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Aus den Unternehmen

Druckerei-Dynastie: 175 Jahre Diagramm Halbach

175 Jahre Diagramm Halbach wurden gebührend gewürdigt

Freitag 14. September 2007 - Tradition und Innovation erfolgreich verknüpft: „In jeder Generation musste das Unternehmen neu erfunden werden.“

Bei Diagramm Halbach in Schwerte-Villigst rattert Papier in rasender Geschwindigkeit über die Druckwalzen. Schnelligkeit ist in dieser Branche Trumpf – auch bei der Reaktion auf neue Marktanforderungen. Das Fingerspitzengefühl für zeitgemäße Innovationen scheint bei Familie Halbach seit 175 Jahren in den Genen zu liegen: Am 6. September 1832 gründete Ludwig Stefan Halbach das Unternehmen, das inzwischen in die sechste Generation geht und auf 320 Mitarbeiter angewachsen ist.

Schon Firmengründer Ludwig Stefan Halbach hatte ein Gespür für lohnenswerte Investitionen: Die Anschaffung einer Druckmaschine zahlte sich über Generationen aus und war der Beginn der Halbach’schen Druckerei-Dynastie. Ein historischer Zeitzeuge steht noch heute im Foyer von Diagramm Halbach: eine der ersten Diagrammrollendruckmaschinen der Welt. Die Maschine gehört inzwischen zum alten Eisen, das Unternehmen Diagramm Halbach jedoch ganz und gar nicht: Die Verknüpfung von Tradition und Innovation ist erfolgreich gelungen – wie das neueste Produkt, Dotforms®, zeigt.

Die neue Generation
Just am Halbach-Jubiläumstag stellt Bürgermeister Ole von Beust den Dotforms-Stift im Hamburger Rathaus vor. Bei der bevorstehenden Hamburger Bürgerschaftswahl leitet der „intelligente“ Digitalstift aus dem Hause Halbach das handschriftliche Kreuzchen in Sekundenschnelle an den Wahlcomputer weiter. „Dieser Stift schlägt – wie viele andere unserer zukunftsweisenden Produkte – die Brücke vom Papier zum elektronischen Medium“, erklärt Diplom-Volkswirt Stefan Halbach, der mit seinem Bruder, Diplom-Kaufmann Philipp Halbach, die sechste Generation im Unternehmen ist.

Von der „Druck-Anstalt“ zur Präzisions- und Sicherheitsdruckerei
Ständig auf der Suche nach zeitgemäßen Weiterentwicklungen haben sich die Halbachs nie auf ihren Lorbeeren ausgeruht. „In jeder Generation musste das Unternehmen neu erfunden werden“, blickt Geschäftsführer Ulrich Halbach zurück. So baute Louis Halbach den Betrieb in Dortmund-Hörde 1864 zur „empfehlenswerten Druck-Anstalt“ aus und übernahm 1871 als Herausgeber die Redaktion und Produktion des Hörder Kreisanzeigers. Sein Sohn Ernst gibt im Jahr 1912 dem Familienbetrieb eine entscheidende Weichenstellung, indem er sich auf Diagrammpapiere für den heimischen Bergbau spezialisiert. Die erste Lochkarte „made in Germany“ kommt 1929 von Firma Halbach. Immer am Puls der Zeit werden bei Halbach bereits 1930 Endlosformulare gedruckt. Friedrich Ludwig Halbach wandelt das Unternehmen 1937 in die Diagramm-Halbach GmbH um. Nach Kriegsende wurde der größtenteils durch Bomben zerstörte Betrieb wieder aufgebaut und wuchs in den folgenden 20 Jahren so stark, dass die Kapazitäten in Dortmund-Hörde nicht mehr ausreichten. Vor genau 40 Jahren zog Diagramm Halbach mit meterlangen Setzkästen im Gepäck „auf die grüne Wiese“ nach Schwerte-Villigst.

Mehrwert Medizintechnik
1970 investierte Diagramm Halbach in eine Tiefdruck-Rotationsmaschine für die Herstellung von EKG-Papieren und drang damit in ein neues Marktsegment ein. Heute ist das Gesundheitswesen einer der wichtigsten Absatzmärkte – auch international. Rund 20 Prozent macht das Exportgeschäft insgesamt aus: „Für eine Druckerei ist das ungewöhnlich viel“, freut sich der 64-jährige Diplom-Kaufmann Ulrich Halbach, während sein Blick über die Lagerhallen schweift. Hier stehen mannshohe Papierrollen, die auf ihre Metamorphose in den heiligen Halbach’schen Hallen warten und als Parkscheine mit Magnetstreifen, farbenfrohe Eintrittskarten oder Fußballtickets mit Hologramm – wie bei der Fußball WM 2006 – in die weite Welt hinausgehen.

Halbach ist überall
„Eltern, die stolz ein Ultraschallbild des Nachwuchses vorzeigen, halten in der Regel eines unserer Thermopapiere in den Händen“, weiß Ulrich Halbach. Zahlreiche medizinische Papier- und Etikettenvordrucke mit und ohne Barcode kommen in den meisten Krankenhäusern aus dem Hause Halbach. Alle Fahrscheine des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr haben ihre Wiege in der Schwerter Druckerei. Viele Bahnreisende in ganz Deutschland haben ein Halbach-Ticket in der Tasche. Auch die meisten Autofahrer hatten wahrscheinlich schon einmal ein Halbach-Produkt in den Fingern: Das Schwerter Unternehmen ist deutschlandweit Marktführer in der Herstellung von Parkhaus- und Parkautomatentickets. In Frankreich, Norwegen oder der Ukraine setzen Ski-Gebiete auf kontaktlose Ski-Pässe mit integrierter Chiptechnologie aus der Diagramm Halbach Unternehmensgruppe. Halbach-Produkte sind über die Grenzen von Schwerte hinweg in über 70 Ländern zuhause – Tendenz steigend!

www.halbach.com
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