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viscom 2020: Stimmiges Konzept – hohe Qualität

Impression viscom 2020Quelle: viscom / Behrendt und Rausch

Montag 13. Januar 2020 - Digitaler Großformatdruck, brillante Farben, schillernde Folieneffekte für die Innenraumgestaltung, Innovationen in der Textilveredelung und sogar eine Weltpremiere prägten Europas Fachmesse für visuelle Kommunikation in Düsseldorf.

Das neue Konzept mit dem Schwerpunkt auf Mitmachen und Erleben und eine innovative Aufplanung kamen bei Ausstellern und Fachbesuchern gut an. Die hohe Qualität der Gespräche und Abschlüsse konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in der Quantität das Vorjahresniveau nicht halten ließ. Mit 7.160 Besuchern kamen etwa so viele wie 2017.

Obwohl sich die Verbund von PSI, PromoTex Expo und viscom zur Welt des Werbens und Verkaufens belebend auf das Messegeschehen auswirkt, hätten sich viele Aussteller eine höhere Frequenz gewünscht. „Wir sind seit 20 Jahren dabei und haben auch gute Geschäfte gemacht. Der erste Tag war allerdings etwas flau in der Frequenz“, sagt Lars Bendixen, Segment-Manager Werbetechnik beim Schneidmaschinen-Hersteller Zünd. Bei Boris Buhl, Vertriebsleiter für die DACH-Region, fällt das Fazit ebenfalls gemischt aus. „Das Konzept stimmt. Die Werkstatt als zentrale Mitmachfläche auszubauen und die Besucher in Routen durch die Halle zu führen, ist eine gute Idee. Doch es kommt immer noch der Faktor Mensch dazu. Es ist offenbar schwierig, mehr Besucher dazu zu bewegen, von der PSI auf die viscom zu kommen und sich damit zu beschäftigen. Eine noch engere Verzahnung der drei Veranstaltungen wünscht sich auch Nathalie Eichner, Marketingleiterin bei Trotec. „Ohne die Zusammenführung wäre es für die viscom sicher noch schwieriger, doch die Synergien könnten sich noch spürbarer auswirken. Die Messe hat unsere Erwartungen getroffen, aber nicht übertroffen.“

Internationale Fachbesucher
Die Fachbesucher waren durchaus international und an hochwertigen Produkten aus europäischer Herstellung interessiert. „Wir sind zum ersten Mal auf der viscom, weil wir unser Geschäft ausbauen wollen. Wir waren bisher im Iran tätig und haben nun auch Standorte in Deutschland,“ berichten Kourosh Sairy and Azadeh Dashti. Sie sind aus dem Iran angereist, um eine Druckerei zu finden, mit der sie künftig kooperieren können. Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern ist Garcia Fulgencio aus Spanien nach Düsseldorf gekommen. Sein Unternehmen ist seit mehr als 35 Jahren am Markt erfolgreich. Bisher lag der Fokus auf Kundenbeziehungen außerhalb Europas. „Nun wollen wir uns im europäischen Markt stärker positionieren. Darum besuchen wir alle drei Messen. Ich hoffe, die Zeit heute reicht. Es gibt überall viel zu entdecken.“ Neue Ideen für ihre Kunden suchen Petra Erasmi und Bernd Jacobs, Geschäftsführer von Chic Belgique. „Wir interessieren uns besonders für Neuerungen in der Textilveredelung, da das unsere Kernkompetenz ist.“ Beide wollen die Messen besuchen, um einen Gesamtüberblick der Branche zu erhalten.

Eine Weltpremiere
Zufrieden zeigte sich Aussteller Volker Lienig. „Wir hatten hier die Weltpremiere unseres neuen Druckers Xpertjet 461UF und der ist sehr gut angekommen“, betonte der Sales- und Marketing-Manager von Mutoh. Für ihn steht die Qualität der Kundengespräche im Mittelpunkt. Das hohe Interesse sieht er unter anderem in der gelungenen Inszenierung begründet. „Die asymmetrische Architektur der Hallengestaltung sorgt für ein sehr entspanntes Messeerlebnis. Die Besucher nehmen sich deutlich mehr Zeit.“ Diesen Eindruck kann Uwe Niklas als Vertriebsleiter von Mimaki nur unterstreichen. „Wir wollten Veränderungen und haben sie bekommen. Die Verbindung zwischen den Messen ist gut, die Werkstatt ist sehr gelungen. Doch das Pflänzchen braucht Zeit zu wachsen und die sollten wir ihm alle geben.“ 

Innovative Aufplanung
Im komplexen Umfeld sieht Petra Lassahn einen weiteren Grund für den Besucherrückgang. „In einem wettbewerbsintensiven Jahr ist es für eine viscom nicht leicht, sich zu behaupten“, betont die Direktorin der viscom. Nach der erfolgreichen Premiere 2019 habe sich das Konzept bewusst zu einer Mitmach-Messe weiterentwickelt. „Mit einer innovativen Aufplanung haben wir versucht, ein neues Erlebnis zu schaffen. Der Barber-Shop beispielsweise war für viele Besucher ein sehr attraktiver Anziehungspunkt.“ Friseurmeister André Lichtenscheidt hat in diesem Salon auf Zeit knapp 30 Herren Bart und Haupthaar gestutzt. Für viele war das nostalgische Ambiente zugleich eine Zeitreise. „Wir sind hier in den glorreichen 20er Jahren, nur diesmal in Farbe. Die Leute können hier sehr gut abschalten und mir macht es so viel Spaß, dass ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei bin.“ Draußen gestaltete Schildermaler Frank Chaki die Fassade – ganz traditionell mit der Hand. „Das hat einfach mehr Seele und ist deutlich individueller. Wer genau hinschaut, kann jeden Pinselstrich erkennen.“ Für ihn war die viscom aber auch abseits der Schriftzüge ein Erfolg. „Mein Vortrag war gut besucht, es gab einen regen Austausch und ich habe einige gute Kontakte geknüpft.“

Digital vernetzt
Neu vernetzt hat sich auch Mark Busche während der viscom. „Wir haben hier auf der viscom unser System erfolgreich präsentiert und auf der PromoTex Expo habe ich einige nachhaltige Textilhersteller entdeckt, die für als Zulieferer interessant sein könnten“, betont der Geschäftsführer von Shirtful. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Drees von smake hat er die Produktionskette für individualisierte Textilveredelung digitalisiert und kosteneffizient gestaltet. Das System konnten die Besucher vor Ort im laufenden Betrieb testen, ihr persönliches Shirt gestalten und gleich mitnehmen. „Das hat sehr gut funktioniert. Die meisten haben ihre Bestellung abgeholt und wir haben viele Kunden getroffen. Aus unserer Sicht war es ein Erfolg.“

www.viscom-messe.com
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