Weiterverarbeitung
Moderne Umreifungstechnik in Aktion
Mittwoch 22. August 2007 - Flexible Transportgutsicherung für die Druckindustrie
Ohne weit reichende Automatisierungsmaßnahmen kann heute im Bereich der Druckindustrie nicht mehr kostengünstig produziert werden. Schließlich muss der Rohstoff Papier schnell und präzise mit gleich bleibender Qualität bearbeitet werden. Hochentwickelte Elektronik koordiniert und überwacht die unzähligen Arbeitsschritte bis zum fertigen Produkt, das letztendlich natürlich auch für den Versand verpackt werden muss. Hier hat sich zur Transportgutsicherung die Umreifungstechnik als günstigste und meist auch schnellste Methode mit dem geringsten Material- und Energieeinsatz bewährt.
Auf der Ifra 2007 präsentiert die Maschinenfabrik Gerd Mosca AG, Waldbrunn, gleich eine ganze Reihe leistungsfähiger Umreifungsmaschinen, die perfekt auf die Belange der Druckindustrie abgestimmt sind. Die breit gefächerte Produktpalette reicht von der halbautomatischen Umreifungsmaschine bis hin zur vollautomatischen Hochleistungsanlage, die mit den Geschwindigkeiten der schnellsten Kreuzleger Schritt hält. Kein Wunder also, dass viele bekannte Druck- und Verlagshäuser auf Umreifungstechnik aus Waldbrunn setzen. Die Ringier Print AG in Adligenswil (CH) liefert dafür ein typisches Beispiel:
Renommiertes Druckhaus kauft 45 Hochleistungsmaschinen
Die Ringier Print Adligenswil AG ist eine der führenden Schweizer Zeitungsdruckereien. 400 Mitarbeiter produzieren über 40 Tages-, Wochen-, Kunden-, Verbands- und Fachzeitungen. Seit Sommer 2007 wird der Betrieb komplett modernisiert: Die neue Offset-Rotation mit acht Drucktürmen, acht Rollenwechseln und drei Falzwerken wird mit einer Druckkapazität von 45.000 Bögen pro Stunde arbeiten. Um mit diesem Produktionstempo Schritt zu halten, wird auch der Versandraum neu eingerichtet. Das Modernisierungsprojekt mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 65 Mio. Schweizer Franken erschließt neue Möglichkeiten bei der drucktechnischen Ausgestaltung der Produkte, z.B. im Format, in der Anzahl der zielgruppenspezifischen Beilagen und Sonderbünde sowie der Versandverpackung.
Den Zuschlag für die Versandraumtechnologie erhielt die Schweizer Firma Ferag. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang war die Transportgutsicherung, die ein hohes Maß an Flexibilität garantieren sollte. Hier entschied sich Ferag gleich aus mehreren Gründen für vollautomatische Umreifungsanlagen aus dem Hause Mosca. Wichtige Argumente für die Auswahl waren beispielsweise die große Zuverlässigkeit und Servicefreundlichkeit der Maschinen sowie ihre komfortable Bedienung. Außerdem kommen die Maschinen ohne Druckluft aus, man spart sich also die recht teure Druckluftaufbereitung und kostspielige Anschlussarbeiten.
Flexibilität im Versandraum
An den 15 automatischen Verpackungslinien im neuen Versandraum werden insgesamt 45 Umreifungsmaschinen drei an jeder Linie zur Transportgutsicherung eingesetzt: Die Vollautomaten der Serie RO-TAI-5 sind so ausgelegt, dass sie paarweise hintereinander angeordnet 36 Zeitungsstapel pro Minute zunächst inline kreuzweise umreifen können. Eine Drehvorrichtung ist dazu nicht notwendig (Bild 1). Anschließend können kleinere Pakete, so genannte Spitzen, gesammelt, bei Bedarf mit einem Deckblatt versehen und zur Transportgutsicherung ebenfalls kreuzweise umreift werden. Für diese Aufgabe steht in jeder Verpackungslinie ein Umreifungsautomat der Serie RO-TR-5-D (Bild 2) zur Verfügung. Er ist für 30 Umreifungen pro Minute ausgelegt und kann dabei sowohl DIN-A4 als auch das so genannte Rheinische Format verarbeiten. Ein Deckblattleger mit der entsprechenden automatischen Zuführung ist in der bei Ringier eingesetzten Ausführung bereits integriert.
Umreifungstechnik live erleben
Auf der diesjährigen IFRA gibt es Gelegenheit, die leistungsfähigen Umreifungsmaschinen in Aktion zu erleben. Außer den Vollautomaten der Serie RO-TAI-5 finden interessierte Messebesucher aber noch weitere technische Leckerbissen. So gibt es Gelegenheit, sich von der Leistungsfähigkeit der effizienten Ultraschall-Verschlussaggregate zu überzeugen: Mit der halbautomatischen SONIXS-MP wird auf dem Messestand eine leistungsfähige Allround-Maschine gezeigt (Bild 3). Sie wurde speziell für Anwendungen konzipiert, bei denen der Versand nicht an die Automatisierungslinie angebunden ist. Wenn das Packstück in die Maschine eingelegt ist, wird die automatische Umreifung über ein stabiles Fußpedal ausgelöst. Durch die neue Ultraschall-Verschlusstechnik sind bei einer Rahmengröße von 800 x 600 mm über 60 Umreifungen pro Minute realisierbar, bei der gleichen Maschine mit Heizkeil-Verfahren sind es 40 Umreifungen.
Effiziente Verschlusstechnik mit Ultraschall
Die Ultraschallverschlusstechnik bringt aber nicht nur Geschwindigkeitsvorteile. Gleichzeitig macht die spezielle Sonotrode den Verschluss sehr effizient: Die Reißfestigkeit an der Verschlussstelle beträgt bis zu 85 % der Reißfestigkeit des verwendeten Bandes. Bei anderen Verfahren liegen die entsprechenden Werte dagegen nur etwa bei 60 bis 70 %. In der Praxis bedeutet das nicht nur, dass die Transportgutsicherung höheren Belastungen standhält. In vielen Fällen kann der Anwender auch schmalere oder dünnere Bänder verwenden. Dabei arbeiten die Aggregate nahezu verschleißfrei und sind gleich aus mehreren Gründen sehr wartungsfreundlich:
Die Betriebstemperatur des Wandlers liegt lediglich bei ca. 60 bis 70 °C. Es gibt also keine Ablagerungen durch Schmelzrückstände, wie es bei ungeregelten Heizsystemen vorkommt. Sowohl PP- als auch PET-Bänder können verarbeitet werden. Die ausschließlich eingesetzten dezentralen Antriebseinheiten, die mit bürstenlosen Gleichstrom-Direktantrieben arbeiten, sorgen zudem für einen zuverlässigen, wartungsfreien Betrieb..
