und Skeletterkrankungen 30% über dem Durchschnitt anderer Industriebereiche.

Die Punkte 3 und 4, „Druck auf Marge“ und „Verkürzung der Durchlaufzeit“ wollen wir gerne zusammenfassen. Beides läßt sich im Bereich der Weiterverarbeitung nur dann lösen, wenn man Prozesse automatisiert und integriert. Dies steht ganz im Gegensatz zu der in den meisten Betrieben bekannten Vielstufigkeit der Produktion in der Weiterverarbeitung.
Unsere gesamte Präsentation während der Finishing-Tage soll dem Kunden Möglichkeiten aufzeigen gerade bei der Fertigstellung des Produktes den Taylorismus zu verringern.

Denn daß die Weiterverarbeitung in den letzten Jahren in der Produktivität hinter der Vorstufe und dem Druck zurückgeblieben ist läßt sich deutlich an Hand von Daten des Bundesverbandes Druck aufzeigen.

Automatisierung und Verknüpfung der Prozesse fand in den meisten Druckbetrieben in der Vergangenheit vornehmlich in der Vorstufe statt. Denn hier hatte die technologische Entwicklung einen gewaltigen Einfluß auf den Personaleinsatz. Hier in der Vorstufe werden heute nur noch ca. 20% des produktiven Personals eingesetzt – nach etwa 30% zu Beginn der 90er-Jahre.

Die Weiterentwicklung hat sich dagegen genau entgegengesetzt entwickelt. Mitte der 80er Jahre war hier der produktive Personaleinsatz noch bei knapp über 20%. Heute liegt die vergleichbare Zahl bei fast 30%, was einer Erhöhung des relativen Personaleinsatzes von 50% entspricht.

Das heißt, die Steigerung der Produktivität und der Kapazität, die im Bereich Druck seit Mitte der 90er Jahre im wesentlichen durch effizientere Technik getragen wurde, konnte in der Weiterverarbeitung nur durch Erhöhung des Personaleinsatzes kompensiert werden.
Genau hier wollen wir mit unseren Systemen, mit Compucut und kundenspezifischen Varianten unserer Systeme einen Beitrag zur Verbesserung der Produktivität in der Weiterverarbeitung leisten.

Es geht dabei um Leistungssteigerung und Beschleunigung bei konstantem Personaleinsatz, um Reduzierung der Arbeitsschritte und damit Vereinfachung und Verkürzung des Produktionsablaufes bei einer sich somit vereinfachenden Wertschöpfung.

Diesen Ansatz finden Sie hier in allen von uns gezeigten Systemen. Ob wir hierbei im Bereich Etikettenfertigung unsere neuen Etikettensysteme DC-10, DC-11 für Stanzetiketten und die bekannte Autocut Anlage SC-21 für Schnittetiketten betrachten oder im Akzidenzbereich die bewährten Schneidsysteme 2-6 nutzen oder immer stärker diese zu kundenspezifischen Lösungen anpassen.

Bei allen Anlagen geht es im wesentlichen darum, die Effizienz des Personaleinsatzes zu optimieren und die Durchlaufzeit zu minimieren.

Zuletzt wollen wir auch Trend 5 nicht unterschlagen. Die Integration der auftragsbegleitenden Daten. Hierbei spielt die Vorstufe eine entscheidende Rolle. Hier können Auftragsdaten im CIP 3/CIP 4 Format generiert werden, mit denen wir an der Schneidmaschine mit Hilfe von Compucut unser Thema der Finishing-Tage „Null Rüstzeit“ realisieren. Haupteffekt neben dem Zeit- und Kapazitätsgewinn an der Schneidanlage sind verbesserte und einheitlichere Schneidprogramme, die zu einer erheblichen Fehlerreduktion führen.

www.polar-mohr.de
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