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Inkjet & Digitaldruck

Dekordruck: Wachstum im Digitaldruck auf Glas

Rund 20 Meter lang ist die industrielle Virtu RS35 Produktionslinie, die in bis zu 350 cm Breite druckt

Donnerstag 26. Januar 2012 - Die Skara KG in Würzburg hat sich mit Digitaldruck auf Dekordrucksachen spezialisiert und seit 2007 auch die Veredelung von Glas als Geschäftsfeld aufgebaut. Neben dem Dekordruck für den Interieurbereich wurde jetzt für den Glasdruck eine industrielle Produktionslinie für den Virtu RS35 von Polytype aufgebaut, der ein professionelles Wachstum ermöglicht.

Die Skara KG wurde 1997 als Digitaldruckerei gegründet und wird heute von Carl-Robert Kümpers und Martin Hack als geschäftsleitenden Gesellschaftern geführt. Das Unternehmen produziert mit 18 Mitarbeitern auf einem Thermosublimationsdrucker Dekordrucksachen in bis zu 250 cm Breite, sowie mit drei Latexdruckern in bis zu 165 und 260 cm Breite. Produziert werden damit die klassischen Poster für Auflicht und Durchsicht, auf Fotopapier für knackige Farben und gute Kontraste, oder auf Backlitfolie für Leuchtkästen. Mit den Latex-Druckern werden Tapeten für den Innen- oder Aussenbereich gedruckt, oder Firmenschilder, Autobeschriftungen und Messetafeln.

Als 2007 der erste Virtu RS25 als schneller Flachbettdrucker für starre Materialien installiert wurde, konnte man auch große Plakate bis zu den 18/1 Plakaten produzieren, sowie Hohlkammerplatten als stabile Alternative zum Druck auf Papier und natürlich Hartschaumplatten. Weil die UV-härtenden Tinten auch auf nichtsaugenden Substraten äußerst haltbar sind, konnte man nun auf Kunststoffen aller Art drucken, sowie auf Holz, Glas und Acryl.

Die Arbucomp GmbH wurde als Unternehmen für die Gestaltung und den Bau von Hausfassaden und Dächern mit speziellen Glasprodukten von Carl-Robert Kümpers aufgebaut und 2010 mit der Skara KG vereinigt. Geschäftsführer Kümpers arbeitet bei der Ausführung seiner Aufträge unter anderem auch mit Skara, weil der Bilddruck auf Glas so brilliant war. „Die Druckqualität der Virtu ist überragend“, lobt Carl-Robert Kümpers das Konzept der Virtu-Drucker. Jedoch war die manuelle Vorbereitung der Glasplatten für den Druck schwierig und fehleranfällig. Für die Vereinigung beider Unternehmen plante er deshalb, eine automatische, industrielle Virtu RS35 Produktionslinie in 350 cm Druckbreite für die Glasveredelung zu installieren, weil nur so die hohen Qualitätsansprüche an den Glasdruck zu erfüllen waren. Skara verarbeitet überwiegend vorgespanntes Sicherheitsglas, das man von einem Glaslieferanten bezieht.

Die Produktionslinie erklärte Bernd Würth, der bei der Polytype AG verantwortlich ist für das Produktmanagement und den Vertrieb der Virtu-Drucksysteme für den Industriellen Digitaldruck. Er hat die Anlage bei Skara zusammengestellt und für Polytype die einzelnen Bearbeitungsstationen entwickelt.

Eine gesamte Produktionsanlage besteht aus der Reinigung, der Beflammung, dem Primer und der Druckmaschine sowie den jeweiligen Transportbändern zwischen den Stationen. Skara hatte bereits eine vertikale Waschanlage für die Glasscheiben, die bis zu 250 x 600 cm groß sein können. Sie werden nach der Reinigung auf einen mobilen Tisch abgelegt, der vom Drucker zum Beladeband gefahren wird, wo das Glas vom Transportband der Produktionslinie übernommen wird.

Bernd Würth zeigte auch das Computerterminal, das die Druckaufträge von der Vorstufenabteilung empfängt und den Transport durch die Beflammung und den Primer steuert. In der Beflammungsstation wird das Glas mit einer offenen Flamme im Durchlaufverfahren beflammt. Das verbessert die Gleichmäßigkeit der Oberflächenspannung des Glases, verbrennt Rückstände oder Schmutz der beim Waschen nicht entfernt wurde und verbessert mit Silangas die Haftung des Primers.

Ein Pufferband transportiert das Glas in die Primerstation, in der aus vier Düsen in hoher Geschwindigkeit der Haftvermittler auf das Glas gesprüht wird. Dann läuft das Glas auf das lange Positionierungsband, dass einerseits als Puffer vor der Druckmaschine dient und gleichzeitig das Glas rechtwinklig in exakter XY-Richtung für die Druckmaschine ausrichtet.

Aus der Virtu RS 35 läuft die bedruckte Glasscheibe auf das Entladeband, von wo es manuell entnommen wird.

Die elektonische Steuerung der rund 20 Meter langen Produktionslinie nimmt Rücksicht auf das Format der jeweiligen Glasscheiben bei der Beflammung und beim Primen und überwacht mit Sensoren ihren Transport. So lässt sich die hohe Druckgeschwindigkeit des Virtu RS 35 durch die rechtzeitige Anlieferung des Glases für den nächsten Auftrag optimal ausnützen.

Im Schlussgespräch mit Carl-Robert Kümpers bekräftigt er nochmals den Glauben an das Wachstum im Digitaldruck auf Glas. „Im Fotodruck drucken wir heute auf Glas brilliantere Bilder als auf Papier, oder mindestens gleich gut!“, was er mit einer Reihe von Glasbildern im Eingang der Druckerei beweist. Trotzdem tun sich viele Kunden schwer, auf den Glasdruck zu gehen und versuchen es mit Acryl. Allerdings sei der Glaube falsch, Acryl sei billiger als Glas. Erstens sei Glas billiger als Acryl, und zweitens benötigt Acryl in größeren Formaten wegen des Flatterns zusätzlich Festigkeit mit einem Aluverbund.

Allerdings würden viele Druckereien mit Glasdruck oft Probleme haben, weil man reinigen, beflammen und primen manuell nicht sauber und gleichmäßig genug machen kann und deshalb teuren Ausschuss produziert. Diese Probleme hat Skara nun mit der industriellen Produktionslinie gelöst.

Mit zwei Mitarbeitern im Außendienst in Deutschland und mit ihm selbst im internationalen Vertrieb ist Skara ausgelastet, kann aber das Wachstum noch ausbauen. Besonders unterstützt ihn der Webauftritt von Skara KG, der den ganzen Produktionsumfang von Skara in eindrücklichen Bildern zeigt, sowie der Webshop.

„Der Digitaldruck im Dekorbereich wird auch auf Glas stark zunehmen“, sagte Carl-Robert Kümpers, „weil man individuelle Konzepte umsetzen kann, viel flexibler produziert als im Siebdruck, billiger produziert wenn viele unterschiedliche Farben oder Motive zu drucken sind, weil man keine Druckformkosten hat und kleinere Auflagen gegenüber dem Siebdruck wirtschaftlich drucken kann“

www.wifag-polytype.com
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