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Linotype entwirft Schrift für libanesische Tageszeitung An-Nahar

Frisch aus dem Druck: Nadine Chahine hält zum ersten Mal die neue An-Nahar mit ihren Schriftdesigns in der Hand.

Freitag 15. April 2011 - Die Linotype GmbH hat die neue Headline-Schrift für die führende libanesische Tageszeitung An-Nahar entworfen, die Dienstagabend in Beirut in komplett überarbeitetem Design vorgestellt worden ist. Nadine Chahine, Expertin für arabische Schriften bei Linotype, entwarf die Gebran2005 eigens für An-Nahar.

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Inspiriert wurde Chahine bei ihrem Entwurf durch ein libanesisches Sprichwort, das übersetzt soviel wie „Oh Berg, kein Sturm kann dich ins Wanken bringen“ heißt. Die Schrift liegt in den Schnitten Bold und Heavy vor, die jeweils eng proportioniert sind, um platzsparende Überschriften in der An-Nahar zu ermöglichen. „Die Gebran2005 drückt unverwechselbare Autorität und Selbstsicherheit aus. Sie wirkt gleichzeitig elegant und zeitgemäß“, erläutert Chahine die moderne Schlagzeilen-Schrift. „Es ist ein wagemutiges Design für beherzte Zeiten.“

Zwei weitere Schriften von Chahine zeigen zusammen mit der auch bisher in der An-Nahar verwendeten Marwan die Vielseitigkeit arabischen Schriftdesigns: Univers Next Arabic findet sich unter anderem in Zusammenfassungen, Untertiteln und Auszeichnungen. Palatino Sans Arabic wird für Fließtext und Untertitel in einer der Beilagen verwendet.

Mit Mario Garcia konnte für die Neugestaltung des Layouts der Zeitung ein preisgekrönter amerikanischer Zeitungs- und Magazin-Designer gewonnen werden. „Bei bestimmten Projekten erkennt man deren Bedeutung sofort“, so Garcia, der in den letzten 40 Jahren bereits mit mehr als 50 Presseorganisationen zusammengearbeitet hat und für das Layout großer Publikationen wie beispielsweise des Wall Street Journals verantwortlich zeichnet. „Die An-Nahar ist für mich eine Zeitung der Zukunft, weil sie sich für die Meinungsfreiheit einsetzt und mit ihrem Design eine jüngere Leserschaft anspricht.“

Die Gebran2005 ist nach Gebran Tueni benannt, dem ehemaligen Chefredakteur und Herausgeber der An-Nahar. Im Dezember 2005 kam er bei einem Bombenattentat ums Leben. Tueni hatte nicht nur die Leitung der An-Nahar inne, er war auch politisch aktiv: Er war starker Verfechter der Meinungsfreiheit im Mittleren Osten und Mitglied des Pressefreiheit-Komitees der World Association of Newspapers. 2005 wurde er bei den Parlamentswahlen in einem Beiruter Wahlbezirk gewählt und sprach sich während der Zedernrevolution im gleichen Jahr aktiv für den Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon aus. Die Neugestaltung der An-Nahar ist nicht nur seinem Gedenken gewidmet, sondern setzt auch ein weiteres Zeichen im Hinblick auf Meinungs- und Pressefreiheit, denen sich die Zeitung seit ihrer Gründung durch Tuenis Großvater im Jahre 1933 verpflichtet.

Auch nach dem gewaltsamen Tod von Gebran Tueni im Alter von 48 Jahren ist die An-Nahar noch in Familienhand: Chefredakteurin und Herausgeberin ist heute seine Tochter Nayla Tueni. Sie ist im Alter von 28 Jahren auch die jüngste Angehörige des libanesischen Parlaments.
„Freie Meinungsäußerung im Nahen Osten ist ein Thema, dem wir uns immer und mit ungebrochener Aufmerksamkeit annehmen werden“, so Nayla Tueni. „Die Neugestaltung der An-Nahar spiegelt diese Entschlossenheit, und wir sind überzeugt davon, dass wir damit sowohl unsere jüngeren als auch unsere älteren Leser ansprechen. Nadine hat diesen Grundgedanken grafisch umgesetzt. Jeder einzelne Buchstabe der Gebran2005 zählt für sich und erfährt Aufmerksamkeit. Als würde er sagen ‚Hier bin ich, und hier bleibe ich’, genau wie das libanesische Volk“.

www.linotype.com
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