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KBA: Gewinnsprung bei etwas mehr Umsatz

Donnerstag 16. November 2006 - Mit dem bislang höchsten in einem Quartal erzielten Auftragseingang von 527,3 Mio. Euro konnte der Druckmaschinenkonzern Koenig & Bauer den noch im Halbjahres-Bericht ausgewiesenen Rückstand beim Bestellvolumen im Zeitraum Juli bis September fast vollständig aufholen. Nach neun Monaten lag der Auftragseingang mit 1.246,6 Mio. Euro nur noch um 4,8 % unter dem durch einige Großaufträge geprägten Vorjahreswert (2005: 1.309,9 Mio. Euro). Der Umsatz nach drei Quartalen übertraf mit 1.205,5 Mio. Euro (2005: 1.107,3 Mio. Euro) das Vorjahr um 8,9 %, wobei der Auftragsbestand zum 30. September mit 1.082,0 Mio. Euro ähnlich hoch war wie vor zwölf Monaten (2005: 1.095,6 Mio. Euro). Bei einem Betriebsergebnis von 30,1 Mio. Euro (2005: 16,1 Mio. Euro) war das Ergebnis vor Steuern (EBT) nach neun Monaten mit 30,4 Mio. Euro gut drei Mal so hoch wie im Vorjahr (2005: 8,9 Mio. Euro). Nach Steuern erreichte das Konzernergebnis mit 22,4 Mio. Euro sogar mehr als das Fünffache des Vorjahreswerts (2005: 4,0 Mio. Euro). Das anteilige Ergebnis je Aktie verbesserte sich entsprechend auf 1,38 Euro (2005: 0,25 Euro). Der Vorstand bestätigt im jüngsten Quartalsbericht seine Jahresprognose vom Frühjahr, die für das Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von über 1,7 Mrd. Euro und einen deutlich höheren Vorsteuergewinn als die 25,8 Mio. Euro von 2005 in Aussicht gestellt hatte.

Das Eigenkapital nahm zum 30.09. aufgrund des höheren Gewinns auf 465,4 Mio. Euro zu (31.12.2005: 449,4 Mio. Euro). Die für den Maschinenbau gute Eigenkapitalquote von 32,0 % blieb dagegen nahezu unverändert, da sich die Bilanzsumme vor allem durch die Erstkonsolidierung der neuen Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint GmbH & Co. KG in Stuttgart erhöhte. Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit war wegen der Ergebnisverbesserung, stark reduzierter Forderungsbestände (–123,1 Mio. Euro) und höherer Kundenanzahlungen (+32,6 Mio. Euro) mit 93,9 Mio. Euro deutlich höher als im Vorjahr (2005: 74,1 Mio. Euro), obwohl die Vorräte für die im letzten Quartal geplante Umsatzsteigerung um 83,3 Mio. Euro gestiegen sind und die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um 55,9 Mio. Euro zurückgeführt wurden. Der freie Cashflow erreichte 66,0 Mio. Euro (2005: 58,2 Mio. Euro). Der Finanzmittelfonds erhöhte sich zum Quartalsende um 63,5 Mio. Euro auf 192,5 Mio. Euro (31.12.2005: 129,0 Mio. Euro).

Am Ende des Berichtsquartals waren im KBA-Konzern 8.307 Mitarbeiter tätig (2005: 7.866). Der Zuwachs von 441 Beschäftigten resultiert überwiegend aus den vor zwölf Monaten noch nicht konsolidierten Tochtergesellschaften KBA-MetalPrint GmbH & Co. KG (297), KBA (UK) Ltd. (43) und KBA-France SAS (35). 66 Mitarbeiter wurden in den österreichischen und tschechischen Werken sowie am Bogenoffsetstandort Radebeul neu eingestellt.

Differenziertes Bild bei Bogen- und Rollendruckmaschinen
Nach dem eher unterdurchschnittlichen ersten Halbjahr hat sich der Auftragseingang im Segment Bogenoffsetmaschinen mit 299,7 Mio. Euro im dritten Quartal 2006 sehr erfreulich entwickelt und in den ersten neun Monaten mit 664,4 Mio. Euro den guten Vorjahreswert (2005: 661,8 Mio. Euro) sogar leicht überschritten. Auch der Umsatz lag mit 563,0 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau (2005: 561,4 Mio. Euro). Der Auftragsbestand von 413,1 Mio. Euro gewährleistet die Auslastung des Werkes Radebeul bis ins Frühjahr 2007.

Bei den Rollen- und Sondermaschinen blieb dagegen der Auftragseingang im Neunmonatsvergleich mit 582,2 Mio. Euro um 10,2 % unter dem Vorjahreswert von 648,1 Mio. Euro. Während die Bestellungen bei Maschinen und Systemen für die Banknotenproduktion nochmals zulegten, gingen für Zeitungs-, Akzidenz- und Tiefdruckrotationen weniger Neuaufträge ein als im Vorjahr. Dagegen wuchs in den ersten drei Quartalen der Segmentumsatz mit 17,7 % überproportional auf 642,5 Mio. Euro (2005: 545,9 Mio. Euro), wodurch sich der Auftragsbestand Ende September mit 668,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresniveau (2005: 695,4 Mio. Euro) etwas reduzierte.

KBA-Vorstandsvorsitzender Albrecht Bolza-Schünemann zu den Segmentergebnissen: „Neben den Ergebnisbeiträgen unserer in Marktnischen wie dem Wertpapierdruck oder dem Druck auf elektronischen Datenträgern tätigen Tochtergesellschaften hat sich die Ertragslage im Kernsegment Rollendruckmaschinen und bei unserer tschechischen Tochtergesellschaft KBA-Grafitec erfreulich entwickelt. Dagegen blieb die Profitabilität im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen bisher hinter unseren Planungen zurück. Eine wesentliche Ursache ist der nach drei Quartalen noch vorhandene Umsatzrückstand.“

Exportquote wieder über 82 %
Da trotz des florierenden Bogenoffsetgeschäfts weniger Rotationen im Inland aufgestellt wurden, erhöhte sich die Exportquote auf 82,5 % (2005: 80,2 %). Hauptabsatzmarkt für KBA-Druckmaschinen war im Berichtszeitraum das europäische Ausland mit einem Umsatzanteil von 47,3 %, gefolgt vom Wachstumsmarkt Asien/Pazifik mit 18,5 %, Nordamerika mit 11,1 % und Lateinamerika/Afrika mit 5,6 %.

Im Ausblick weist der KBA-Vorstand auf die stabile Nachfrage bei Druckmaschinen aus Europa, dem Nahen Osten und Boomregionen wie China hin. Dagegen habe sich im dritten Quartal das Investitionsklima in anderen Regionen etwas abgekühlt, was allerdings nur vorübergehender Natur sein kann. Angesichts der Ungewissheiten hinsichtlich der weiteren Konjunkturentwicklung in den USA, der Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland, der Wechselkurs- sowie Rohstoff- und Energiepreisentwicklung will der KBA-Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2007 erst im März nächsten Jahres vorlegen.

www.kba.com
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