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UPM Nordland Papier trauert um Jürgen Hoppe

Der ehemalige Technischer Vorstand der UPM Nordland Papier Jürgen Hoppe ist im Alter von 77 Jahren verstorben.

Donnerstag 08. September 2016 - Jürgen Hoppe ist am 29. August 2016 im Alter von 77 Jahren verstorben. Er hat Nordland Papier zu einer der weltweit größten Feinpapierfabriken aufgebaut.

Jürgen Hoppe wurde am 31. Mai 1939 in Berlin geboren und ist in Hannover aufgewachsen. Vor Beginn und nach Abschluss seines Studiums in der Fachrichtung Papiererzeugung am Oskar-von-Miller-Polytechnikum in München im Jahre 1963 hat Jürgen Hoppe in verschiedenen deutschen, schwedischen und finnischen Papierfabriken gearbeitet. Am 1. Dezember 1969 trat er zunächst als Projektingenieur für die Inbetriebnahme der zweiten Papiermaschine in die Nordland Papier GmbH ein. Bereits 1972 wurde Jürgen Hoppe Produktionsleiter der Papierfabrik, kurz darauf mit 34 Jahren deren Technischer Leiter und 1976 ihr Technischer Direktor. Von 1991 bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben in 2002 war er Technischer Vorstand der Nordland Papier AG. Zusätzlich hat er ab 1997 den Bereich Technologie, Forschung und Entwicklung der UPM-Kymmene Fine Paper verantwortlich geführt.
 
Während seiner dreiunddreißigjährigen Tätigkeit hat er als Visionär und Wegbereiter die Entwicklung von Nordland Papier maßgeblich geprägt. Gehandelt hat er stets gemäß seiner Arbeitsregel „sich etwas trauen und vertrauen“ und einer gesunden Mischung aus Naturwissenschaft und Technik gepaart mit Ökonomie und Ökologie. Er war stets mit Freude bei der Arbeit und nannte diese sein wichtigstes Hobby. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern blieben die Erfolge für das Unternehmen nicht aus.
 
Zu seinen besonderen Leistungen gehörte die industrielle Einführung der Doppelsieb-Former und der Filmpressen beim Neu- und Umbau der vier Feinpapiermaschinenlinien sowie weitere Innovationen auf dem Gebiet der Maschinen- und Automatisierungstechnik. In einer kapitalintensiven Industrie wie der Papierindustrie waren dies wagemutige und unternehmerisch weitsichtige Entscheidungen.
Als wegbereitend für die Technologie der Herstellung holzfreier Druckpapiere erwiesen sich die im Werk Nordland Paper frühzeitig praktizierte Produktion im neutralen ph-Wert-Bereich und die dabei erreichten hohen Füllstoffgehalte bei gleichzeitig guten Qualitätsmerkmalen. Hierbei war Jürgen Hoppe derjenige, der die technisch-wissenschaftliche Entwicklung bis zum Erreichen ihrer industriellen Umsetzbarkeit eng verfolgte und die schnelle Umsetzung im Unternehmen bewirkte.
 
Darüber hinaus hat er sich um die Technik, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung hohe Anerkennung erworben, und zwar durch seine außerordentlich Tätigkeit in mehreren für die Papierindustrie wichtigen Gremien: Kuratorium für Forschung, Technik, Normung und Nachwuchsausbildung des VDP (seit 1978), Lenkungsausschuss für technische Fragen der Gemeinschaft Graphische Papiere des VDP, Forschungskomitee der CEPAC (seit 1979), INFOR-Industrieller Forschungsrat des VDP (seit 1990), ZELLCHEMING-Fachausschuss für Papiererzeugung (seit 1980), Vertreterversammlung der Papiermacher-Berufsgenossenschaft (seit 1986) und Stiftungsrat der Papiertechnischen Stiftung (1987 – 1998).
 
Mit klaren Grundsätzen und Zielen und unbändigem Fleiß und Ehrgeiz verstand er es, nachhaltige Spuren auf den verschiedensten Tätigkeitsfeldern zu hinterlassen. Seine visionäre Kraft und absolute Zuverlässigkeit machten ihn zum Vorbild in der gesamten deutschen Papierindustrie. In all seinen Funktionen wurden seine Meinung und sein kluger Rat sehr geschätzt.
 
Für sein vorbildliches Engagement innerhalb und außerhalb der Papierindustrie wurde ihm im Jahre 1991 die „Hans-Clemm-Denkmünze“ des ZELLCHEMING verliehen, 1994 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1995 das Ritterkreuz I. Klasse des Ordens der Weißen Rose Finnlands.
 
Am 31. Dezember 2002 beendete er sein aktives Berufsleben und blieb der Firma und den Mitarbeitern immer eng verbunden.

www.upm.de
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