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Heidelberg: Umsatz in Q3 erreicht mit 578 Mio. Euro höchsten Wert des Geschäftsjahres

Mittwoch 10. Februar 2010 - Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 (1. Oktober bis 31. Dezember 2009) im Vergleich zu den Vorquartalen einen Anstieg bei Auftragseingang und Umsatz erzielt. Der operative Verlust konnte in den vergangenen drei Monaten aufgrund der erzielten Einspareffekte durch das Maßnahmenpaket zur Kostensenkung stark reduziert werden. Eine deutliche Verbesserung des Investitionsniveaus in der Printmedien-Industrie ist aufgrund der weltweit unterschiedlichen Konjunkturerwartungen allerdings noch nicht zu erkennen.

Der Auftragseingang im dritten Quartal 2009/10 lag mit 609 Mio. Euro um 14,7 Prozent über dem Vorquartal (534 Mio. Euro) und um neun Prozent über dem Vorjahreswert (560 Mio. Euro). Damit wurde der höchste Auftragseingang seit fünf Quartalen erreicht. Nach neun Monaten (1. April bis 31. Dezember 2009) betrug der Auftragseingang 1,693 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,432 Mrd. Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr machte sich vor allem das hohe Bestellvolumen der im Mai 2008 stattgefundenen Messe drupa bemerkbar.

„Auftragseingang und Umsatz zeigen im dritten Quartal einen leichten Aufwärtstrend“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. „Vor allem in China und Deutschland konnten wir ordentliche Geschäftserfolge erzielen. Mit unseren neuen Maschinen im Großformat haben wir Marktanteile hinzugewonnen. Da die Druckereien weltweit generell mit Investitionen immer noch zurückhaltend sind, ist eine deutliche Erholung aktuell noch nicht zu erkennen.“

Der Umsatz erreichte im dritten Quartal mit 578 Mio. Euro den bisher höchsten Wert des laufenden Geschäftsjahres und lag damit um 79 Mio. Euro über dem Vorquartal (499 Mio. Euro). Knapp 30 Prozent des Umsatzes wurden mit Serviceleistungen erbracht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (750 Mio. Euro) verringerte sich der Umsatz um 23 Prozent. Im Neunmonatsvergleich ging der Umsatz um 28 Prozent auf 1,591 Mrd. Euro zurück (Vorjahr: 2,211 Mrd. Euro).
Der Auftragsbestand der Heidelberg Gruppe verbesserte sich zum Ende des dritten Quartals leicht auf 626 Mio. Euro (Vorquartal: 617 Mio. Euro).

Ertragssituation deutlich verbessert
Das betriebliche Ergebnis ohne Sondereinflüsse stellte sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal (minus 65 Mio. Euro) mit minus 13 Mio. Euro deutlich besser dar. Hier machten sich vor allem der leicht gestiegene Umsatz und die zunehmenden Einspareffekte aus dem Maßnahmenprogramm zur Kostensenkung bemerkbar. Nach der Einigung über einen Interessenausgleich mit den Arbeitnehmervertretern im Oktober 2009 konnte ein Teil der im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für das Kostensenkungsprogramm aufgelöst werden, sodass bei den Sondereinflüssen im Berichtsquartal ein Ertrag von 30 Mio. Euro erzielt wurde. Dies hat per Saldo zu einem positiven betrieblichen Ergebnis nach Sondereinflüssen von 17 Mio. Euro im dritten Quartal geführt. Kumuliert betrug das betriebliche Ergebnis ohne Sondereinflüsse nach neun Monaten minus 141 Mio. Euro (Vorjahr ohne Sondereinflüsse: minus 45 Mio. Euro). Das Ergebnis nach Steuern lag nach drei Quartalen bei minus 158 Mio. Euro (Vorjahr: minus 119 Mio. Euro).

Positiver Free Cashflow
Im Berichtsquartal hat Heidelberg einen positiven Free Cashflow in Höhe von 3 Mio. Euro erzielt. Nach drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres ist der Free Cashflow insgesamt mit minus 15 Mio. Euro nur leicht negativ; im Vorjahreszeitraum hatte der Mittelabfluss nach neun Monaten noch minus 277 Mio. Euro betragen.

„Aufgrund des wie erwartet etwas besseren Geschäftsverlaufes und der höheren Einspareffekte konnten wir im dritten Quartal das operative Ergebnis deutlich verbessern“, sagte Finanzvorstand Dirk Kaliebe. „Durch den positiven Free Cashflow konnten wir die Nettoverschuldung des Konzerns weiter stabil halten. Die Optimierung der Kostenstruktur von Heidelberg wird auch künftig kontinuierlich weitergeführt.“

Am 9. Februar 2005 hatte Heidelberg eine bis 2012 laufende Wandelanleihe begeben, die vorzeitig im Februar 2010 zurückgezahlt werden kann. Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2009/10 haben die Investoren der Wandelanleihe überwiegend von dem Recht auf vorzeitige Rückzahlung gemäß den Anleihebedingungen Gebrauch gemacht. Die Rückzahlung im vierten Quartal des Berichtszeitraums wird weitestgehend durch das Darlehen der KfW, das im Rahmen des neuen Finanzierungskonzepts zu diesem Zweck begeben wurde, refinanziert.

Die Mitarbeiterzahl ist im dritten Quartal 2009/10 um weitere 181 Personen zurück-gegangen: Zum 31. Dezember 2009 waren damit weltweit 18.020 Mitarbeiter bei der Heidelberg Gruppe beschäftigt (Vorjahr: 19.548 Mitarbeiter). Seit dem 31. März 2008 wurde die Personalkapazität in Summe um 2.550 Stellen verringert. Insgesamt baut das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2010/11 weltweit rund 4.000 Stellen ab.

Steigendes Volumen in Asien und Europa
Die Entwicklung der einzelnen Regionen ist nach wie vor sehr unterschiedlich. Die Region Asia/Pacific verzeichnete – vor allem durch die günstige Entwicklung im Markt China – deutliche Zuwächse. So stiegen die Auftragseingänge in dieser Region gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als 50 Prozent. Auch in der Region Europe, Middle East and Africa scheint die Talsohle durchschritten, im Berichtsquartal verbesserte sich der Auftragseingang sowohl gegenüber den Vorquartalen als auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der Region North America ist dagegen noch keine Verbesserung der Situation in der Printmedien-Industrie zu erkennen.

Weiterhin positiv entwickelt hat sich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres das Geschäft mit den Großformatmaschinen. Das Unternehmen hat mit bereits weltweit über 30 verkauften Maschinen seit dem Einstieg im Jahr 2008 seinen Marktanteil in diesem Bereich erfolgreich ausgebaut. Mit diesen Großformatmaschinen wird Heidelberg auch in Zukunft im Segment Verpackungsdruck weiter wachsen.

Ausblick
Nach dem bisherigen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres geht Heidelberg weiterhin davon aus, dass der Umsatz des Konzerns im Gesamtgeschäftsjahr 2009/10 noch einmal deutlich unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2008/2009 liegen wird. Aufgrund dieses niedrigen Umsatzvolumens rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse, das zwischen minus 110 Mio. Euro und minus 150 Mio. Euro liegen wird. Heidelberg befindet sich mit allen Maßnahmen zur Kostensenkung in der Umsetzung. Darüber hinaus erlauben es die bisher getroffenen Vereinbarungen, die Personalkosten weiterhin flexibel anzupassen.

www.heidelberg.com
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