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Berufsgenossenschaft Druck und Papier kürzt Haushaltsansatz

Mittwoch 01. Dezember 2004 - Die Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung (BG) rechnet im Jahr 2005 mit Ausgaben in Höhe von 135,7 Mio. Euro. Das sind 3,6 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Diesen Haushaltsansatz hat die Vertreterversammlung der BG am 18. November 2004 in Berlin beschlossen. Diesem höchsten Selbstverwaltungsorgan der Berufsgenossenschaft gehören zu gleichen Teilen die Vertreter von Arbeitgebern und Versicherten an.

Die Vertreterversammlung begrüßt einhellig, dass die Berufsgenossenschaften bis Ende 2005 ein eigenes Konzept zur Neustrukturierung der Berufsgenossenschaften vorlegen wollen. Einigkeit besteht aber auch in der Auffassung, dass nicht die Anzahl der Berufsgenossenschaften entscheidend ist, sondern ausschließlich der Nutzen für Versicherte und Unternehmen. „Veränderungen müssen tatsächlich zu Kostenersparnissen führen”, erklärte Klaus Nelius, Vorsitzender des Vorstandes in der Sitzung. Die Optionen beschränken sich dabei nicht nur auf Fusionen oder Verwaltungsgemeinschaften. Auch in der projektweisen Kooperation mit anderen Unfallversicherungsträgern sieht die BG Druck und Papierverarbeitung eine Option. Wie BG-Hauptgeschäftsführer Michael Boettcher näher ausführte, bieten Kooperationen hinsichtlich der Arbeitsteilung und Kostenersparnis ähnliche Vorteile wie Fusionen oder Verwaltungsgemeinschaften. Die Abstimmung eines gemeinsamen Projektes ist weitaus einfacher und daher besser kalkulierbar als eine komplette oder teilweise Zusammenlegung einer Verwaltung. So kommen die Kostenvorteile von arbeitsteiligen Projekten früher und deutlicher zum Tragen, weil teuere Anfangsinvestitionen entfallen. Durch Kooperationen allein im EDV-Bereich hat die BG in den vergangenen 10 Jahren rund zwei Mio. Euro für ihre Betriebe eingespart.

Die Selbstverwaltung der Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung hat deshalb für ihre BG beschlossen, Kooperationen mit anderen Berufsgenossenschaften auszubauen. Nelius betonte, dass die Berufsgenossenschaft offen sei, für Gespräche mit anderen Berufsgenossenschaften. Es müsse, so Nelius, aber eine strenge Kosten/Nutzen-Prüfung stattfinden. In diesem Zusammenhang verwies Boettcher auch auf die gute Finanzsituation der BG: mit 79 Cent je 100 Euro Entgelt hat sie den drittniedrigsten Beitrag aller Berufsgenossenschaften. „Unsere Prognosen zeigen”, so Boettcher, „dass unser Beitrag auch dann unter dem BG-Durchschnitt läge, wenn die Entgeltsumme erheblich sinken würde.”

In ihrer Sitzung hat die Vertreterversammlung auch eine weitere Unfallverhütungsvorschrift außer Kraft gesetzt und zwei andere zusammengefasst. Damit reduziert sich die Zahl der von der BG Druck und Papierverarbeitung erlassenen Unfallverhütungsvorschriften ab 1. Januar 2005 auf elf. Bereits 2003 wurden 14 Vorschriften von ursprünglich 27 außer Kraft gesetzt. Durch die Reduzierung der Vorschriften erhalten die Unternehmen mehr Eigenverantwortung in der Prävention. „Damit geht die Berufsgenossenschaft den eingeschlagenen Weg der Deregulierung weiter”, kommentierte Uwe Petersen, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, die Entscheidung. Petersen bekräftigte, dass die branchenspezifische Beratung durch den Vorschriftenabbau umso wichtiger werde.

www.bgdp.de
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