Veredelung & Siebdruck

Original oder Fälschung? Verpackungen und Produkte sicher kennzeichen mit Linoprotect

Fälschungssicher auch bei gleicher Ausstattung: Die Muster von Linoprotect sind nicht kopierbar.

Mittwoch 03. September 2008 - Linoprint, ein Innovationsprojekt der Heidelberger Druckmaschinen AG, entwickelt flexibel in Verpackungslinien integrierbares, fälschungssicheres System zum Schutz vor Produktpiraterie.

Marken- und Produktpiraterie verursacht Expertenschätzungen zufolge jedes Jahr weltweit Schäden in Höhe von 600 Milliarden US Dollar . Linoprint hat zum Schutz vor Plagiaten Linoprotect entwickelt. Die Technologie basiert auf auf zwei Hauptbausteinen: einem aus Kupferfäden zufällig erstellten Muster sowie einem dazu gehörenden Datamatrix-Code. Mit einer speziell auf diese Technologie abgestimmten Software können die gekennzeichneten Produkte per Fotohandy, PDA oder Scanner einfach vom Endverbraucher auf ihre Echtheit überprüft werden. Die Kombination der beiden nicht durch Fälscher reproduzierbaren Bausteine auf dem Produkt selbst oder dessen Verpackung sorgt für absolute Fälschungssicherheit. Erste Kundenlösungen sind Anfang 2009 erhältlich.

Das Funktionsprinzip von Linoprotect basiert auf der Kombination von zwei Sicherheitstechnologien und einem optischen System zur Verifikation. Zunächst wird aus hauchdünnen Kupfer- oder Metallfäden ein zufälliges Muster erzeugt und mittels Etikett auf die Verpackung aufgebracht. Dieses Muster wird vom Lesesystem in Linoprotect ausgelesen und mit Hilfe eines kryptographischen, für jeden Kunden einzigartigen Schlüssels in einen ebenfalls einmaligen Datamatrix-Code umgewandelt. Der Code wird auf die Verpackung neben das Etikett mit dem Muster aus Kupferfäden mit Hilfe eines digitalen Linoprint-Drop on Demand-Inkjetsystems gedruckt.

Genau wie andere Linoprint-Systeme läßt sich auch Linoprotect in neue oder bereits bestehende Verpackungslinien integrieren. An welcher Stelle das System zum Einsatz kommt, bestimmt die Produktionsumbegung und – nicht zuletzt – das Produkt, das gekennzeichnet werden soll. In enger Abstimmung mit dem Kunden erarbeitet das Linoprint-Team jeweils die passende Lösung. Angesprochen sind besonders Unternehmen der Pharma-, Kosmetik- ,Textil- und Getränkeindustrie. Produkthersteller können mit Linoprotect ihren Markennamen vor Missbrauch schützen, indem sie im Voraus festlegen, wieviele Artikel ein Verpackungsunternehmen mit der Linoprotect-Technologie kennzeichnen darf. Die Kontingentierung erfolgt ebenfalls kryptografisch und kann täglich neu und ohne Zeitverzug vorgenommen werden. Ein weiterer Vorteil von Linoprotect: Selbst kleinste Losgrößen können mit der neuen Sicherheitstechnologie wirtschaftlich sinnvoll vor Fälschung geschützt werden.

Markenhersteller, Zollbeamte oder Kunden brauchen zur Echtheitsüberprüfung eines mit Linoprotect gekennzeichneten Produktes nur ein Mobiltelefon mit Kamera oder einen Scanner sowie eine spezielle, frei verfügbare Software. Die Software vergleicht die beiden Linoprotect-Sicherheitsmerkmale auf dem Produkt bzw. der Verpackung und erkennt sofort, ob der Inhalt des Datamatrix-Codes mit dem Muster auf dem daneben platzierten Feld übereinstimmt oder nicht. Im Gegensatz zu anderen Methoden zur Produktsicherung wie beispielsweise RFID kann ein mit Linoprotect gekennzeichnetes Produkt beliebig oft auf Echtheit überprüft werden.

Das Linoprotect-System bietet Herstellern von Markenartikeln außerdem die Möglichkeit, Kunden und Händler mit verschiedenen Zusatzinformation zu versorgen. Beispielsweise können das Haltbarkeitsdatum oder die Dosierung im Datamatrix-Code hinterlegt und parallel zur Echtheitsüberprüfung abgerufen werden. In Vertriebszentren und Supermärkten kann die Verifikation auch in die vorhandenen Logistiksysteme eingebunden werden. Dabei lassen sich die mitgelieferten Zusatzdaten auch für Logistikzwecke nutzen. Außerdem können Weblinks, etwa zur Produkt- oder Herstellerhomepage, durch Linoprotect auf das Mobiltelefon des Kunden übertragen werden. Dies eröffnet Markenartikelherstellern zusätzliche Wege, ihre Kunden anzusprechen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen auch unterwegs über ihr Mobiltelefon auf das Internet zugreifen.