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Offsetdruck

DirectDrive fördert Pioniergeist

Bis zu 60 Prozent der bisherigen Rüstzeit können mit der ROLAND 700 DirectDrive gegenüber einer Durchschnittsmaschine gemäß KLR-Grundlagen des bvdm (Bundesverband Druck und Medien) eingespart werden.

Donnerstag 22. November 2007 - MAN Roland seit Jahrzehnten Wegbereiter des Direktantriebs

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Der Direktantrieb im Rollenoffset ist heute Stand der Technik. Nicht nur hier betätigte sich MAN Roland schon vor Jahrzehnten als Vorreiter. Parallel zur Serieneinführung in der Rolle vor über zehn Jahren beschäftigten sich die Entwicklungsingenieure in Offenbach mit dem Direktantrieb für Bogenoffsetdruckmaschinen.

Innerhalb weniger Jahre setzte sich im Rollenoffset ein neues Antriebsprinzip durch: Statt eines Hauptantriebs sorgen viele dezentral angeordnete, elektronisch gesteuerte Motoren für präzise Leistung. Im Bogenoffset scheint die Entwicklung ähnlich. Möglichst viele Kurzauflagen pro Tag soll der Drucker dank DirectDrive produzieren können. Deshalb bietet MAN Roland zur maximalen Rüstzeitverkürzung den Direktantrieb mit simultanem Plattenwechsel bei parallel ablaufenden Waschvorgängen an. Andere Druckmaschinenhersteller beschränken sich aktuell auf den simultanen Plattenwechsel. Ob hohes oder niedrigeres Technologielevel – die Zeit scheint reif für den Direktantrieb im Bogenoffset.

Rollenoffset: Entwicklungsstart in den 1970ern
Das Know-how bei MAN Roland zum Einzelmotorenantrieb reicht zurück bis 1973. Hier gelang es Augsburger Entwicklungsingenieuren gemeinsam mit Partnern aus der Lieferindustrie, zwei Tiefdruckwerke mit Gleichstrommotoren jeweils einzeln synchronisiert anzutreiben. 1988 wurde der längswellenlose Zweimotorenantrieb an einer Illustrationsrollenmaschine, der ROTOMAN, vorgestellt. Druck- und Falzwerke hatten getrennte Antriebe. Von 1991 bis 1994 führten theoretische und praktische Untersuchungen zu einer achtseitigen Illustrationsmaschine mit Einzelmotorenantrieb. Jede Druckeinheit, das Kühlwerk und der Falzaufbau hatten einen eigenen Motor.

Bogenoffset: Patentlegung in den 1990ern
Zur drupa 1995 stellte MAN Roland die Einzelantriebstechnik für Zeitungsmaschinen vor. Der dort gezeigte Achterturm einer GEOMAN war die weltweit erste und einzige Rollenmaschine mit Einzelmotorenantriebstechnik, die Zeitungsexemplare in guter Qualität druckte. In den folgenden Jahren setzten alle Hersteller von Rollenmaschinen auf dieses Antriebsprinzip – heute Stand der Technik.

Anfang der 1990er-Jahre begannen die Offenbacher Bogenmaschinenkollegen die theoretischen Grundlagen für das DirectDrive-Konzept zu entwickeln. Lässt sich das Antriebsprinzip aus der Rolle auf den Bogen übertragen? Wo ist hier der besondere Nutzen?

Ergebnis war im Jahr 1996 eine Patentanmeldung, die zum deutschen Patent DE 196 23 224 C1, zum europäischen Patent EP 0 812 683 B1 und zum US-Patent US 05826505 A führte. In der Patentschrift sind die Vorteile von entkoppelten, direkt angetriebenen Plattenzylindern bereits genau beschrieben. Etwas trocken heißt es hier: „Durch die wenigstens einzeln und unabhängig vom übrigen Zylindersystem antreibbaren Plattenzylinder sind … Vorgänge wie Plattenwechsel oder das Waschen der Zylinder mit höherer Flexibilität durchführbar. Bei abgestellten Gummituchzylindern … ist es somit möglich … in allen Druckwerken gleichzeitig mittels entsprechender Vorrichtungen die Druckplatten der Plattenzylinder halb- bzw. vollautomatisch zu wechseln … usw.“

Damit war die Idee geboren – jetzt folgte die Realisierung. 2003 startete das Entwicklungsprojekt DirectDrive unter Leitung von Dr. Holger Wiese, der bereits in der Patentschrift als Miterfinder des DirectDrive-Prinzips im Bogenoffset aufgeführt ist.

Im neuen Jahrtausend: Serienreife
Schon 2004 gab es weitere Ergebnisse und es wurden mehrere Patente angemeldet. Beispielsweise ist die Doppelkupplung am Plattenzylinder inzwischen bereits als deutsches Patent DE 10 2005 036 786 B3 erteilt. Im Werk lief die erste Versuchsmaschine ROLAND 700 DirectDrive und auf der drupa war der präsentierte Druckturm mit Direktantrieb Besuchermagnet und Innovationshighlight. Intensive Entwicklungsarbeiten führten zu produktionsreifen Maschinen und den ersten Feldtests 2005. Dabei bewährte sich die intensive Vorarbeit auf Basis des jahrzehntelang gesammelten Know-how. Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit lagen auf einem wesentlich höheren Niveau als erwartet. Mathieu Siemons von der Drukkerij Vrijdag b. v. in Eindhoven, Niederlande, einer der ersten Feldtester, konnte das ganze Feldtestjahr lang zu 87 Prozent über die Maschine verfügen. „Es lief wesentlich besser als versprochen. Und niemals gab es so große Schwierigkeiten, dass sie die Produktion eines Auftrags verhindert hätten.“ Das bestätigte auch Thomas Götz vom Druckhaus Götz in Ludwigsburg: „Die Testmaschine stand seit ihrem Anlauf praktisch immer zur Verfügung. Nach zehn Monaten hatte sie schon 18 Millionen Drucke auf dem Zähler.“ Dabei lernten alle Feldtestkunden mit Einsparungen von bis zu 35 Prozent die dank Parallelisierung kurzen Rüstzeiten schätzen.

Mehr als simultaner Plattenwechsel
Seit über einem halben Jahr sind die Feldtests erfolgreich abgeschlossen und Dutzende Druckwerke in Serienmaschinen der ROLAND 700 DirectDrive international in Betrieb. Andere Mitbewerber ziehen nach. Eine ähnliche Entwicklung wie in der Rolle deutet sich an – das Antriebsprinzip der Zukunft setzt sich immer mehr durch. Denn viele Bogendruckereien mit häufigen Jobwechseln und kleineren Auflagen überlegen sich heute und in Zukunft, Sparpotenziale zu nutzen, zum Beispiel durch:
• Simultane, vollautomatische Plattenwechsel in allen Druckwerken
• Parallele Waschvorgänge mit verschiedenen Geschwindigkeiten für Farbwerke,
Gummi- und Druckzylinder
• Zeitgleiche Plattenwechsel zum Waschen – ZeroTimePlateChange
• Elektronische Druckanfangskorrektur für Wiederholaufträge im Schön- und Widerdruck mit unterschiedlichen Papierformaten

Das verschafft Anwendern Wettbewerbsvorteile. Sie profitieren besonders von der langjährigen Erfahrung des Vorreiters MAN Roland, der mit DirectDrive nicht nur den simultanen Plattenwechsel, sondern eine Fülle weiterer, parallelisierter Rüstvorgänge bietet. Das sieht auch die Branche so: 2007 wurde die ROLAND 700 DirectDrive mit dem Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie und dem InterTech™ Technology Award der amerikanischen PIA/GATF-Award ausgezeichnet.

www.manroland.com
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