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Inkjet & Digitaldruck

Perfektes Blendwerk

Dienstag 27. März 2007 - Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach musste vorübergehend in das leerstehende Stadttheater einziehen, das zu diesem Zweck eine neue Fassade erhalten hat. Aus auf Rahmen gespannten, digital bedruckten Textilien wurde die perfekte Illusion einer Waschbetonfassade hergestellt.

Zwischen dem 18. September 2006 und dem 4. November 2007 muss das Museum Abteiberg in Mönchengladbach wegen Sanierungsarbeiten schließen. Um während dieser Zeit dennoch in der Stadt präsent zu bleiben, hat die Stadt Mönchengladbach dem Museum Abteiberg das leerstehende ehemalige Stadttheater als vorübergehende Bleibe angeboten.

Damit es auch während dieser Zeit für viel Aufmerksamkeit sorgt, hat das Stadttheater in Mönchengladbach eine völlig neue Architektur bekommen: Es sollte ein imaginärer Museumsbau im Stil der Nachkriegsmoderne entstehen, der in krassem Gegensatz zu der Hollein-Architektur des eigentlichen Museums steht. Optisch sollte das Stadttheater mit Waschbetonplatten verkleidet werden. Unter dem Namen Museum X ist das Museum Abteiberg am 18. September in das neu gestaltete Gebäude eingezogen

Da Waschbeton viel zu schwer, zu aufwändig in der Anbringung und zu teuer in der Umsetzung gewesen wäre, entschied man sich das Projekt mit Textilien zu realisieren. In der Größe von 2,50 x 5,00m wurden mit einem Waschbetondesign digital bedruckte Textilien auf 60 Rahmen-konstruktionen gespannt und an die 850 qm große Fassade des Stadttheaters angebracht. So entstand die Illusion einer Waschbetonverkleidung.

Als Material wurde TT Bermuda Ink LS SE eingesetzt von Junkers & Müllers. Das Mönchengladbacher Unternehmen entwickelt für und mit der grafischen Industrie zusammen Textilien für den digitalen Druck. TT Bermuda ist eine Neuentwicklung, die speziell für den Langzeiteinsatz im Außenbereich hergestellt wurde. Das Material ist flammhemmend zertifiziert, sehr reißfest, wasserdicht, schmutzabweisend, heiß- und kalt schneidbar und nicht zuletzt durch die weiche textile Haptik extrem einfach zu verarbeiten. So konnten die Stoffe einfach über die Kanten der Rahmen gezogen und angeheftet (angetackert) werden. Textilien sind für derartige Einsatzbereiche wesentlich besser geeignet als vergleichbare Produkte aus PVC , da sie durch ihr geringeres Gewicht und die größere Flexibilität und Formbarkeit des Materials wesentlich leichter verarbeitet werden können. Auch die Reißfestigkeit des Stoffs konnte während des Sturms am 18. Januar unter Beweis gestellt werden. Die Museumsfassade hat Kyrill unbeschadet überstanden. Die Textilien sind mit einer mehrfachen Polymerbeschichtung versehen, was im Druckergebnis zu höchster Brillianz und Konturenschärfe führt und damit die Illusion perfekt macht.

Bedruckt wurden die Stoffe auf einem Drucker von Roland Deutschland: AJ 1000 mit ECO-SOL MAX Tinten.

Dieses Projekt wurde am Samstag den 24.3. vom Art Directors Club (ADC) mit einer Silbermedaille in der Rubrik „Kommunikation im Raum“ ausgezeichnet.

www.jm-techtex.com
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