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Koenig & Bauer AG: Vorsteuergewinn und anhaltend guter Auftragseingang

Mit einem Bestellzuwachs von gut 33 % profitiert KBA-Sheetfed Solutions derzeit von ihrer starken Stellung bei den investitionsfreudigen Faltschachteldruckern.

Mittwoch 11. November 2015 - Die Koenig & Bauer-Gruppe (KBA) hat im dritten Quartal bei anhaltend gutem Auftragseingang auch beim Ergebnis den angekündigten Turnaround geschafft. Nach neun Monaten wird das Ergebnis vor Steuern (EBT) mit +2,1 Mio. € und das Konzernergebnis mit +2,4 Mio. € ausgewiesen.

Mit einem für 2015 erwarteten Jahresumsatz von gut 1 Mrd. € und einer geplanten EBT-Rendite von bis zu 2 % bestätigt der Vorstand im aktuellen Bericht erneut seine Jahresprognose. Ende September lagen im Konzern der Auftragseingang mit 859,6 Mio. € um 28,5 % und der Auftragsbestand mit 597,3 Mio. € um 36,6 % über den Vorjahreszahlen, obwohl sich die Maschinenbaukonjunktur in China und anderen bedeutenden Schwellenmärkten abgekühlt hat. Das im größten Segment Bogenoffset etwas ruhiger laufende China-Geschäft wurde durch mehr Aufträge aus anderen Regionen, vor allem den USA und Japan, kompensiert. Gegenüber 2014 legten alle Geschäftsbereiche bei den Neubestellungen zweistellig zu. Trotz einiger Lieferverschiebungen konnte KBA den Quartalsumsatz im Sommer auf 252,8 Mio. € steigern. Der Neunmonats-Umsatz lag allerdings mit 679,7 Mio. € noch um 14,2 % unter dem Vorjahr und anteilig deutlich hinter dem Jahresziel zurück. Das 2015 besonders erlösstarke vierte Quartal wird durch höhere Deckungsbeiträge und einen margenstärkeren Produktmix weit überproportional zur Erreichung der angekündigten Umsatz- und Ergebnisziele des Druckmaschinenherstellers beitragen.
Positive Entwicklung bei KBA-Sheetfed hält an
Dank erfreulicher Abschlüsse mit Schwerpunkt Verpackungsdruck verzeichnete die Sparte Sheetfed Solutions im Sommerquartal einen guten Auftragseingang von 148,3 Mio. €, der den Vorjahreswert um 18,2 % übertraf. Über die gesamte Berichtsperiode wuchsen die Bestellungen im Vergleich zu 2014 um 33,1 % auf 516,4 Mio. €. Der Segmentumsatz war mit 377,8 Mio. € um 1,7 % höher als im Vorjahr und wird im Schlussquartal nochmals deutlich zulegen. Der Auftragsbestand Ende September überschritt mit 320,1 Mio. € den Vorjahreswert um 70,1 %. Die gute Auslastung und Fortschritte bei Kosten und Preisen führten zu einer Steigerung des Segmentergebnisses auf +10,1 Mio. € (2014: -10,9 Mio. €). Die positive Ertragsentwicklung soll sich in den Folgequartalen fortsetzen.

Turnaround bei KBA-Digital & Web in Sicht
Im neu ausgerichteten Segment Digital & Web Solutions stiegen die Neubestellungen gegenüber 2014 um 47,4 % auf 89,9 Mio. €. Durch die schwache Auftragslage zu Jahresbeginn blieb der Spartenumsatz in den ersten neun Monaten mit 63,0 Mio. € erheblich unter dem Vorjahreswert von 93,8 Mio. €. Der Auftragsbestand wuchs dagegen im Vergleich zu 2014 von 61,9 Mio. € auf 77,8 Mio. €. Höhere Entwicklungskosten für neue Digitaldruckmärkte haben das Ergebnis im dritten Quartal belastet. Für die gesamte Berichtsperiode erreicht das Segmentergebnis -12,2 Mio. € (2014: -12,8 Mio. €). Im vierten Quartal erwartet der Vorstand durch höhere Umsätze bei deutlich reduziertem Kostenniveau den durch die Umstrukturierung und Kapazitätsanpassung angestrebten Turnaround.

Mehr Umsatz bei den Special Solutions im 4. Quartal
Wesentlich über dem Vorjahr liegende Bestellungen im Wertpapierdruck haben zum Anstieg des Auftragseingangs im Segment Special Solutions um 14,2 % auf 295,9 Mio. € beigetragen. Der Segmentumsatz lag Ende September mit 276,5 Mio. € um ca. 74 Mio. € hinter 2014 zurück. Auch dort erwartet KBA im vierten Quartal einen überproportionalen Umsatzanstieg. Zum Quartalsende standen Aufträge im Wert von 214,5 Mio. € in den Büchern. Neben dem Umsatzrückstand drückte die gelieferte Produktpalette das Ergebnis. Gegenüber dem durch margenstarke Wertpapierprojekte geprägten Vorjahreswert von 51,8 Mio. € ging der Segmentgewinn auf 15,6 Mio. € zurück.
Solide Bilanz und hohe Liquidität
Das zum 30. September realisierte Konzernergebnis von +2,4 Mio. € (2014: -2,3 Mio. €) entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von +0,16 €. Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit unterschritt mit -28,6 Mio. € deutlich den Vorjahreswert von 32,9 Mio. €. Der freie Cashflow belief sich auf -27,8 Mio. € nach 21,0 Mio. € im Vorjahr. Bei zurückgeführten Forderungen und gestiegenen Kundenanzahlungen führten höhere Vorräte für die Umsatzaufholung im vierten Quartal und Abfindungen im Zuge der Personalanpassung unter dem Strich zum Mittelabfluss. Am Ende der Berichtsperiode standen dennoch liquide Mittel von 183,4 Mio. € und nach Abzug der Bankverbindlichkeiten eine Nettoliquidität von 166,8 Mio. € zur Verfügung. Die Eigenkapitalquote stieg auf 24,1 %.

Exportanteil bei 85,4 %
Mit 85,4 % blieb die Exportquote auf Vorjahresniveau (85,3 %). Durch weniger neu installierte Rollen- und Spezialmaschinen sank der Anteil des europäischen Auslands am Konzernumsatz von 35,8 % im Vorjahr auf 29,4 %. Dagegen legten Nordamerika gegenüber 2014 anteilig von 10,1 % auf 14,1 % und die Region Asien/Pazifik von 24,2 % auf 33,6 % zu. Mittelamerika, Südamerika und Afrika trugen 8,3 % zum Konzernumsatz bei.

Fast 650 Beschäftigte weniger
Ende September 2015 beschäftigte die KBA-Gruppe 5.285 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 645 weniger als im Vorjahr. 384 junge Menschen, darunter erstmals zwei Asylbewerber, werden ausgebildet. Ohne Auszubildende, freigestellte und Beschäftigte in Altersteilzeit sank die Mitarbeiterzahl im Konzern von 5.281 im Vorjahr auf 4.633.

Ausblick für 2015 unverändert
Aktuell haben bei KBA die termingerechte Abarbeitung des hohen Auftragsbestandes und die Generierung der für 2015 in den einzelnen Geschäftseinheiten geplanten Umsätze Priorität. Sondermaßnahmen zur Abfederung von Auslastungsspitzen und zur Steigerung der Ausbringung verursachen in der Ergebnisplanung berücksichtigte Kosten. Das Management geht aber davon aus, das Umsatzziel von über 1 Mrd. € zum Bilanzstichtag zu erreichen.
Als Marktführer im Faltschachteldruck profitiert KBA-Sheetfed Solutions von der gestiegenen Investitionsbereitschaft der Verpackungsbranche, von der Konjunkturerholung in Südeuropa und von wachsenden Erfolgen in für uns jungen Märkten wie Japan. Die größte KBA-Gesellschaft wird mit besser gefüllten Auftragsbüchern in das neue Geschäftsjahr starten als vor zwölf Monaten.

Bei KBA-Digital & Web erwartet der Vorstand mit dem Wegfall von Leerkosten und der stärkeren Fokussierung auf den Wachstumsmarkt Digitaldruck in den Folgequartalen eine signifikante Umsatzsteigerung und eine deutliche Ergebnisverbesserung. Gute Marktchancen im digitalen Dekordruck und die Kooperation mit HP im digitalen Wellpappendruck eröffnen dem Geschäftsbereich wesentlich bessere Perspektiven.

Im Segment Spezialmaschinen werden im vierten Quartal vor allem die im Banknoten- und Blechdruck tätigen Gesellschaften KBA-NotaSys und KBA-MetalPrint ihren Umsatz steigern. Die von fast allen Geschäftseinheiten geplanten Umsatzzuwächse werden das Konzernergebnis zum Bilanzstichtag deutlich positiv beeinflussen.

Nach der zügigen Umsetzung will der Vorstand das Umbauprogramm Fit@All Ende 2015 im Kern abschließen. Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann: „Die kontinuierliche Optimierung der Produktpalette und der Organisation an unseren Standorten bleibt davon unbenommen. Für 2016 hat die nachhaltige Profitabilität in allen Geschäftsbereichen höchste Priorität, auch um den Einfluss des vielen Sondereinflüssen unterliegenden Wertpapierbereichs auf die Ertragskraft weiter zu reduzieren.“

www.kba.com
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