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Offsetdruck

KBA: Trotz Startrückstand positiver Ausblick für 2006

Dienstag 16. Mai 2006 - Obwohl der Auftragseingang des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer AG (KBA) im ersten Quartal 2006 mit 340,6 Mio. € den hohen Vorjahreswert von 382,4 Mio. Euro um 10,9 % unterschritt, kann nach den Worten des Vorstands von einem Nachfrageeinbruch nicht die Rede sein. Nach dem ausgesprochen dynamischen Jahr 2005 legte der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen in den Monaten Januar und Februar eine vorübergehende Konsolidierungsphase ein. Ab März bewegte sich das Bogenoffsetgeschäft wieder auf Normalniveau. Dennoch war der Auftragseingang in diesem Segment über die gesamte Berichtsperiode mit 172,7 Mio. Euro um 29,2 % niedriger als im ersten Quartal 2005, in dem gegenüber 2004 ein Zuwachs von 40 % bei den Neubestellungen verzeichnet worden war. Deutlich mit einem Plus von 21,2 % auf 167,9 Mio. Euro legte dagegen der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen im ersten Quartal gegenüber der Vergleichsperiode 2005 zu, wobei neben einigen größeren Aufträgen für Zeitungsrotationsanlagen sich auch der Absatz von Druckmaschinen für den Akzidenz- und Banknotendruck erfreulich entwickelte.

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Der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten 2006 bewegte sich mit 309,4 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau (2005: 311,3 Mio. Euro), lag aber lieferbedingt noch deutlich hinter der Jahresplanung zurück. Der Auftragsbestand zum 31. März übertraf mit 1.072,1 Mio. Euro den bereits hohen Vorjahreswert (2005: 964,1 Mio. Euro) um 11,2 % und sichert schon heute eine gute Auslastung aller Produktionswerke bis weit in die zweite Jahreshälfte hinein.

Die Ergebnisentwicklung im ersten Quartal wurde hauptsächlich von den umsatzbedingt noch fehlenden Deckungsbeiträgen belastet. So waren im Berichtszeitraum das Betriebsergebnis mit –6,5 Mio. Euro (1. Quartal 2005: –6,2 Mio. Euro) und das Periodenergebnis mit –5,3 Mio. Euro (2005: –6,8 Mio. Euro) noch weit vom Jahresziel entfernt. Das anteilige Ergebnis je Aktie wird mit –33 Cent ausgewiesen (Vorjahr: –42 Cent).

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit verbesserte sich dagegen zum 31.03. auf 57,0 Mio. Euro (2005: 35,8 Mio. Euro). Höhere Kundenanzahlungen und niedrigere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überkompensierten die Liquiditätsbindung durch das für anstehende Lieferungen gestiegene Vorratsvermögen. Auch der freie Cashflow erhöhte sich auf 51,6 Mio. Euro deutlich gegenüber der Vorjahresperiode (2005: 32,2 Mio. Euro).

Zum 31. März 2006 beschäftigte die KBA-Gruppe weltweit 7.951 Mitarbeiter (2005: 7.334). Der Beschäftigtenzuwachs resultiert hauptsächlich aus den im Vorjahresquartal noch nicht konsolidierten Tochtergesellschaften KBA-Grafitec s.r.o. in Tschechien, KBA (UK) Ltd. und KBA-France SAS mit zusammen 515 Mitarbeitern.

Exportgeschäft bleibt lebhaft
Trotz des recht guten Investitionsklimas in der inländischen grafischen Industrie erhöhte sich die Exportquote im ersten Quartal 2006 wieder leicht auf 83,7 % (2005: 81,7 %). Dabei konnten die Länder im übrigen Europa mit einem Umsatzanteil von 53,5 % ihre führende Position behaupten, gefolgt vom Wachstumsmarkt Asien/Pazifik mit 19,3 %. Der Rückgang der Umsatzerlöse in Nordamerika auf 7,4 % (Vorjahr: 12,0 %) ist auf die üblichen Schwankungen bei den Installationen von Rollenmaschinen zurückzuführen. In Afrika und Lateinamerika wurden 3,5 % des Umsatzes erzielt.

Weiterhin positive Prognose für 2006
Trotz des Startrückstands im ersten Quartal bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis hält der Vorstand für das Gesamtjahr 2006 weiterhin an seiner Ende März abgegebenen positiven Prognose eines einstelligen Umsatzwachstums in Verbindung mit einer deutlichen Verbesserung des Konzernergebnisses vor Steuern gegenüber 2005 (25,8 Mio. Euro) fest. Der auch angesichts der jüngsten Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie, des anhaltend harten Preiswettbewerbs auf den Absatzmärkten und der Preissteigerungen für diverse Rohmaterialien und Energie auf den Beschaffungsmärkten optimistische Ausblick basiert auf der unter Margengesichtspunkten günstigeren Mischung der im weiteren Jahresverlauf abzuwickelnden Aufträge, der verstärkten Ertragsorientierung im Neumaschinengeschäft und den erkennbaren Fortschritten bei der Senkung der Herstellungs- und Gemeinkostenbasis. Angesichts der Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Wechselkursentwicklung zwischen Euro, US-Dollar und Yen und der aktuellen politischen Risiken im Nahen und Mittleren Osten mit ihren nur schwer kalkulierbaren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft will der KBA-Vorstandsvorsitzende Albrecht Bolza-Schünemann allerdings noch keine konkreten Umsatz- und Ergebniszahlen für 2006 nennen.

www.kba.com
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