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Offsetdruck

PSO-Pionier im Metalltafeldruck

Mit der PSO-Zertifizierung für den Metalltafeldruck im UV-Verfahren übernimmt Hoffmann Neopac eine Vorreiterrolle.

Mittwoch 03. März 2010 - Hoffmann Neopac erste Druckerei mit PSO-Zertifikat für den Metalltafeldruck mit UV-Farben – Farbserie Uvalux U3 von Zeller+Gmelin unterstützt den Standardisierungsprozess

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Im Akzidenzdruck hat sich der Prozess-Standard Offsetdruck, der in der international gültigen Norm ISO 12647-2 verankert ist, bereits vor Jahren etabliert. Für die Hoffmann Neopac AG stellte die Zertifizierung allerdings eine besondere Herausforderung dar, weil das Unternehmen auf den Metalltafeldruck im UV-Offsetverfahren spezialisiert ist. Das Kerngeschäft am Standort Thun in der Schweiz ist die Herstellung von hochwertig bedruckten Taschenverpackungen und Dosen aus Metall und aus Metall mit Plastikdispensern für die Süßwaren-, Tabak- und Lebensmittelindustrie. Für dieses Marktsegment gab es beim Bedrucken von Metalltafeln mit UV-Farben bislang keine Erfahrungswerte in Sachen PSO-Zertifizierung, auf die der Druckbetrieb hätte zurückgreifen können.
Ursprünglich wurde der Prozess-Standard Offsetdruck von den Verbänden der Druck- und Medienindustrie zusammen mit den Forschungsinstituten Fogra und Ugra für den Druck auf Papieren erarbeitet. Für die Bedruckung von Weißblechtafeln existierten somit keine Normvorgaben. Zudem setzt Hoffmann Neopac auch auf den Einsatz von UV-härtenden Druckfarben, wodurch der Aufwand für die Zertifizierung vor allem im Druckbereich entsprechend hoch war. Deshalb erwarb das Unternehmen das PSO-Zertifikat zunächst für die Vorstufenabteilung, um die Überprüfung des Drucks später anzuschließen. Im August 2009 konnte das Unternehmen dann auch diese Zertifizierung erfolgreich abschließen. Damit ist die Firma Hoffmann Neopac die weltweit erste Druckerei im Marktsegment des Metalldrucks, die eine Zertifizierung nach Prozess-Standard Offsetdruck für den Metalltafeldruck im UV-Verfahren vorweisen kann, und so die Vorreiterrolle beim Qualitätsmanagement für diesen Bereich der Bedruckung von Weißblechtafeln übernimmt.
Die Hoffmann-Neopac-Gruppe, zu der auch die Firmen Neopac in Oberdiessbach/Schweiz und Tu-Plast in Debrecen/Ungarn zählen – beide stellen Tuben her –, beschäftigt mehr als 600 Mitarbeitende. Rund 85% der Produktion wird exportiert, vor allem in europäische Länder, aber auch in die USA, nach Japan und nach China. In den USA und in Südkorea arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen, die Produktionslizenzen der Hoffmann-Neopac-Gruppe erworben haben.
Durch die PSO-Zertifizierung sieht sich das Unternehmen in der Lage, im Metalldruck eine konstante Qualität von der Vorstufe bis zum Offsetdruck zu gewährleisten. „Erreicht wird das dadurch, dass wir die gesamte Prozesskette mess- und kontrollierbar gemacht haben“, meint Guntmar Ludin, Druckereileiter bei Hoffmann Neopac. Aufgrund der fehlenden Normvorgaben für die Bedruckung vorlackierter Weißblechtafeln kamen für die Zertifizierung die Werte der Papierklasse 1 und 2 zum Einsatz. Mit der erfolgreichen Zertifizierung hat das Unternehmen nachgewiesen, dass es auch im Metalldruck möglich ist, Aufträge vom Eingang der Daten bis zum fertigen Druckprodukt innerhalb der engen Toleranzen der Norm ISO 12647 zu fertigen. Gleichzeitig ist es ein Beleg dafür, dass bei Wiederholaufträgen eine exakte Reproduzierbarkeit gegeben ist.
Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg haben nach Aussage von Guntmar Ludin die eingesetzten Druckfarben, die im Blechdruck besonderen Anforderungen genügen müssen. Sie stammten von der Firma Zeller+Gmelin GmbH & Co KG. Der Druckfarbenhersteller hat mit der Farbserie Uvalux® U3 ein Produkt im Programm, das mit den Spezifikationen S4100 bis S4400 speziell für die Anwendung des PSO-zertifizierten Blechtafeldrucks maßgeschneidert ist. Darüber hinaus brachten die Spezialisten aus Eislingen umfangreiche Erfahrungen mit dem UV-Offsetdruck als fachliche Unterstützung beim Zertifizierungsdruck ein.
Innerhalb der Farbserie Uvalux U3 stehen neben den Skalenfarben und Pantone-Grundfarben auch ein monopigmentiertes Grundfarben-Mischsystem sowie ein Deckweiß mit guter Verformbarkeit und hoher Deckkraft zur Verfügung. Die strahlungshärtenden Druckfarben wurden speziell für den Metall- und Deko-Bereich entwickelt. Sie bieten eine hohe Elastizität und eine sehr gute Haftung auf lackierten Metallen. Wie Michael Rakoci erläutert, ist dies die Grundvoraussetzung für die problemlose Weiterverarbeitung im Verformungs- und Tiefziehprozess. Außerdem, so der Anwendungstechniker für den Produktbereich Metalldruck bei Zeller+Gmelin, besitzen die Farben aufgrund der hohen Pigmentkonzentration eine gesteigerte Farbintensität, einen hohen Glanzgrad und erfüllen die hohen Anforderungen in Sachen Echtheits- und Beständigkeitseigenschaften. Das gilt insbesondere für die Lichtechtheit (mindestens Stufe 6 nach DIN 16525), die Schweiß- und Speichelechtheit (DIN 53 160) sowie die Beständigkeit gegenüber Silberlack oder Lösemittelgemischen (DIN 16524). Wichtig für die Verarbeitung ist zudem die sehr gute Kratzfestigkeit
Mit der UV-Härtung von Druckfarben und Lacken befasst sich die Zeller+Gmelin-Gruppe mit Stammhaus in Eislingen bereits seit 1970. Mittlerweile hat sich der Geschäftsbereich Druckfarben des Unternehmens auf die Entwicklung und Herstellung von strahlungshärtenden Farbsystemen konzentriert. In der Folge bedienen die Spezialisten aus Eislingen in erster Linie Anwendungen, in denen dieses spezielle Know-how besonders gefragt ist, z.B. verschiedene Marktsegmente im Verpackungsbereich wie Haftetiketten, Formkörper (Becher, Tuben, etc.) oder Metallverpackungen sowie Direct Mailings und andere Spezialprodukte im Akzidenzdruck. Für die Bedruckung von lackierten und unlackierten Metalltafeln in den konventionellen Verfahren Offset- und Trockenoffsetdruck hat Zeller+Gmelin mit Eurapid O3 neben UV-härtenden Farben auch eine oxidativ trocknende Farbserie im Programm.

www.zeller-gmelin.de
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