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Aus den Unternehmen

Das Ergebnis liegt hinter den Erwartungen

Dienstag 13. November 2001 - Heidelberg steigert Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2001/02 um knapp fünf Prozent.

Kostensenkungsprogramm erfolgreich eingeleitet
Die Heidelberger Druckmaschinen AG bekam nach einem guten ersten Quartal (1. April bis 30. Juni) des Geschäftsjahres 2001/02 (mit einem Umsatzanstieg in Höhe von 8 Prozent und einem um knapp 22 Prozent gestiegenen betrieblichen Ergebnis) im zweiten Quartal die Auswirkungen der Ereignisse in den USA deutlich zu spüren. Der Umsatz der Heidelberg-Gruppe lag mit 2,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr (1. April bis 30. September 2001) rund 5 Prozent über dem Vorjahreswert (knapp 2,2 Milliarden Euro). Das betriebliche Ergebnis sank in diesem Zeitraum um 43 Millionen Euro auf 110 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern in Höhe von 62 Millionen Euro fiel um 20 Millionen Euro niedriger aus als im ersten Halbjahr des vorigen Geschäftsjahrs.

„Vor allem der Umsatz im Monat September blieb mit rund 100 Millionen Euro hinter den Erwartungen zurück“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Besonders schwach verlief die Umsatzentwicklung in der Sparte Web Systems, die 29 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Die Auftragseingänge der Heidelberg-Gruppe lagen im ersten Geschäftshalbjahr bei 2,54 Milliarden Euro (17,4 Prozent unter dem Wert aus dem Drupa-Jahr 2000). Im Vergleich zum Vor-drupa-Jahr 1999/2000 (rund 2 Milliarden Euro) konnte das Unternehmen seine Auf-tragseingänge jedoch um rund 25 Prozent steigern.

Zum 30. September 2001 beschäftigte die Heidelberg-Gruppe weltweit rund 26.000 Mitarbeiter.

Entwicklung in den Sparten
Im Halbjahresvergleich stieg der Umsatz der Sparte Sheetfed (Bogenoffset) um mehr als 16 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,35 Milliarden Euro). Das betriebliche Ergebnis betrug 263 Millionen Euro (Vorjahr: 212 Millionen Euro) und übertraf damit den entsprechenden Vorjahreswert um erfreuliche 24 Prozent.
Die Sparte Finishing (Weiterverarbeitung) erzielte einen Umsatz von 176 Millionen Euro (Vorjahr 173 Millionen Euro). Das Ergebnis von 7 Millionen Euro (Vorjahr: 11 Millionen Euro) erreichte nicht ganz den hohen Wert des Halbjahres 2000/01.
Die Umsätze und die operativen Ergebnisse der Sparten Digital und Web Systems (Rollenoffset) lagen unter den Werten des Vorjahres. Die Umsätze der Sparte Web Systems betrugen 218 Millionen Euro nach 307 Millionen Euro im Vorjahr. Das negative operative Ergebnis erhöhte sich auf rund minus 91 Millionen Euro (Vorjahr: minus 24 Millionen Euro).
Die Sparte Digital erzielte einen Umsatz von 333 Millionen Euro (Vorjahr: 364 Millionen Euro.) Das betriebliche Ergebnis belief sich auf minus 69 Millionen Euro (Vorjahr: minus 46 Millionen Euro). Sehr erfreulich verlief in diesem Marktsegment der Verkaufsstart der digitalen Farbdruckmaschine NexPress im September. „Mit heute schon mehr als 80 verkauften Maschinen werden wir unser Jahresziel von 100 Systemen deutlich übertreffen“, sagte Schreier. Dies sei ein gutes Zeichen für die künftige Entwicklung des Unternehmens.

Verlauf in den Regionen recht positiv
Wie stark die gegenwärtige Situation durch die konjunkturelle Entwicklung in den USA geprägt wird, zeigt sich bei einem Vergleich der Regionen. Positiv entwickelt haben sich hier die Umsätze in allen Regionen mit Ausnahme der Region NAFTA. Dort ging der Umsatz um 137 Millionen Euro oder 18,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Zweistellig gestiegen sind allerdings die Umsätze in den Regionen Asien/Pazifik, Osteuropa und Lateinamerika. Die wichtige Region Zentraleuropa wuchs um knapp 9 Prozent.

Kostensenkungsprogramm eingeleitet
„Mit einem umfangreichen Kostensenkungsprogramm wollen wir den Wachstumskurs des Unternehmens vorantreiben und unsere Ertragskraft sichern“, sagte Dr. Herbert Meyer, Finanzvorstand bei Heidelberg. Um die Einsparungsziele von rund 100 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr zu erreichen, werden unter anderem befristete Arbeitsverträge nicht verlängert, keine weiteren Mitarbeiter eingestellt, Mehrarbeit reduziert sowie Kosten im Verwaltungsbereich nachhaltig gesenkt.

Ausblick Geschäftsjahr 2001/2002
In seinen Umsatz- und Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr war das Unternehmen bisher von einer Konjunkturerholung in den USA im zweiten Halbjahr dieses Geschäftsjahres ausgegangen. Inzwischen wird mit einem weiteren konjunkturellen Rückgang in den USA mit Folgewirkungen für die Geschäfte in Europa und Asien gerechnet. „Wir gehen inzwischen davon aus, dass bei weiter zunehmender Investitionsunsicherheit der Kunden und trotz eingeleiteter Kostensenkungen das Vorjahresergebnis nicht mehr erreicht wird“, so Dr. Herbert Meyer. Für das zweite Halbjahr 2001/02 erwarte er trotz allem einen Umsatz knapp über dem ersten Halbjahr. „Das Ergebnis nach Steuern für das Gesamtgeschäftsjahr wird zwischen 200 und 220 Millionen Euro (nach 283 Millionen Euro in 2000/01) liegen.“

www.heidelberg.com
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