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Folgen des Tarifabschlusses für Faltschachtelindustrie

Donnerstag 31. Januar 2013 - Der im September 2012 vereinbarte Tarifabschluss für die Beschäftigten der Papier, Karton und Pappe verarbeitenden Industrien belastet die rund 10.000 Mitarbeiter starke deutsche Faltschachtelindustrie nach der zweiten Stufe der Tariferhöhung in 2014 mit rund 22. Mio. Euro an zusätzlichen Personalkosten.

Bei einer Branchen durchschnittlichen Personalkostenquote von ca. 30 % an den Gesamtkosten der Faltschachtelproduktion wird dies nach Einschätzung des Branchenverbands FFI nicht ohne Folgen für die Margen der Branche bleiben.

Die rund 90 Arbeitgeber der im Fachverband Faltschachtel-Industrie e. V. (FFI) organisierten Verpackungshersteller begrüßen das Tarifergebnis vom September 2012, da es die Beschäftigten der Faltschachtelindustrie an der durchaus zufrieden stellenden Branchenentwicklung in den vergangenen Jahren teilhaben lässt und ihre Leistungen für den Erfolg des im europäischen Vergleich größten Faltschachtelmarkts honoriert. Pro Futura stellt der Tarifabschluss aber nun eine besondere Herausforderung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Ertragssituation der Unternehmen dar.

Das Tarifergebnis sieht in zwei Schritten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,1% vor; und zwar ab dem 1. November 2012 um 3,1% und um weitere 3,0% ab dem 1. November 2013. Die Tarifparteien haben eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten bis zum 31. August 2014 vereinbart. Bezogen auf die einzelnen Kalenderjahre resultieren daraus Entgelterhöhungen von insgesamt 4,4 % in 2012, die noch eine Erhöhung aus dem vorherigen Tarifabschluss für März 2012 beinhaltet. Für 2013 beziffert sich die Lohn- und Gehaltssteigerung auf rd. 3,3% und für 2014 auf rd. 2,5%.

Diese Entgelterhöhungen summieren sich für das Kalenderjahr 2014 auf rund 22 Mio. Euro an zusätzlichen Personalkosten, wie der FFI auf Basis der knapp 10.000 Beschäftigten der Faltschachtelindustrie in Deutschland ermittelt hat.

Die Faltschachtelindustrie fertigt zu über 80 % Verkaufsverpackungen aus Karton für Fast Moving Consumer Goods der Markenartikelindustrie und der Eigenmarken des Handels. Dazu zählen aus dem Lebensmittelbereich Segmente wie z. B. Cerealien, Nudeln, Backmischungen, Süsswaren, Kühl- und Tiefkühlprodukte etc.. Zu den prominentesten Non-Food Segmenten gehören Medikamente, Zigaretten, Kosmetik, Wasch- und Reinigungsmittel u.a..

Zwar sind graduelle Unterschiede zwischen den Kostenstrukturen der Faltschachtelproduktion für die genannten Segmente vorhanden, der FFI hat jedoch eine durchschnittliche Personalkostenquote von 30 % an den Gesamtkosten der Faltschachtelherstellung ermittelt. Wenn die zweite Stufe des Tarifvertrags in 2014 voll zum Tragen kommt, belastet dies nach den Berechnungen des FFI die bekanntermaßen ohnehin schwachen Margen der Faltschachtelunternehmen zusätzlich.

www.ffi.de
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