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Zeitung & Versandraum

Aufbruchstimmung auf ppi-Kundentagen 2007

ppi-Produktmanager Jan Kasten und ppi-Kundenberater Hauke Berndt erläuterten die printnet-Lösungen für das Druckhaus

Dienstag 03. Juli 2007 - Zeitungsverlage setzen auf „Multi-Channel-Publishing“ / ppi Media kündigt hierfür redaktionelles Workflow-System an.

In leidenschaftlich und offensiv vorgetragener Form hat die Zeitungsbranche am 18. und 19. Juni auf den ppi-Kundentagen 2007 in Hamburg ihre Vision von der Zukunft der Zeitung offengelegt. Im Zentrum des von über 150 national und international hochkarätigen Teilnehmern besetzten Events standen dabei die Themen: Leserbindungs- und Zielgruppenstrategien, innovative Geschäftsmodelle, insbesondere aber das Multi-Channel-Publishing und die damit verbundene Neuorganisation der Content-Verarbeitung. Gleich vier Repräsentanten namhafter Zeitungsverlage und Medienunternehmen aus Deutschland, Österreich und den USA widmeten sich diesem Themenkomplex und griffen damit die dramatischen Veränderungen am Zeitungsmarkt auf. Dass auch der norddeutsche Softwarehersteller die Zeichen der Zeit erkannt hat, unterstrich ppi-Geschäftsführer Martin Ruhle. Er stellte die neueste ppi-Entwicklung, das redaktionelle Workflow-System „Felix“, vor, mit dem die medienkonvergente Produktion bei zwei deutschen Pilotkunden bereits 2008 Wirklichkeit werden soll.  
 
ppi-Geschäftsführer Norbert Ohl sprach anschließend von einer sehr erfolgreichen und aufschlussreichen Kundentagung. „Die Resonanz sowohl auf die Präsentationen unserer Gastredner als auch auf die unserer Neuentwicklung hat uns einmal mehr bestätigt, dass wir mit Felix auf das richtige Pferd gesetzt haben. Die Verlage stehen erneut vor dramatischen Veränderungen, die der digitalen Revolution Anfang der 90er Jahre um nichts nachstehen.“


Content, Content, Content
Kaum ein Wort machte an beiden Veranstaltungstagen mehr die Runde als der Terminus „Content“. Inhalte, insbesondere die Erschließung weiterer Content-Quellen, deren Archivierung, Analyse und Recherche sowie – last but not least – die Erweiterung der Publikationskanäle, respektive Internet, Mobiltelefone, Podcasting, waren das alles beherrschende Thema. Norbert Schmid, CIO der WAZ Mediengruppe, brachte es auf den Punkt: „Nicht die Zeitung, sondern der Handel mit Inhalten und Nachrichten ist unser Kerngeschäft. Die Zeitung ist nur eine Ausgabeform davon.“ Das Medienverhalten, gerade der jüngeren Generation, habe sich radikal geändert, so Schmid. Um die Hoheit über den „Marketplace Zeitung“ verteidigen oder zurückerobern zu können, müssen die Verlage ganz neue Anforderungen an den redaktionellen Workflow stellen. Dabei geht es nicht nur um die Bedienung verschiedener Ausgabekanäle, es geht vor allem um die Frage, wie Content zielgruppen- und mediengerecht aufgearbeitet wird. Der Verwendung und Nutzbarmachung von Ad-hoc-Informationen von externen Quellen via SMS, Mobiltelefonen etc. sowie dem Lifecycle-Management von Nachrichten überhaupt wies Schmid in diesem Zusammenhang breiten Raum zu.
Kai Rutkowski (Viamedia Consulting, Düsseldorf) untermauerte daran anschließend aus Medienberater-Sicht die Notwendigkeit einer Neustrukturierung der Verlagssysteme. Auch er sah wie Norbert Schmid einen starken Trend zu mehr Kunden- und Content-Zentrierung. Um künftig unterschiedliche Mediengattungen crossmedial und effektiv bedienen zu können, sei es erforderlich, die redundante Datenhaltung in den Bereichen Anzeigen, Redaktion und Kundenverwaltung aufzulösen und stattdessen ein Enterprise Content Management System (ECMS) für die zentrale Archivierung einzuführen. Ziel müsse es dabei sein, die Content-Erzeugung von den kanalspezifischen Produktionssystem zu entkoppeln und die Content-Ausgabe durch neue flexiblere Redaktions-Workflow-Systeme zu ersetzen.

ppi stellt Content-Workflow-System vor
ppi-Geschäftsführer Martin Ruhle griff am 2. Veranstaltungstag die Forderung nach neuen Verlagslösungen für den Content-Workflow auf und stellte mit „felix“ die neueste Produktentwicklung aus dem Hause ppi vor. Felix unterstütze, so Ruhle, das neue medienneutrale „Newsdesk-Modell“ der Verlage und werde den redaktionellen Workflow gemeinsam mit einem Standard-ECMS revolutionieren. Auf insgesamt 4 Säulen ruhe das neue web-basierte Content-Workflow-System von ppi, nämlich auf den Funktionsbereich Planung von Terminen, Themen und Ressourcen, auf die Produktionsplanung des jeweiligen Ausgabekanals, auf die medienübergreifende Textbearbeitung mit Standardeditoren sowie auf das Printlayout mit InDesign. Derzeit befände sich das neue Produkt zwar noch in der Entwicklung, doch seien erste Module bereits bei zwei Pilotkunden im Beta-Test, die im ersten Halbjahr 2008 „live“ gehen werden.

Neue Geschäftsmodelle
Dass die Zeitungsverlage zwischenzeitig nicht untätig zusehen, bewiesen sowohl Wolfgang Zekert, Geschäftsführer der neuen Tageszeitung „Österreich“ aus Wien, sowie David Thurm, CIO von der New York Times.
Aus den aktuellen Zeitungskonzepten, so Zekert, habe sein Team die besten herausgesucht und daraus die Tageszeitung „Österreich“ kreiert.   Dank innovativer Heatset/Coldset-Druck- und printnet-Workflow-Technik werden den Lesern nicht nur topaktuelle nationale und regionale Nachrichten, sondern auch Lifestyle in qualitativ hochwertigen Supplements geboten. Herzstück der neuen Tageszeitung ist der größte Newsroom Kontinentaleuropas, der als mediales Wahrzeichen mitten in der Wiener Innenstadt entstanden ist. Die im Tabloid-Format erscheinende Tageszeitung erreicht wochentags eine Auflage von ca. 320.000 Stück und 600.000 Stück sonntags und ist damit nach nur wenigen Monaten die Nummer 2 in der Alpenrepublik geworden. Daneben wurde ein beachtliches Internetportal realisiert, dass mit umfangreicher Online- und Video-Berichterstattung inklusive einer stündlich aktuellen Nachrichtensendung neue Maßstäbe setzt.
Auch die New York Times habe in den vergangenen Jahren ihren Internet-Auftritt massiv ausgebaut und dadurch ihre Leserschaft nicht nur gehalten, sondern zahlenmäßig ausbauen können, berichtete David Thurm. Die Zeitung, so sein Resümee, müsse sich den neuen Herausforderungen stellen und sich immer wieder neu definieren. Dazu gehörten nicht nur schlanke und effiziente Produktionsstrukturen, wie sie kürzlich mit ppi-Lösungen in seinem Haus verwirklicht wurden, sondern selbstverständlich auch die Erschließung neuer Ausgabekanäle. David Thurm lag damit voll auf der Linie des Herausgebers der New York Times, Arthur Sulzberger, der Anfang des Jahres offen bekundete, dass es ihm egal sei, ob es in fünf Jahren noch eine Printausgabe gebe.

Die Print-Ausgabe ist nicht tot
Einen Kontrapunkt setzte Gerd Finkbeiner, Vorstandsvorsitzender der ppi-Muttergesellschaft MAN Roland. Dieser erblickte im Multi-Channel-Publishing zwar eine Ergänzung zum klassischen Zeitungsgeschäft, wies dem Printprodukt aber auch in Zukunft die dominierende Rolle zu. Die vom The Economist Magazin aufgeworfene Frage: „Who killed the newspaper?” wies Finkbeiner kategorisch zurück. Er glaube an die Print-Ausgabe und unterstrich dies mit beeindruckenden Zahlen. In den letzten fünf Jahren habe weltweit nicht nur die Anzahl der Tageszeitungstitel, sondern auch die Auflage und der Erlös stetig zugenommen. Wichtig sei es, an die eigenen Stärken zu glauben.

printnet unterstützt die Anforderungen der Zeitung von morgen
Wie die Printproduktion auch zukünftig profitabel organisiert werden kann, erläuterten zum Ende der Veranstaltung ppi-Produktmanager Jan Kasten und ppi-Kundenberater Hauke Berndt, die die aufmunternden Worte von Gerd Finkbeiner wohlwollend aufgriffen, um die neuesten printnet-Entwicklungen rund um den Zeitungsworkflow vorzustellen. Der Trend zur „kreativen Zeitung“ mit attraktiven Formaten, Vollfarbigkeit und neuen Werbefeatures werde von printnet voll unterstützt. Von der Planung und Erfassung komplexer Produkte und Beilagen, über die Ausgabesteuerung bis zur Überwachung und Auswertung aller Produktionslinien verfüge ppi über ein umfassendes Produkt-Portfolio für den effizienten, hoch automatisierten Druckhaus-Workflow. Die beiden ppi-Referenten verwiesen dabei auf den eindrucksvollen Vortrag von Kurt Übelher, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Passau (VGP), der über die printnet-Installation seines Unternehmens am Vortag berichtet hatte. An 14 VGP-Standorten werde derzeit der digitale printnet-Workflow eingeführt und somit erstmals die Basis für eine prozessübergreifende Erfassung und Auswertung der Produktionsdaten für alle Standorte geschaffen. Dies sei zur besseren Planung, Steuerung sowie zum Benchmarking innerhalb der Gruppe unerlässlich.

Das Motto ging voll auf
Claus Harders, ppi-Bereichsleiter Kundenprojekte, hob die Bedeutung der ppi-Tage als positiven Beitrag für gelebte Kundennähe hervor. „Die Mischung aus Information, fachlichem Dialog und einer Portion Unterhaltung hat sich auch in diesem Jahr wieder voll bewährt. Unsere diesjährigen Schwerpunktthemen „Multi-Channel-Publishing“ und moderner „Druckhaus-Workflow“ wurden großartig angenommen. Es hat deutlich gemacht, dass sich die oft als eher konservativ beschriebene Zeitungs- und Druckbranche in Wirklichkeit aus munteren, innovativen und sehr beweglichen Menschen zusammensetzt.“

www.ppimedia.de
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