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Verbrauchsmaterialien

Geschlossener Kreislauf als Ziel

Pro Jahr fällt bei HERMA rund 100 Tonnen nicht mehr benötigtes silikonisiertes Papier an – zu schade für den Müll. Voraussetzung für ein echtes Recycling ist die sortenreine Trennung.

Montag 27. September 2010 - Aus altem wird neues Unterlagenpapier: Als erster Haftmaterial-Hersteller der Welt führt HERMA nicht mehr benötigtes silikonisiertes Unterlagenpapier jetzt einem tatsächlichen Recyclingprozess zu und animiert seine Kundendaran mitzuwirken.

Das Unternehmen aus Filderstadt arbeitet dazu eng mit
Cycle4green zusammen, das 2009 ein spezielles Verfahren entwickelt hat, um das Silikon abzuscheiden. Der österreichische Papierhersteller Lenzing, der große Erfahrung im Papier-Recycling hat, stellt daraus u. a. Fein- und Spezialpapiere her. Ihre Qualität unterscheidet sich nicht von den Produkten auf Zellstoff-Basis. Aus dem ehemaligen Unterlagenpapier wird hochwertiges Etikettenpapier – oder erneut Unterlagenpapier. „Wir kommen damit dem ‚Cradle to Cradle‘-Prinzip schon recht nahe, also einem mehr oder weniger geschlossenen Stoffkreislauf“, betont HERMA Geschäftsführer Dr. Thomas Baumgärtner. Das bislang vorherrschende Re-Cycling bei Papier oder Kunststoff sei oftmals eigentlich eher ein Down-Cycling, da die neuen Produkte meist von deutlich minderer Qualität seien als das Ausgangsmaterial. Und gerade für silikonisierte Papiere habe es bislang überhaupt keine Wiederaufbereitung gegeben. „Das war besonders tragisch, weil dieses Glassinepapier ein sehr hochwertiges und leistungsfähiges Material ist.“

Pro Jahr führt HERMA nun etwa 100 Tonnen silikonisiertes Papier diesem echten Recycling-Prozess wieder zu. In ganz Europa fallen nach Angaben von Cycle4green rund 250.000 Tonnen Abfall an silikonisiertem Papier an. Der weitaus größte Teil davon naturgemäß bei Etikettendruckereien und, vor allem, bei den Endverwendern der Etiketten. Cycle4green holt das Material ab einer Mindestmenge von fünf Tonnen europaweit überall dort ab, wo es anfällt, ohne dass Kosten entstehen. Voraussetzung ist lediglich eine sortenreine Trennung des Abfalls. „Wir sind von diesem Ansatz sehr überzeugt, weil er ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist, um wertvolle Ressourcen zu schonen und eine beträchtliche Menge an Müll zu vermeiden. Und je mehr Unternehmen daran teilnehmen, desto größer werden die Vorteile“, erläutert Dr. Baumgärtner. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir deshalb, auch unsere Kunden zum Mitmachen zu bewegen – und stoßen dabei auf großes Interesse.“

www.carapetyan.com
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