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Clariant: Umsatz steigt im zweiten Quartal 2011

Samstag 30. Juli 2011 - Clariant hat für das zweite Quartal 2011 einen Umsatz von CHF 1,870 Milliarden bekannt gegeben, gegenüber CHF 1,894 Milliarden im Vorjahr. Darin ist der Umsatz von Süd-Chemie (SC) in Höhe von CHF 216 Millionen für Mai und Juni enthalten. In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 14%.

Aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten wichtigen Währungen verringerte sich der Umsatz in Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahr um 1%.

Die rückläufige Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr und die ungewöhnlich hohe Vergleichsbasis des zweiten Quartals 2010 führten zu einem Rückgang des Volumens um 5%. Die Geschäftseinheiten Additives, Industrial & Consumer Specialties und Oil & Mining Services verzeichneten einen zweistelligen Umsatzanstieg. In den Regionen entwickelten sich die Ergebnisse unterschiedlich. In Asien, Europa, Nordamerika und dem Nahen Osten & Afrika stieg der Umsatz in Lokalwährungen zweistellig an, in Lateinamerika ging das Umsatzwachstum dagegen leicht zurück.

Die Rohstoffkosten stiegen im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14%. Der klare Fokus auf Margenmanagement führte zu einer Steigerung der Verkaufspreise im gleichen Zeitraum um 7%. Dadurch konnten die gestiegenen Rohstoffkosten vollständig kompensiert werden. Mit einer sequenziellen Erhöhung der Verkaufspreise um 3% wurde der Anstieg der Rohstoffkosten, der in diesem Zeitraum 5% betrug, vollständig ausgeglichen. Trotz des erfolgreichen Margenmanagements ging die Bruttomarge von 28,9% im Vorjahr auf 27,5% zurück. Dies ist im Wesentlichen auf geringere Mengen und eine ungünstige Währungsentwicklung zurückzuführen.

Das zweite Quartal war durch eine Nachfrageschwäche im April und eine überwiegend robuste Nachfrage im Rest des Quartals gekennzeichnet. In einigen Geschäftsbereichen wurden jedoch auch erste Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage beobachtet. Die Staatsschuldenkrise in Europa, die schleppende wirtschaftliche Erholung in den USA, gestiegene Inflationsraten in den Schwellenländern und die anhaltenden Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten haben zu einer gewissen Vorsicht im Markt geführt.

Im Jahresvergleich blieben die SG&A-Kosten (Vertriebs- und Verwaltungskosten) sowohl in absoluten Zahlen als auch im prozentualen Verhältnis zum Umsatz fast unverändert mit CHF 307 Millionen im Q2 2011 (16,4% des Umsatzes) verglichen mit CHF 309 Millionen (16,3% des Umsatzes) im Q2 2010. Obwohl die Kosten unter Kontrolle blieben, ging das EBITDA vor Einmaleffekten auf CHF 241 Millionen (Marge 12,9%) von CHF 264 Millionen (Marge 13,9%) im Vorjahr zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten betrug CHF 178 Millionen (Marge 9,5%) im Vergleich zu CHF 211 Millionen (Marge 11,1%) im zweiten Quartal 2010.

Bei konstanten Währungen wären EBITDA und EBIT vor Einmaleffekten um CHF 69 Millionen (1,4 Prozentpunkte) bzw. CHF 62 Millionen (1,6 Prozentpunkte) höher ausgefallen, also im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres fast unverändert geblieben.

Der Nettogewinn stieg auf CHF 40 Millionen von CHF 25 Millionen im Vorjahreszeitraum, bedingt durch niedrigere Restrukturierungs- und Wertminderungskosten nach dem Abschluss der Restrukturierungsphase 2009/10.

Aufgrund des leichten Anstiegs der Lagerbestände, der Produktionsverlagerung nach Asien (Textile Chemicals) und Spanien (Paper Specialties) und der normalen Saisoneinflüsse betrug der operative Cashflow minus CHF 101 Millionen und lag damit unter den CHF 33 Millionen des letzten Jahres. Das Nettoumlaufvermögen in Prozent des Umsatzes blieb mit 20,0% gegenüber 20,2% im Vorjahreszeitraum unter Kontrolle.

Die Akquisition der Süd-Chemie führte zu einem Anstieg der Nettoverschuldung auf CHF 1,791 Millionen von CHF 126 Millionen am Jahresende 2010 mit einem resultierenden Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung geteilt durch Eigenkapital) von 62% am Ende des zweiten Quartals 2011. Durch die Emission von zwei auf Schweizer Franken lautenden Anleihen im Gesamtwert von CHF 250 Millionen wurde das Fälligkeitsprofil der Schulden zu günstigen Bedingungen bis 2015/17 erweitert. Im Juli wurde der Umfang der Anleiheemission um weitere CHF 50 Millionen erweitert.

Am 21. April schloss Clariant den Kauf von 96,15% der Aktien der Süd-Chemie von One Equity Partners und den Familienaktionären ab. Am 14. Juni lief ein öffentliches Angebot zum Erwerb der Aktien der Minderheitsaktionäre von Süd-Chemie ab. Clariant erwarb weitere 2,49% von Süd-Chemie, so dass der Gesamtanteil der erworbenen Aktien jetzt 98,64% beträgt. Das Verfahren zum Squeeze-out der restlichen Aktien der Süd-Chemie AG wurde am 24. Juni eingeleitet und wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2012 abgeschlossen sein. Der Integrationsprozess hat im April begonnen. Alle Projektteams sind aktiv. Die Integration schreitet nach Plan voran.

Im zweiten Quartal trug die Konsolidierung der Süd-Chemie für zwei Monate CHF 216 Millionen zum Umsatz, CHF 34 Millionen zum EBITDA und CHF 17 Millionen zum EBIT vor Einmaleffekten bei.

Ausblick: Am Jahresanfang 2011 verlagerte Clariant den Schwerpunkt von der Restrukturierung auf kontinuierliche Verbesserung und profitables Wachstum. Das Unternehmen konzentriert sich nun darauf, durch Investitionen in künftiges profitables Wachstum Mehrwert zu generieren, während die Initiative für laufende Verbesserungen „Clariant Excellence“ die Nachhaltigkeit der wettbewerbsfähigen Kostenbasis sicherstellen wird. Clariant erwartet im 2. Halbjahr 2011 ein schwierigeres aber dennoch solides Geschäftsumfeld, das durch sinkende Nachfrage gekennzeichnet sein wird. Die Wechselkurse der wichtigsten Währungen werden voraussichtlich volatil bleiben. Es ist davon auszugehen, dass die Rohstoffpreise im zweiten Halbjahr 2011 weiter steigen werden. Dies bedeutet, dass die Rohstoffkosten voraussichtlich im Vergleich zu 2010 im mittleren Zehnerbereich ansteigen werden. Für 2011 erwartet Clariant – einschließlich der konsolidierten Ergebnisse von Süd-Chemie für acht Monate – einen Umsatz in Höhe von CHF 7,8 bis 8,0 Milliarden und eine EBITDA-Marge vor Einmaleffekten von 13,5% bis 14,5%.

www.clariant.com
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