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Workflow

Hiflex und Agfa realisieren hoch automatisierten JDF-Workflow

Donnerstag 18. August 2005 - In der belgischen Bogenoffset-Druckerei Tanghe Printing N.V. (Komen) erfolgte im Mai diesen Jahres erstmals die JDF-Vernetzung zwischen dem Agfa Vorstufen-Workflowsystem :ApogeeX (v. 2.5) und einer Branchensoftware (Hiflex MIS).

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Tanghe Printing N.V. hatte bereits als erste JDF-vernetzte Druckerei der Benelux Schlagzeilen gemacht, nachdem im März 2004 die Komori-Druckmaschinen via JDF an das Hiflex MIS angebunden worden waren. Diese Anbindung war im November letzten Jahres auch Anlass für einen Fachvortrag von Geschäfts-führer Patrick Tanghe beim „Workflow Excellence“ Kongress des Bundesverbands Druck und Medien in Frankfurt. Die Vernetzung führte in dem Betrieb zu einem erheblichen Zuwachs an Transparenz und Flexibilität im Produktionsprozess. Enorme Kosteneinsparungen wurden erzielt, und mittlerweile kann die Amortisierung der Investitionen nach dem ersten Jahr festgehalten werden.
Patrick Tanghe erklärt: „Unser Ziel ist es, die gesamtbetrieblichen, wirtschaftlichen und kundenorientierten Vorteile durch Automatisierung weiter auszubauen. Von der JDF-Anbindung des :ApogeeX Workflowsystems an unsere Hiflex Branchensoftware versprechen wir uns eine ebenso nachhaltige Optimierung der Arbeitsprozesse in der Vorstufe wie das bereits für den Drucksaal geschehen ist.“

Nahtlose Kommunikation zwischen dem Hiflex MIS und :ApogeeX
Bei der jetzt realisierten JDF-Vernetzung erfolgt mit der Auftrags-erfassung im Hiflex MIS die automatische Auftragsanlage in :ApogeeX. Das Hiflex-System übergibt dabei via JDF die kauf-männischen Auftragsparameter (z.B. Auftragsnummer und -name, Adresse, Ansprechpartner, u.a.) sowie technische Daten zum Auftrag (Auftragsteile wie beispielsweise Umschlag/Inhalt, Druckbogenaufteilung, Anzahl der Seiten, Farbigkeit u.a.) an das Vorstufensystem. Das Preps-Ausschießschema wird auf Basis der vom Hiflex-System übermittelten Ausschieß-Informationen generiert und dann in das Agfa-System importiert. Im :ApogeeX-Workflowsystem werden weitere Parameter der Druckvorstufe mit Hilfe eines an einen Hotfolder angeschlossenen Produktionsplanes ergänzt (z.B. Belichterauflösung, Rasterweite u.a.). Ändert sich nach Auftrags-erteilung beispielsweise noch die Anzahl der Seiten, so wird dies zunächst in der Hiflex Auftrags-kalkulation erfasst. Damit entsprechen dann Preis, Produktionsplanung, elektronische Auftragstasche und Nach-kalkulation dem neuen Stand. Druckauftragsänderungen wie diese übergibt das Hiflex-System via JDF an :ApogeeX, wo eine entsprechende Aktualisierung des Auftrags automatisch erfolgt.
„Durch die JDF-Vernetzung zwischen dem :ApogeeX Workflowsystem und dem Hiflex MIS werden Änderungen am Druckauftrag zeitnah an die Vorstufe kommuniziert. Das optimiert außerdem unseren Service, da auch kurzfristige Kundenänderungen unmittelbar in den Produktionsprozess einfließen,“ sagt Patrick Tanghe. Und er ergänzt: „Darüber hinaus ist mir bewusst, dass in der jetzt realisierten JDF-Anbindung noch mehr Potential zur weiteren Optimierung der Vorstufenprozesse liegt. Agfa und Hiflex arbeiten nämlich bereits eng zusammen, um die Möglichkeiten, die sich durch die Ergänzung der JDF-Spezifikation ergeben, voll auszuschöpfen. Wir planen ein, dass für den Vorstufenmitarbeiter demnächst ein ganzer Arbeitsgang überflüssig wird.“

Umsetzung der neuen JDF-Spezifikation ermöglicht vereinfachte Arbeitsprozesse in der Vorstufe
Patrick Tanghes Aussage spielt auf die Möglichkeiten an, die sich mit der JDF-Spezifikation 1.2 ergeben haben, denn dort wurden erstmals die sogenannten JDF Stripping Parameter aufgenommen. Bei Stripping Parametern handelt es sich um eine strukturierte Beschreibung des Einteilungs-bogens mit der Geometrie und Vermaßung auf dem Druckbogen.
Die Anbindung bei Tanghe basiert bereits auf JDF 1.2. Das Hiflex-System ist schon länger in der Lage, JDF Stripping Parameter zu generieren und zu übergeben. Und Agfas :ApogeeX verfügt mit der Version 2.5 über eine integrierte Preps-Ausschießengine. Dadurch kann :ApogeeX die vom Hiflex-System übermittelten JDF Stripping Parameter verarbeiten. Automatisiert fügt die Ausschießengine in :ApogeeX noch Druck-keil, Schneid-, Falz-, Flatter- und Passmarken, sowie Bogensignatur, Bogen-Identnummer und Druckkontrollstreifen hinzu. Zusätzlich erfolgt die Berechnung von Verdrängung und Bundzuwachs.
Während das Hiflex MIS also den effektivsten Produktionsweg berechnet, erstellt es gleichzeitig die Grundlage für das Ausschießschema. Die entsprechenden JDF Stripping Parameter werden mit der Auftragsanlage an das Vorstufen-Workflowsystem übergeben und dort ohne Zwischenschritt automatisch zum Generieren des Ausschieß-schemas verarbeitet. Die JDF-Vernetzung zwischen dem Vorstufen-Workflowsystem und der Hiflex Branchensoftware birgt somit eine umwälzende Vereinfachung des gesamten Vorstufen-Arbeitsprozesses, bei der ein Vorstufen-Mitarbeiter komplette Arbeitsgänge spart – nämlich das Erstellen bzw. den Import des Ausschießschemas in das Vorstufen-Workflowsystem. Bei Tanghe Printing steht die Implementierung dieser Erweiterung jetzt an.
„Die erstmalige Realisierung eines vollkommen automatisiert erstellten Ausschießschemas bei Tanghe Printing schafft eine Referenzlösung für eine komplett neue Arbeitsweise in der Druckindustrie,“ so Stefan Reichhart, Geschäftsführer der Hiflex GmbH.

Innovative Prozessoptimierung schafft Perspektiven
Die Innovation des Vorstufen-Workflows, die Hiflex und Agfa nun in Kooperation umsetzen werden, ist auch Resultat gemeinsamer Projekte der letzten Jahre. Erstmals hatten die beiden Hersteller auf der Graph Expo 2003 die erfolgreiche Kommunikation ihrer Systeme demonstriert, bei der ein vom Hiflex MIS initiiertes „Job Create“ (Auftragsanlage) im Agfa-System erfolgte. Auf der Drupa 2004 zeigten Hiflex und Agfa dann die Übermittlung der JDF Stripping Parameter. Um die Praxistauglichkeit der JDF-Vernetzung zwischen dem Hiflex MIS und :ApogeeX immer weiter auszubauen, ist die Hiflex Software im Agfa-Entwicklungscenter sowie im Agfa-Democenter in Mortsel (Belgien) als auch im Agfa-Democenter in Wilmington (USA) installiert. Umgekehrt befindet sich das Agfa-System im Hiflex Entwicklungscenter und im Hiflex CIM Center. Koen van de Poel, Technologie Beauftragter bei Agfa Gevaert N.V. sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Origination and Prepress“ bei der CIP4 Organisation fasst zusammen: „Die Möglichkeiten und Chancen der vernetzten Produktion sind enorm. Dabei geht es nicht darum Daten zwischen zwei Systemen auszutauschen, sondern Abläufe zu automatisieren und letztlich ganze Prozessschritte einzusparen. Die Installation mit Hiflex bei Tanghe Printing ist sicherlich ein Meilenstein auf einer Reise, die längst begonnen hat.“

www.hiflex.com
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