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Aus den Unternehmen

Print bleibt auf Platz 1

Thomas Koch, Mediaagentur Crossmedia und Stephan Krauss, Chef des Tiefdruckgiganten Prinovis, bei der Podiumsdiskussion.

Mittwoch 18. Juni 2008 - Mehr als 300 Besucher folgten der Einladung des Bundesverbandes Druck und Medien e.V. (bvdm), der gemeinsam mit der IKB Deutsche Industriebank AG am 5. Juni zu einem hochkarätigen Branchenforum geladen hatte. Unter dem Titel „Perspektive Print Media: die Rolle der Druckmedien in einer zunehmend digitalen Welt" diskutierten prominente Gäste aus Druckindustrie, Werbung und Verlagswelt über Attraktivität und Zukunftsfähigkeit von Print. So unterschiedlich die beruflichen Hintergründe der Diskutanten auch waren, so herrschte auf dem Podium Einigkeit darüber, dass das Medium Print schon oft totgeredet wurde, das Gegenteil aber der Fall sei. Es werde immer mehr gedruckt, nur wesentlich effizienter und intelligenter als bisher, so das Fazit.

In der anschließenden Podiumsrunde, die von Dr. Kurt Demmer, Chefvolkswirt der IKB, moderiert wurde und in der Sven Gösmann, Chefredakteur der Rheinischen Post, Thomas Koch von der renommierten Mediaagentur Crossmedia, Stephan Krauss, Chef des Tiefdruckgiganten Prinovis und Laurence Mehl, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Handelsblatt miteinander diskutierten, forderte auch der Banker eine stärkere Differenzierung der Branche, in der es viele marktorientierte und gut aufgestellte Betriebe gäbe.

Was Marktorientierung heiße, könne man sich an der Automobilindustrie anschauen, zog Gösman den Vergleich, „so manches Autohaus kenne seine Kunden besser als Zeitungen ihre Leser. Werbeinsider Koch wagte angesichts der Frage, wohin sich die Werbemärkte entwickeln, einen Blick in die Zukunft und prognostizierte eine Beruhigung der Online-Aktivitäten. Heute werde viel in Online investiert, weil Werbeetats ohne Online-Anteil nicht ernst genommen würden. Das werde sich ändern, sobald mehr Erkenntnisse darüber vorlägen, welche Werbung wirklich funktioniere. Um das Informations- und Kommunikationsverhalten jüngerer Zielgruppen besser kennen zu lernen, lohne sich die Investition in Online-Plattformen wie StudiVZ, betonte Mehl, räumte aber ein, dass seine Verlagsgruppe mit Online nur 10 Prozent des gesamten Umsatzvolumens generiere.

Der Katalog ist nicht nur für Ikea das wichtigste Marketinginstrument, was zeigt, dass Print auch als Masseninformationsmedium eine Zukunft hat. Aber auch hier gilt, Kataloge werden weiter gedruckt, nur viel effizienter und zielgruppenorientierter als früher. Darauf müssen sich Drucker einstellen und mit ihren Kunden gemeinsame Lösungen für mehr Kundenorientierung finden. Druckereien denen dies gelingt, haben Vorteile in einem Markt, der äußerst wettbewerbsintensiv und preissensibel ist. Von den Kunden der Druckindustrie forderte Krauss eine höhere Bereitschaft, bei der Auftragsvergabe auch über eine gerechte Lastenverteilung zu sprechen. Die dramatisch gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten könnten nicht dauerhaft von den Druckereien allein geschultert werden. „Diese Gespräche werden wir mit unseren Auftraggebern in nächster Zeit führen müssen, daran geht kein Weg vorbei“, sagte Krauss angesichts sinkender Preise für Kataloge und Werbedrucke.

In seinem Schlusswort unterstrich Rolf Schwarz, Präsident des bvdm, dass die Zukunft der innovativen und leistungsstarken Branche auf einer fairen Partnerschaft zwischen Lieferanten und Kunden basiere. Druckprodukte seien wertvolle Kommunikationsmittel, die zu Recht ihren Preis haben, das sehe man nirgendwo so gut wie auf der drupa. Die Konkurrenz anderer Medien habe auch in der Druckindustrie das Geschäft belebt und die Branche mit Selbstbewusstsein nach vorne gebracht. Von der enormen Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen der Branche profitierten nicht zuletzt die Kunden, die Print als unverzichtbares Medium für nachhaltige Werbung und Kommunikation effizient und zielorientiert einsetzen könnten.

www.bvdm-online.de
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