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Positive Entwicklung setzt sich fort

Mittwoch 02. August 2006 - Die Winkler+Dünnebier Gruppe (W+D), Neuwied, steigerte im ersten Halbjahr 2006 seinen Umsatz um 9 Millionen Euro auf 47,2 Millionen Euro. Diese Erhöhung ist allerdings nicht auf eine verbesserte Marktentwicklung, sondern nur auf einen verlagerten Umsatzschwerpunkt im ersten Halbjahr zurückzuführen.

Dieser führte auch zu einer erheblichen Bestandsveränderung gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamt-leistung des Unternehmens partizipierte vom Umsatzsprung nur mit 1,9 Millionen Euro. Unterstützt durch die Einsparungs-programme der letzten Jahre konnte ein Betriebsergebnis in Höhe von 3,5 Millionen Euro (30. Juni 2005: -0,2 Millionen Euro) erzielt werden. Allerdings war auch das erste Halbjahr durch einen Einmaleffekt von 1,2 Millionen Euro gekenn-zeichnet, der aus der Auflösung nicht mehr benötigter Personalkosten-Rückstellungen resultierte.

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtszeitraum im Einklang mit den im Vorjahr und im laufenden Jahr durchgeführten vertraglichen Kredittilgungen um 0,5 Millionen Euro. Insgesamt verbesserte das Unternehmen im ersten Halbjahr sein Ergebnis nach Steuern um 2,6 Millionen Euro auf 1,9 Millionen Euro. Vorstandsvorsitzender Dietmar Kurz sieht in den vorgelegten Halbjahreszahlen eine Bestätigung dafür, dass die für 2006 geplanten Ergebnisziele realistisch sind: W+D erwartet für 2006 einen mit dem Vorjahr vergleichbaren Umsatz von rund 100 Millionen Euro und möchte auch das durch Einmaleffekte positiv beeinflusste Ergebnis des Vorjahres im laufenden Geschäftsjahr wieder erreichen. Bislang bewegt sich W+D mit den vorgelegten Zahlen im Rahmen seiner Planungen.

„Erschwert wird dieses Ziel dadurch, dass sich der Trend nach noch kurzfristigeren Kundenaufträgen verstärkt hat.“ erklärte Vorstandsvorsitzender Dietmar Kurz. Einer branchen-typischen Durchlaufzeit von sechs bis acht Monaten stehe heute ein Auftragsbestand von derzeit drei bis vier Monaten gegenüber. Finanzvorstand Dr. Manfred Kühn verwies in diesem Zusammenhang auf die finanzpolitischen Konsequenzen, die das geänderte Kundenverhalten mit sich bringt: „Eine realistische Umsatzeinschätzung wird angesichts dieser Entwicklung immer problematischer.“

Das veränderte Bestellverhalten spiegelt sich im Auftrags-eingang des Maschinenbauers wider, der von 49,1 Millionen Euro auf 40,2 Millionen Euro zurück ging. Noch stärker rückläufig war der Auftragsbestand, da sich ein Umsatzschwerpunkt in die erste Jahreshälfte verlagerte. Waren es 2005 noch 42,6 Millionen Euro, so wiesen die Auftragsbücher zum Ende des Halbjahres 2006 lediglich 30,9 Millionen Euro aus. „Damit haben wir unser Umsatzziel für dieses Jahr noch nicht in den Büchern.“ resümierte Kühn.

Doch nicht nur das veränderte Kundenverhalten, sondern auch der nach wie vor in einer Konsolidierungsphase befindliche Markt für Briefumschlagmaschinen beeinflusst die Auftragslage. „Auch wenn wir davon ausgehen, dass der Markt grundsätzlich seine Basis gefunden hat, sind Nachfrageschwankungen und temporäre Marktreaktionen nicht ausgeschlossen.“ stellt der Vorstandsvorsitzende Kurz fest. Von diesen Nachfrageschwankungen möchte sich W+D mittelfristig entkoppeln. Deshalb arbeitet der Weltmarktführer für Briefumschlag- und Tissuemaschinen verstärkt an der Entwicklung von innovativen Produkten für Nischenlösungen in neuen Märkten der Papier verarbeitenden und grafischen Industrie. Nach dem erfolgreichen Einstieg in die Automatisierungstechnik und das Wertpapiermaschinen-Geschäft, will sich W+D auf die Entwicklung von Etiketten- und Faltschachtelstanzen kon-zentrieren. Mit einem nennenswerten Umsatz aus diesem Geschäft rechnet W+D nach Aussage seines Vorstands-vorsitzenden aber erst in einigen Jahren.

www.w-d.de
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