Inkjet & Digitaldruck
Neues Partnernetzwerk im Bereich Digital- und Printmedien
Freitag 20. Mai 2005 - Die Handwerkskammer Münster ist erneut aktiv geworden, um neue, innovative Handlungsfelder mit Partnerorganisationen und Betrieben in Ost- und Westeuropa für eine künftige Zusammenarbeit zu erschließen.
Aus der Branche der Digital- und Printmedien haben insgesamt 11 Betriebsinhaber bzw. leitende Angestellte aus 9 mittelständischen Druckereien und 5 Bildungsexperten aus dem Handwerkskammer Bildungszentrum Münster zwischen September 2003 und März 2005 einwöchige Informationsreisen nach Litauen, Finnland, Ungarn und Italien unternommen, um sich über Technologie- und Qualitätsstandards in ihrer Branche in diesen Ländern zu informieren. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des europäischen Förderprogramms LEONARDO DA VINCI. Die Teilnehmer dieser Reise trafen sich am 12. Mai 2005 zu einem Abschlusstreffen im HBZ Münster, um gemeinsam die gesammelten Erfahrungen und Eindrücke sowie die Möglichkeiten zur Umsetzung der mitgebrachten Ideen zu diskutieren.
Durch die Erweiterung der EU seit Mai 2004 gewinnt die Kooperation zwischen Betrieben und Institutionen innerhalb Europas zunehmend an Bedeutung. Das Wissen über die Produktionsbedingungen und kulturellen Gegebenheiten in den Partnerländern ist für das Gelingen dieser Kooperationen unabdingbar und für die teilnehmenden Unternehmer eines der zentralen Ergebnisse dieser Reisen. Vorausschauende Projekte wie dieses Mobilitätsprojekt leisten einen wichtigen Beitrag dazu, kulturelles Wissen zu vermitteln, Kontakte zu knüpfen und Potentiale in anderen Ländern zu entdecken und zu entwickeln.
Die deutsche Delegation von Betriebsinhabern und Ausbildern konnte sich im Verlauf der Reisen sowohl mit Vertretern der ortsansässigen Bildungsinstitutionen (Berufskollegs, Universitäten, Fachhochschulen) als auch mit Personalleitern unterschiedlichster kleiner und mittlerer Unternehmen der Druckbranche austauschen. Beeindruckt hat die Gruppe dabei vor allem der hohe Standard der Ausbildung an den finnischen Fachhochschulen. Ebenso überzeugte die Teilnehmer die höhere Flexibilität in den Bildungs- und Qualifizierungssystemen nicht nur in Finnland, sondern auch in Italien. Diese Eindrücke bildeten im Verlauf der Reisen und auch im Rahmen des Abschlusstreffens Anlass zu ausgiebigen Diskussionen über Möglichkeiten und Notwendigkeiten von Veränderung im deutschen Aus- und Weiterbildungssystems.
Überrascht war die Gruppe von dem teilweise sehr hohen technologischen Standard litauischer und ungarischer Betriebe. Allerdings wurden hier sehr schnell Praxisdefizite in der Qualifizierung der Fachkräfte deutlich, da innerhalb dieser Bildungssysteme sehr theoretisch ausgebildet wird. Hier besteht insbesondere von Seiten des Litauischen Verbandes der Druckindustrie ein großes Interesse an anerkannten Qualifikationen nach deutschem Zertifizierungsstandard.
