Anzeigen:
Die Branche am Montag!

Workflow

Thermo-CTP versus Violett-CTP

Montag 20. Dezember 2004 - Die Diskussion geht weiter – doch Anwender müssen die Technologie wählen, die ihre Anforderungen am besten erfüllt.

Anzeige:

Die andauernde Diskussion in der Fachpresse verdeutlicht, dass die Frage der „richtigen“ Computer-to-Plate (CTP)-Bebilderungsmethode nach wie vor strittig ist. Die fachliche Auseinandersetzung dreht sich in erster Linie um die Entscheidung zwischen der thermischen Bebilderung und der Belichtung mit Violettlicht. Druckereien, die den Einstieg in die digitale Druckformherstellung oder eine CTP-Ersatzinvestition erwägen, werden mit einer Fülle von vernünftig klingenden Argumenten konfrontiert, die sich häufig genug widersprechen.
Als größter Entwickler und Hersteller von Thermo-CTP-Technologie hat Creo ein klares Eigeninteresse an dieser Debatte. Creo untersucht und bewertet ständig die Vorzüge aller Bebilderungstechnologien und ist nach wie vor überzeugt, dass Thermo-CTP, bezogen auf die gesamte Nutzungsdauer der Technologie, für Druckereien jeder Größe das wirtschaftlichste Verfahren ist. Dies obwohl die Violett-Technologie für einige Unternehmen eine praktikable Alternative zu sein scheint.
Die Diskussion um die CTP-Bebilderungstechnologie setzte vor etwa zehn Jahren ein, als die Markteinführung von CTP begann. Einer der Hauptgründe für den CTP-Einstieg war damals die Eliminierung vermeidbarer Fertigungsschritte. D.h. es ging um die direkt-digitale Belichtung der Druckplatte ohne die Verwendung von Film und um die Einsparung des damit zusammenhängenden Kosten-, Zeit- und Arbeitsaufwandes. Frühe CTP-Systeme, die ab 1994 am Markt verfügbar waren (einschließlich Creo-Systeme), arbeiteten mit sichtbarem Laserlicht (eine Kategorie, zu der auch Violett-CTP gehört). Die Belichtung mit sichtbarem Licht war im Grunde genommen die gleiche Technologie, die seinerzeit in den Filmbelichtern eingesetzt wurde. Allerdings stellte Creo (in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Kodak) schon 1995 eine Alternative vor – das erste funktionierende CTP-System mit Infrarot-Thermolaser. Auf diese neue Technologie reagierte der Markt überaus positiv, sodass die Verkaufszahlen von Thermo-CTP-Systemen die von CTP-Systemen, die mit sichtbarem Licht arbeiteten, binnen kürzester Zeit übertrafen. Der größere Marktanteil von Thermo-CTP hat auf Grund einiger elementarer und praktischer Aspekte bis heute Bestand: 1. Genauigkeit, Konstanz und Wiederholbarkeit; 2. Vielseitigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit.
Zehn Jahre nach dem effektiven Beginn der CTP-Ära ist die thermische Bebilderung weiterhin die Technologie der Wahl, trotz der Marktakzeptanz einiger Violett-CTP-Systeme. In seinem “Direct-to” Technologies 2004-Report weist Vantage Strategic Marketing darauf hin, dass im letzten Jahr die Verkäufe von Thermoplattenbelichtern auf 64 % der weltweit abgesetzten CTP-Systeme hochgeschnellt sind – beinahe 2 von 3 verkauften CTP-Systemen bebildern thermisch. Außerdem machten Thermoplatten im vergangenen Jahr 68 % des Verbrauchs an digitalen Platten aus.

Warum das neue Interesse an Violett?
Systeme, die mit sichtbarem Licht arbeiten, stehen schon immer in Konkurrenz zur Thermotechnologie. Violettlaser-Systeme repräsentieren das Beste, was in diesem Bereich heute erhältlich ist. Verglichen mit den früheren nicht thermischen Plattenbelichtungsverfahren bietet die Violett-Technologie eine bessere, stabilere Lichtquelle, um schwach empfindliche Platten zu belichten. Der Grund liegt darin, dass die in den Belichtungsköpfen verwendeten Violettlaser inzwischen als Festkörperdioden verfügbar sind, während bei früheren Systemgenerationen sehr unbeständige Gaslaser zum Einsatz kamen. Diese Dioden sind auch kostengünstiger herzustellen und verbilligen die Produktion des gesamten Systems, wodurch günstige Systempreise möglich sind.

Während sich beide Technologien für die Druckplattenbebilderung eignen, bietet Thermo-CTP Druckereien die einzige praktikable Möglichkeit, sich durch eine höherwertige Druckproduktion (z.B. durch den Einsatz von AM-Feinrastern oder der FM-Rasterung) im Wettbewerb ein unverwechselbares Profil zu geben oder künftig prozesslose Platten zu bebildern. Heutzutage ist die Kombination von Kosteneinsparungen, höheren Gewinnpotenzialen und künftigen Aufrüstmöglichkeiten die Triebfeder für die weiter wachsende Verbreitung der Thermotechnologie. In der Tat prognostiziert Vantage Strategic Marketing einen weiteren Vorsprung der Thermotechnologie. Auch wenn Violett-CTP ein weiteres Wachstum verzeichnen wird, sehen diese Marktforscher einen maximalen Marktanteil von 40 % im Jahr 2008 voraus.

Sowohl für Violett- als auch für Thermo-IR-Systeme gilt, dass sie für die Bebilderung prozessloser Platten erheblich mehr Energie benötigen als für Platten mit herkömmlicher Nassentwicklung. Die erforderliche Leistung von 40 Watt liegt im Bereich der Möglichkeiten der heutigen Creo-Thermobebilderungsköpfe (20-70 Watt), sie liegt jedoch einige Hundert Mal über dem Leistungsniveau von derzeit verfügbaren Violettlasern (40-60 Milliwatt). Zwar sagen einige Analysten das Aufkommen hochleistungsfähiger Violettlaser vorher (die ohne jeden Zweifel nicht mehr zu besonders günstigen Preisen erhältlich sein werden), doch selbst bei optimistischsten Erwartungen werden die Anforderungen von prozesslosen Schichten nicht zu erreichen sein.
Prozesslose Thermoplatten sind heute bei einem Plattenhersteller erhältlich, und weitere Hersteller – darunter Creo – haben bereits funktionierende prozesslose Platten demonstriert und werden diese in naher Zukunft auf den Markt bringen. Druckereien, die in Thermo-CTP-Systeme von Creo investiert haben, sind in vielen Fällen in der Lage, ihre Systeme für die Bebilderung prozessloser Platten aufzurüsten, wenn es für sie wirtschaftlich Sinn macht. Jene, die in Violett-CTP investieren, zahlen heute für diese Systeme weniger, werden aber bei einem künftigen Umstieg auf prozesslose Platten beträchtliche Kapitalaufwendungen tätigen müssen.

Die Qual der Wahl
Während die Debatte um Thermo- und Violett-CTP weitergeht, stehen Betriebe der Druckindustrie vor der Entscheidung, welche Plattenbebilderungstechnologie für sie in ihrer spezifischen Situation am besten geeignet ist. Legt man die Marktakzeptanz zu Grunde, ist Thermo-CTP für die große Mehrheit der Unternehmen das Verfahren der Wahl – hauptsächlich weil es einmalige Genauigkeit, Konstanz und Gesamtwirtschaftlichkeit bietet. Zieht man außerdem Zukunftsaspekte in Betracht, bietet Thermo-CTP eine größere Anpassungsfähigkeit sowie Flexibilität und bereitet den Weg zur Bebilderung prozessloser Druckplatten.

www.creo.com
Zurück zur Übersicht
Die aktuelle Ausgabe!
Die Branche am Montag!