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Agfa-Gevaert beschließt die Aufteilung in drei selbstständige Unternehmensbereiche und plant ein umfangreiches Kostensenkungenprogramm

Dienstag 27. Juni 2006 - Agfa-Gevaert hat beschlossen, den Konzern in drei selbstständige Unternehmensbereiche – Graphics, HealthCare und Materials – aufzuspalten. In dem neuen Unternehmensbereich Materials sollen alle Filmherstellungsaktivitäten mit den Nischenprodukten von Specialty Products zusammengefasst werden, um ihn als unabhängigen Anbieter von Film und zugehörigen Produkten zu positionieren. Diese Struktur wird jedem Unternehmensbereich ein Optimum an Flexibilität bieten, um seine Wachstumsstrategie umzusetzen und die Kosten entsprechend den sich rasch ändernden Marktbedingungen weiter zu senken. Agfa-Gevaert hat das Ziel, jährliche Kosteneinsparungen von geschätzten 250 Millionen Euro bis 2008 zu erreichen, vor allem bei allgemeinen Services und traditionellen Produkten über alle Geschäftsbereiche und Regionen hinweg.

In den vergangenen Jahren hat sich Agfa-Gevaert von einem Hersteller analoger Imaging-Produkte zu einem innovativen Anbieter von digitalen Imaging- und IT-Lösungen und -Services entwickelt. Dieser erfolgreiche Wandel war das Ergebnis einer klar festgelegten Strategie, die Investitionen und Akquisitionen in neuen Wachstumsbereichen (z.B. industrieller Inkjetdruck und Informationstechnologie für den Gesundheitssektor) mit Veräußerungen von nicht zu den Kernaktivitäten gehörenden Bereichen (z.B. NDT und Consumer Imaging) kombinierte. Die Geschäftsbereiche Graphics und HealthCare sind schon seit Anfang 2006 im operativen Geschäft voneinander unabhängig. Agfa wird einen dritten Unternehmensbereich namens Materials rund um seine Aktivitäten zur Herstellung von Filmen schaffen, der Filme und zugehörige Produkte auf exklusiver Basis für Graphics und HealthCare sowie für Dritte herstellen wird. Diese Aufteilung in drei selbstständige Unternehmensbereiche ist ein logischer nächster Schritt, der es jedem Unternehmensbereich ermöglichen wird, sich auf seine Kernaktivitäten zu konzentrieren.

Die geeignete Struktur für jeden Geschäftsbereich wird bis Anfang 2007 festgelegt. Agfa-Gevaert NV wird dabei als Holding-Gesellschaft für die drei selbstständigen Unternehmensbereiche operieren.

Alle drei Unternehmensbereiche – Graphics, HealthCare und Materials – sind in sehr wettbewerbsintensiven Umfeldern tätig, die durch einen Rückgang auf einigen der traditionellen Filmmärkte und einen starken Anstieg der Rohstoffkosten gekennzeichnet sind. Die Unabhängigkeit der Unternehmensbereiche wird jedem einzelnen die nötige Flexibilität geben, um seine Wachstumsstrategie erfolgreich umzusetzen, seine Wettbewerbsposition zu stärken und seine Kosten entsprechend den sich ändernden Marktbedingungen zu kontrollieren. Agfa beabsichtigt daher bis 2008 eine jährliche Senkung der Kosten um 250 Millionen Euro auf weltweiter Basis – vor allem bei den allgemeinen Services sowie in Entwicklung, Produktion und Vertrieb traditioneller Produkte – über die drei Geschäftsbereiche hinweg.

In den kommenden zwei Monaten werden zielgerichtete Maßnahmen zur Optimierung der Organisationsstrukturen und zur Realisierung von Einsparungen entwickelt. Diese Pläne sollen Ende August vorgestellt werden und werden mit den individuellen Strategien und Investitionsplanungen der Geschäftsbereiche in Einklang stehen.

Agfa Graphics wird auch in Zukunft ein globaler Marktführer bei umfassenden Druckvorstufenlösungen und erstklassigen Serviceleistungen sein und in den industriellen Inkjetdruck sowie neue Märkte expandieren. Der Unternehmensbereich wird in innovative Technologien für Inkjetdruck, digitale Druckvorstufe, Software und Services investieren. Durch Optimierung der Rentabilität und Ausweitung des Geschäfts wird Graphics seine Wettbewerbsposition festigen. Bis 2008 wird ein Umsatzziel von 1,9 Milliarden Euro angestrebt.

Agfa HealthCare wird weiter in die internationale Markteinführung seiner IT-Platt-form für Krankenhäuser investieren. Dies erfolgt auf der Basis einer globalen Führungsposition bei der Informationstechnik (IT) für Krankenhäuser, einschließlich unternehmensweiter Gesundheitsinformationssysteme, und einer gestärkten Position bei konventionellen und digitalen medizinischen Abbildungssystemen. HealthCare strebt ein Umsatzziel von mindestens 1,7 Milliarden Euro bis 2008 an.

Agfa Materials wird sich darauf konzentrieren, ein kostengünstiger Hersteller von vor allem Film und verwandten Produkten auf exklusiver Basis für Agfa Graphics und Agfa HealthCare sowie für Dritte zu sein. Darüber hinaus wird Materials auf Film basierende Imaging-Lösungen für industrielle Märkte außerhalb des Druck- und Gesundheitssektors entwickeln, herstellen und vertreiben, beispielsweise für die Leiterplattenherstellung, die Luftbildfotografie, die Kino- und Filmbranche so-wie Ausweis- und Sicherheitssysteme. Der erwartete Rückgang bei einigen der traditionellen Filmprodukte wird durch den Zuwachs bei neuen Anwendungen ausgeglichen. Auf unabhängiger Basis wird Materials einschließlich der Umsätze mit Graphics und HealthCare ein Unternehmensbereich mit einem Umsatzvolumen von 700 Millionen Euro sein.

„Durch die Schaffung von drei selbstständigen Unternehmensbereichen mit einer optimierten Kostenstruktur erhält jeder Bereich die besten Chancen und die nötigen Mittel zur Stärkung seiner führenden Position auf den jeweiligen Märkten. Dieser Plan liegt im besten Interesse unserer Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre“, so Marc Olivié, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer von Agfa-Gevaert.

www.agfa.de
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