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Verpackung

Gründungsidee: Ökologische Alternative zum Verpackungsmaterial Styropor geplant

Mittwoch 14. April 2021 - Die Verpackungsbranche steht vor einem Wandel. Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsdebatte in Wirtschaft und Gesellschaft verlangen Verbraucher, Unternehmen und Politik verstärkt nach ökologisch verträglichen Alternativen.

Das Start-up Proservation will mit einer neuartigen Verpackungslösung – „Schutzspelz“ – eine solche Alternative anbieten. Das von Lisa Scherer, Absolventin der Hochschule der Medien (HdM), entwickelte, neuartige Material hat das Potenzial, expandiertes Polystyrol (EPS) in einigen Anwendungsbereichen zu ersetzen.

EPS wird in großen Mengen nachgefragt, in den Sortieranlagen aktuell nur unzureichend als Müllfraktion zur Verfügung gestellt. Da setzt Proservation an. Das geplante Produkt der Neugründerinnen und -gründer besteht aus Spelzen, in der Getreideverarbeitung bislang meist ungenutzte Reststoffe. „Unser ‚Schutzspelz‘ weist aufgrund der natürlichen Hohlräume der Spelzen gute isolierende und stoßdämpfende Eigenschaften auf. Er kann EPS in einigen Anwendungsbereichen substituieren“, erklärt Miterfinderin Lisa Scherer. „Mithilfe organischer Klebemittel ist das Produkt beliebig formbar und bleibt dabei ökologisch völlig unbedenklich“, so Scherer weiter.

Für die Weiterentwicklung des „Schutzspelz“ erhält das Gründerteam ein EXIST-Stipendium. Bis Februar 2022 haben sie Zeit, ihr Produkt zur Marktreife zu führen. Dazu sollen zunächst die Produkt- und Fertigungsentwicklung vorangetrieben und anschließend durch Partnerschaften die Entwicklung und Erprobung der industriellen Fertigung unterstützt werden.

Das Material wurde von Lisa Scherer während ihres Masterstudiums Packaging Development & Management an der HdM entwickelt und war Gegenstand ihrer Abschlussarbeit. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Michael Herrenbauer, Studiendekan des Studiengangs Verpackungstechnik. Er ist Miterfinder und begleitet das Proservation-Team als Mentor.
Lisa Scherer hat sich während ihres Studiums in die Materialentwicklung „reingefuchst“. Als Industriedesignerin konnte sie sich schon immer dafür begeistern, etwas Neues zu entwickeln. „Dafür haben wir in der Verpackungstechnik an der HdM tolle Möglichkeiten und eine großartige Unterstützung bis hin zur Patentanmeldung“, sagt Scherer.

Zum Proservation-Team, das im Start-up Center von Nisha Munzig betreut wird, zählt auch Lisa Scherers Schwester Sophia. Die Absolventin der Verpackungstechnik kümmert sich um die Bereiche Projektmanagement, Marketing und Prozessentwicklung. Der Dritte im Bunde, Nils Bachmann, befasst sich mit den betriebswirtschaftlichen und marktstrategischen Weichenstellungen, dem Gründungsprozess sowie den IT-Schnittstellen. Er hat den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik an der HdM abgeschlossen.

www.hdm-stuttgart.de
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