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Aus den Unternehmen

Druck- und Papiermaschinenbau behauptet sich in schwierigem Marktumfeld

Mittwoch 17. Mai 2023 - "Wir als Branche blicken positiv in die Zukunft", konstatiert Thomas Schiemann, neuer Geschäftsführer des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im VDMA. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Fachverbands haben knapp 55 Prozent der befragten Unternehmen positive Geschäftserwartungen für die nächsten 24 Monate.

Entsprechend meldeten die Unternehmen des Druck- und Papiermaschinebaus zu Jahresbeginn 95 Prozent Kapazitätsauslastung. „Allerdings wird die positive Lage bei vier Fünfteln unserer Mitgliedsfirmen durch den Fachkräftemangel und Lieferkettenprobleme getrübt“, berichtet Schiemann. Fast alle seien vom weiterhin stockenden Nachschub an Elektronikkomponenten betroffen.

Starke Exporte stabilisieren die Geschäftslage
Als Erfolgsfaktor erwies sich im vergangenen Jahr abermals die exportorientierte Ausrichtung der Anbieter von Druckmaschinen, Papierverarbeitungsmaschinen und Papiertechnik. So legten die Exporte 2022 gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Hiervon entfielen rund 700 Millionen Euro auf den US-Markt (plus 12 Prozent) und 676 Millionen Euro auf Ausfuhren nach China (plus 3 Prozent).
Gestaffelt nach Regionen blieben die EU-27 Länder der mit Abstand wichtigste Zielmarkt der Druck- und Papiertechnikanbieter. Dorthin gingen 35 Prozent aller Exporte, gefolgt von Asien mit 27 Prozent, Nordamerika mit 16 Prozent sowie Lateinamerika mit 8 Prozent Anteil an den Ausfuhren.
Dieses Bild wandelt sich bei der Betrachtung der Fachzweige. Für Maschinen und Anlagen zur Papierherstellung war Asien 2022 mit 36 Prozent Zielmarkt Nummer eins. Nicht nur die Ausfuhren in Länder wie China, Indien und Korea legten zu, sondern auch die in die EU 27: Von 22 Prozent im Jahr 2021 auf 28 Prozent in 2022. Der Export nach Nordamerika lag in den Jahren 2021 und 2022 jeweils bei 15 Prozent.
Im Druckmaschinenbau war die Marktentwicklung 2022 uneinheitlich. So ging der Export nach China gegenüber dem Vorjahr um über 70 Millionen Euro auf nur noch 294 Millionen Euro zurück. Fast in derselben Größenordnung stiegen die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten auf 304 Millionen Euro. Auch in Italien, Frankreich und Großbritannien war die Nachfrage nach Druckmaschinen hoch. In Summe legte der Export in diese drei Länder um 124 Millionen Euro zu. Entsprechend blieb die EU-27 mit 36 Prozent die wichtigste Zielregion, gefolgt von Asien (28 Prozent) und Nordamerika (16 Prozent).
Ein anderes Bild ergab sich 2022 im Auslandgeschäft der deutschen Anbieter von Papierverarbeitungsmaschinen. Hier war ein starker Nachfrageeinbruch im wichtigen US-Markt zu verzeichnen. Die Ausfuhren dorthin sanken um ein Fünftel auf 151 Millionen Euro. Dem standen deutlich gestiegene Exporte nach Mexiko (plus 122 Prozent), China (plus 55 Prozent), in die drei EU-Länder Österreich (plus 105 Prozent), Spanien (plus 33 Prozent) und Frankreich (plus 19 Prozent) sowie nach Großbritannien (plus 15 Prozent) gegenüber. Der Wert dieser Zuwächse summierte sich auf knapp 130 Millionen Euro. Die mit Abstand wichtigste Zielregion für Papierverarbeitungsmaschinen blieb mit 40 Prozent Anteil die EU-27, gefolgt von Asien und Nordamerika mit jeweils 15 Prozent und Lateinamerika mit 13 Prozent Anteil an den Ausfuhren.

In schwierigem Umfeld behauptet
„Vor dem Hintergrund der 2022 weiterhin spürbaren Folgen der Pandemie, der Auswirkung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf die Energiepreise und angesichts der Inflation und der fortdauernd angespannten Lieferketten hat sich unserer Branche sehr gut behauptet“, bilanziert Schiemann. Allerdings begann das neue Jahr mit einem Dämpfer. Der Auftragseingang der Druck- und Papiertechnik sank im Januar 2023 kräftig um 17 Prozent. Der Bereich Papier steht durch Einzelaufträge unter Druck.
„Das ist aber kein spezifisches Problem unserer Mitgliedsfirmen“, berichtet er. Vielmehr sank der Bestelleingang zu Jahresbeginn im gesamten Maschinenbau um 18 Prozent, in manchem Fachzweig sogar um 40 Prozent.
Groß sind die Erwartungen an die Weltleitmesse drupa, die im kommenden Jahr wieder vor Ort in Düsseldorf stattfindet, nachdem es zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie nur eine virtual.drupa gab. „Zwei Drittel unserer Mitgliedsunternehmen stecken zwölf Monate vor Beginn der Messe (28. Mai – 7. Juni 2024) bereits tief in den drupa-Vorbereitungen“, erläutert Schiemann. Die Messe werde eine Vielzahl technologischer Highlights rund um die zwei Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit bieten. „Unsere Mitgliedsfirmen arbeiten intensiv an Lösungen für eine nachhaltige klimaneutrale Kreislaufwirtschaft – und machen sich dafür die Möglichkeiten digital vernetzter Prozessketten zunutze“, erläutert er. Die drupa 2024 werde zur globalen Bühne dieser Entwicklung.

www.vdma.org
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