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Agfa im zweiten Quartal 2001

Samstag 25. August 2001 - Schwache Konjunktur beeinflusst Agfas Gewinn im ersten Halbjahr. Agfa mit höherem Umsatz und stabilem Ergebnis im zweiten Quartal 2001 gegenüber dem erstem Quartal.

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Die Agfa-Gevaert-Gruppe verbuchte im ersten Halbjahr 2001 einen Umsatz von 2,473 Milliarden Euro und lag damit um 5,5 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums (2,616 Milliarden Euro). Trotz weiterer konjunktureller Abschwächung erzielte die Gruppe im zweiten Quartal dieses Jahres einen Umsatz von 1,291 Milliarden Euro, was einem Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal entspricht. Alle Arbeitsgebiete haben hierzu beigetragen.

Mit einem Umsatz von 646 Millionen Euro, das sind 26 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres, verzeichnete das Segment „Neue digitale Lösungen“ in den fortlaufenden Geschäften erneut ein kräftiges Wachstum (fortlaufende Geschäfte). Auf diesen Sektor entfallen jetzt 26 Prozent des Gruppenumsatzes (Vorjahr 21 Prozent).

Das EBIT (operatives Ergebnis vor Restrukturierungsaufwand und einmaligem Aufwand/Ertrag) belief sich im ersten Halbjahr 2001 auf 159 Millionen Euro, dies sind 39,5 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (263 Millionen Euro). Zurückzuführen ist dies auf den geringeren Umsatz sowie höhere außerordentliche Aufwendungen und zu schnell gestiegene Produktions- und Verwaltungskosten. Die Umsatzrendite beträgt 6,4 Prozent (Vorjahr 10 Prozent).

Das Ergebnis vor Steuern lag im ersten Halbjahr mit 55 Millionen Euro um 56 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Nach Steuern sowie einschließlich des Beteiligungsergebnisses von Xeikon (minus 7 Millionen Euro) ergibt sich ein Nettogewinn von 31 Millionen Euro (Vorjahr 80 Millionen Euro).

Arbeitsgebiete.

Der Anteil des Arbeitsgebiets Technical Imaging am Gruppenumsatz ist in der ersten Jahreshälfte gegenüber dem Vorjahr von 31,1 Prozent auf 36,2 Prozent gestiegen. Der Umsatzanteil von Graphic Systems beträgt jetzt 39,1 Prozent (Vorjahr 39,6 Prozent), Consumer Imaging trug 24,7 Prozent (Vorjahr 29,3 Prozent) zum Umsatz der Gruppe bei.

Das Arbeitsgebiet Graphic Systems, das die Geschäftsfelder Electronic Prepress, Photographic Prepress und Offset Printing Systems umfasst, verbuchte im ersten Halbjahr 2001 einen Umsatz von 967 Millionen Euro. Ohne das zur Jahresmitte 2000 an Xeikon veräußerte Geschäftsfeld DPS (Digital Printing Systems) entspricht das einem Rückgang von 3,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2000, mit DPS einem Rückgang von 6,7 Prozent. Das EBIT liegt mit 55 Millionen Euro (Vorjahr 64 Millionen Euro) um 14 Prozent unter dem des ersten Halbjahres des Vorjahres (einschließlich DPS).

Der Umsatz im zweiten Quartal (496 Millionen Euro) lag um 5,3 Prozent über dem des ersten Quartals (471 Millionen Euro). Dies beruht vor allem auf steigenden Verkäufen bei digitalen Druckplatten und CtP (Computer to Plate)- Geräten. Damit konnte Agfa ihren Marktanteil bei CtP weiter ausbauen.

Einen wichtigen Abschluss erreichte Agfa im Mai dieses Jahres mit dem Wall Street Journal Europe. Agfas Intellinet-Workflow-Management-Software wird zukünftig für eine schnelle Verbindung der Redaktion der Zeitung in Brüssel mit den Druckereien in Belgien, Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und Italien sorgen.

Im Arbeitsgebiet Technical Imaging, das von den Geschäftsbereichen Healthcare (bisher „Medical Imaging“ genannt) und Non-Destructive Testing (NDT) dominiert wird, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2001 um 10 Prozent auf 894 Millionen Euro. Das EBIT fiel im Vergleich zum hervorragenden ersten Halbjahr 2000 um 23,5 Prozent auf 104 Millionen Euro zurück.

Im Geschäftsbereich Healthcare nahm der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr leicht zu. Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf die Hardcopy-Produkte und die IMPAX-Netzwerke zurückzuführen. So unterzeichnete Agfa unter anderem einen bedeutenden Vertrag mit dem Klinikum in Offenbach. Agfa wird hier ein komplexes IMPAX-Netzwerk sowie verschiedene andere digitale Systeme installieren. Das EBIT des Geschäftsbereichs Healthcare wurde im ersten Halbjahr durch erhöhte Investitionen in die Forschung und Entwicklung, durch gesteigerte Produktions- und Vertriebskosten sowie durch die Anwendung geänderter Buchführungsregeln im Hinblick auf zeitliche Verbuchung von Einkünften negativ beeinflusst.

Der Geschäftsbereich NDT zeichnete sich im ersten Halbjahr 2001 durch ein sehr starkes Umsatzwachstum aus. Dies ist vor allem auf die Übernahme der Krautkrämer-Gruppe zurückzuführen, aber auch die filmbasierten NDT-Aktivitäten verzeichneten einen Umsatzzuwachs von 9 Prozent.

Agfas Geschäftsbereich NDT unterzeichnete im zweiten Quartal eine Absichtserklärung zur Übernahme der Firma Pantac Inc., einem weltweit führenden Produzenten von hochwertigen industriellen Roentgenapparaturen und -geräten. Wie die geplante Akquisition von Seifert, dem europäischen Marktführer in diesem Segment, so soll auch die Übernahme von Pantac in naher Zukunft abgeschlossen werden.

Das Arbeitsgebiet Consumer Imaging mit seinen Geschäftsfeldern Film, Finishing, Laborgeräte und Consumer Digital Imaging (CDI: Digitalkameras und Scanner) hatte unter der konjunkturellen Abschwächung besonders zu leiden und verbuchte im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Umsatz von 612 Millionen Euro, was einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum entspricht.

Vor allem die Geschäftsfelder CDI und Laborgeräte fielen stark zurück. Bei Laborgeräten liegt das unter anderem daran, dass das stark nachgefragte digitale Minilab ‚Agfa d-lab.3‘ erst ab April ausgeliefert wurde. Erwartungsgemäß sank der Umsatz bei den Hochleistungsprintern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem außergewöhnlich viele „Agfa MSP DIMAX“- Printer verkauft worden waren.

Der starke Rückgang im Umsatz führte zu einem EBIT von 0 (Vorjahr 63 Millionen Euro) im ersten Halbjahr 2001. Im zweiten Quartal wurde jedoch ein positives EBIT von 8,7 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz lag im zweiten Quartal mit 341 Millionen Euro um 25 Prozent über dem des ersten Quartals. Diese Verbesserung ist vor allem auf Saisonfaktoren zurückzuführen, aber auch auf die im April erfolgte Markteinführung digitaler Minilabs.

Regionen.

Im ersten Halbjahr des Jahres 2001 trug Europa 51,3 Prozent (Vorjahr 49,9 Prozent) zum Gruppenumsatz bei. Der Anteil der Region NAFTA (USA, Canada, Mexico) beträgt jetzt 27,7 Prozent (Vorjahr 28,8 Prozent), in der Region Asien/Ozeanien und Afrika sank der Umsatz um 7 Prozent, so dass der Umsatzanteil jetzt 16,4 Prozent beträgt. Mit einem Rückgang von 4 Prozent steht die Region Lateinamerika jetzt für einen Umsatzanteil von 4,6 Prozent.

Ausblick.

Vor dem Hintergrund der Entwicklung im ersten Halbjahr und im Licht der weiterhin wenig positiven ökonomischen Aussichten erwartet Agfa für das Gesamtjahr 2001 einen Umsatzrückgang von etwa 4 Prozent gegenüber Vorjahr. Beim EBIT vor Restrukturierung wird mit einem Rückgang von etwa 35 Prozent gerechnet.

Es ist unser Ziel, ab 2002 wieder ertragsstark zu werden. In diesem Zusammenhang hatte der Agfa-Vorstandsvorsitzende, Ludo Verhoeven, am 27. Juni 2001 unseren „Horizon-Plan“ angekündigt. Da dieser Plan, der im Einzelnen Ende September dargestellt werden wird, wahrscheinlich noch in diesem Jahr zu zusätzlichen Rückstellungen führen wird, wäre es voreilig, heute schon genauere Gewinnerwartungen zu formulieren.

Konsolidierte Kennzahlen* 1. Halbjahr 2001
in Mio. Euro 2001 2000 %
6 Monate 6 Monate

Netto-Umsatz 2.473 2.616 -5,5
Operatives Ergebnis 114 181 -37,0
Finanzergebnis (59) (55) -7,3
Gewinn vor Ertragsteuern 55 126 -56,3
Gewinn nach Ertragsteuern 37 81 -54,3
Ergebnisanteil assoziierter Unternehmen (7) (1) -600
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 1 –
Konzerngewinn 31 80 -61,3
EBIT** 159 263 -39,5
Brutto Cash-flow 189 231 -18,2

(*) nicht testierte, konsolidierte Zahlen, bewertet auf Basis IAS
(**) EBIT = Operatives Ergebnis vor Restrukturierungsaufwand und einmaligem Aufwand/Ertrag

www.agfa.de
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