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M-real: Veräußerung des Werks Gohrsmühle geplant

Das Werk Gohrsmühle in Deutschland soll gesamt oder teilweise im Rahmen eines Papier-Park-Konzepts veräußert werden.

Mittwoch 04. Mai 2011 - M-real Corporation, Teil der Metsäliitto Gruppe, plant das gesamte Werk Gohrsmühle in Deutschland oder Teile des Werkes separat im Rahmen eines Papier-Park-Konzepts zu veräußern. Im Falle, dass sich die Veräußerung als erfolglos herausstellt, wird M-real den Bereich der ungestrichenen Papiere sowie den nicht rentablen Teil des Geschäftsbereichs der Spezialitäten im Werk Gohrsmühle einstellen.

Sollte es zu einer Schließung kommen, würde das Werk Gohrsmühle nur noch gussgetrichenes Etiketten- und Verpackungspapier (Chromolux) produzieren. M-real hat außerdem den Plan bekannt gegeben, die Produktion von Zanders autocopy im Werk Reflex in Deutschland einzustellen.

M-real hat in den letzten Jahren mehrfach erfolglose Versuche mit einer Reihe von Kandidaten unternommen, um das Werk Alizay zu veräußern. M-real wird weiterhin nach Alternativen suchen, um das Werk zu veräußern. M-real lädt glaubwürdige Kandidaten zu einem öffentlichen Verfahren ein, mit dem Ziel das Papierwerk Alizay bis spätestens Ende September 2011 zu veräußern. Sollte M-real es nicht schaffen in der vorgegebenen Zeit einen glaubwürdigen Käufer für das Werk zu finden, plant M-real die Schließung des Papierwerks Alizay.

Wenn die Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden, erwartet M-real im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang des Umsatzes um ca. 390 MEUR und einen Anstieg des Betriebsergebnisses um ca. 80 MEUR. Ein Großteil der Veränderungen wird im Geschäftsjahr 2012, der vollständige Ergebniseffekt von 2013 an sichtbar.

Als Ergebnis der geplanten Maßnahmen wird erwartet, dass die jährliche Produktionskapazität von M-real um etwa 500.000 Tonnen reduziert wird, davon circa 430.000 Tonnen ungestrichenes Feinpapier und 70.000 Tonnen gestrichenes Spezialpapier. Ohne die Abstimmung mit dem Betriebsrat im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben wird keine der geplanten Maßnahmen umgesetzt.

Beide Werke, Gohrsmühle und Reflex, erwirtschaften bereits seit langer Zeit hohe Verluste. Wenn sich herausstellen sollte, dass ein Verkauf erfolglos ist, plant M-real die Produktion von Chromolux an der PM2 fortzusetzen und alle anderen Geschäftsbereiche zu schließen. Gleichzeitig soll die Produktion von Zanders autocopy im Werk Reflex eingestellt werden, so dass M-real dann keine Produktion mehr in Düren hätte. Falls die Schließungen zu Stande kommen, würde dies einen Abbau von insgesamt circa 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Werken Gohrsmühle und Reflex bedeuten. Die geplanten Maßnahmen haben keinen Einfluss auf den vor kurzem veröffentlichen Plan den Premium Papier Sektor des Werkes Reflex zu veräußern. Nach dem geplanten Verkauf des Premium Papier Sektors wären in den Werken Gohrsmühle und Reflex noch 880 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Das Werk Alizay ist ebenfalls seit langer Zeit hoher Verlustträger. M-real hat während der letzten Jahre erhebliche interne Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung im Werk Alizay durchgeführt, aber
das Finanzergebnis sowie der Ausblick des Werkes blieben aufgrund des immer schwieriger werdenden Geschäftsumfeldes sehr schlecht. Derzeit sind circa 330 Arbeitnehmer im Werk Alizay beschäftigt.

„Alizay und Gohrsmühle sind aufgrund von Überkapazitäten in Europa sowie ansteigender Herstellungskosten nicht in der Lage, ein befriedigendes Ergebnisniveau zu erreichen. M-real hat während der letzten Jahre umfassende Restrukturierungs- und Entwicklungsmaßnahmen in den Werken Alizay und Gohrsmühle durchgeführt. M-real konnte trotz der Maßnahmen kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen, da das Geschäftsumfeld immer schwieriger wurde. M-real hat aktiv versucht die Werke Alizay und Gohrsmühle zu veräußern. In Alizay werden wir bis Ende September 2011 ein öffentliches Verfahren einleiten, um die Veräußerung zu forcieren. M-real wird weiterhin versuchen einen Käufer für das gesamte Werk Gohrsmühle oder alternativ für verschiedene Teile des Werkes zu finden. Diese geplanten Maßnahmen sind notwendig, um die Rentabilität des Unternehmens auf das angestrebte Niveau zu steigern.“ sagt Mikko Helander, Vorstandsvorsitzender von M-real.

Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen erfolgt in Abhängigkeit des gesetzlich vorgeschriebenen Abstimmungsprozesses mit den Mitarbeitervertretungen. Im Rahmen des Abstimmprozesses werden außerdem weitere Alternativen zur Schließung untersucht. Mit den Beratungen in den Werken Gohrsmühle und Reflex wird so schnell wie möglich begonnen. Im Werk Alizay wird mit dem Informations- und Beratungsprozess in Bezug auf die mögliche Schließung begonnen, sobald sich der Prozess der Veräußerung als erfolglos rausstellt. M-real wird die Initiative ergreifen, um soziale Härten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund der geplanten Maßnahmen zu mindern.

Insgesamt werden durch die Maßnahmen voraussichtlich nicht wiederkehrende Abschreibungen sowie Rückstellungen i.H.v. ca. 170 MEUR gebucht, von denen ca. 130 MEUR liquiditätswirksam sind. M-real erwartet einen positiven Beitrag durch die Senkung des betriebsnotwendigen Kapitals i.H.v. 80 MEUR. Im Ergebnis des 2. Quartals 2011 der Sparte Spezialpapiere werden auf Grundlage der geplanten Maßnahmen nicht wiederkehrende Abschreibungen sowie Rückstellungen i.H.v. 20 MEUR berücksichtigt. Die genannten Angaben zu den nicht wiederkehrenden Einflüssen gelten als vorläufig und werden weiter spezifiziert, sobald die Maßnahmen abschließend beschlossen werden.

„Die geplanten Maßnahmen sind ein großer Schritt bei der Umwandlung M-real’s zu einem auf Verpackungskarton fokussierten Unternehmen. Trotz der erheblichen negativen Auswirkungen ist dieser Einmaleffekt aus Sicht der Anteilseigner gerechtfertigt.“ sagt Kari Jordan, Aufsichtsratsvorsitzender M-real

www.m-real.com
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