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Inkjet & Digitaldruck

Heidelberg erwartet schwierige Marktbedingungen und verabschiedet umfassendes Maßnahmenpaket zur Kostenverbesserung

Freitag 11. Juli 2008 - Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) geht wie die meisten Branchenexperten nach der drupa davon aus, dass die Druckmaschinenbranche vor einer anhaltenden Seitwärtsbewegung steht. Zwar gibt es weiterhin intakte Wachstumssegmente und dynamische Teilmärkte - zum Beispiel den Verpackungsdruck - dennoch überwiegen die nachteilig wirkenden Faktoren. Mit einem spürbaren Aufschwung der Branche rechnet Heidelberg vorerst nicht. So ist das aktuelle Marktumfeld von Heidelberg neben den schwierigen konjunkturellen Parametern und den Wechselkurseinflüssen unter anderem von rasant steigenden Rohstoffpreisen - insbesondere bei Stahl und Energie - gekennzeichnet, die die wirtschaftliche Lage aller Marktteilnehmer der Branche nachhaltig belasten.

Die schwierigen Rahmenbedingungen haben sich auch in den vorläufigen Ergebnissen des ersten Quartals 2008/2009 (1. April bis 30. Juni 2008) niedergeschlagen. So erzielte Heidelberg im ersten Quartal einen vorläufigen Umsatz zwischen 640 und 660 Millionen Euro (Vorjahr: 742 Millionen Euro). Die im Vergleich zum Vorjahr rückläufige Umsatzentwicklung verbunden mit den zusätzlichen Kostenbelastungen wird für Heidelberg – wie bereits angekündigt – ein negatives Quartalsergebnis zur Folge haben. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit wird nach vorläufigen Berechnungen bei minus 35 bis minus 40 Millionen Euro liegen (Vorjahr: 26 Millionen Euro). Der Free Cash-Flow wird im ersten Quartal aufgrund der Verbuchung des Kaufpreises für HiTech Coatings, des drupa Aufwandes und des rückläufigen Umsatzes mit minus 200 bis minus 220 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert liegen (Vorjahr minus 81 Millionen Euro).

Erfreulich war der vorläufige Auftragseingang im ersten Quartal. So konnte Heidelberg Aufträge zwischen 1,1 und 1,15 Milliarden Euro (Vorjahr: 934 Millionen Euro) realisieren. Dies ist im Zuge der Branchenleitmesse drupa, die im ersten Quartal maßgeblich zum guten Auftragseingang beigetragen hat, zufriedenstellend. Die Positionierung von Heidelberg im Verpackungsdruckmarkt und als Dienstleister auch für Verbrauchsmaterialien auf der drupa war erfolgreich. Die Einführung des neuen ganz großen Formats stieß auf außergewöhnlich großes Interesse. Die auf der Messe erzielten Abschlüsse werden sich schwerpunktmäßig im Umsatz des zweiten und dritten Quartals niederschlagen.

Für das zweite und dritte Quartal 2008/2009 rechnet Heidelberg auf Basis der drupa Aufträge mit einer Steigerung bei Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorquartal.

Für das Gesamtjahr 2008/2009 geht das Unternehmen davon aus, bei Umsatz und Betriebsergebnis unter dem Vorjahr zu liegen.

Eine zuverlässige Prognose zu den wesentlichen Kennzahlen für das gesamte Geschäftsjahr 2008/2009 wird aufgrund der unsicheren weltweiten Konjunkturentwicklung und des volatilen Marktumfeldes erst im weiteren Verlauf des Jahres möglich und spätestens mit den Halbjahresergebnissen Anfang November veröffentlicht.

Der Vorstand bekräftigt den eingeschlagenen Wachstumspfad in Richtung Verpackungsdruck und Dienstleistungen für die Printmedien-Industrie. Für die nächsten Monate ist keine Reduzierung der Produktionskapazitäten vorgesehen, die über die Flexibilitätsvereinbarungen hinausgeht.

Um den insgesamt steigenden Kostenbelastungen entgegenzutreten, hat der Vorstand von Heidelberg ein umfassendes Paket zur Kostenverbesserung erarbeitet, das umgehend umgesetzt wird. Die vier wesentlichen Säulen des Programms sind die Reduzierung des F&E-Aufwands, die Restrukturierung der Postpress-Packaging-Aktivitäten, die deutliche Steigerung des Einkaufsvolumens außerhalb des Euro-Raumes und die Stärkung der internationalen Produktionsstandorte sowie eine deutliche Reduzierung der Strukturkosten.

Insgesamt sollen damit Einsparungen in Höhe von rund 100 Millionen Euro bis 2010/2011 realisiert werden. Ein großer Anteil davon – 75 Millionen Euro – soll innerhalb der nächsten 18 Monate erreicht werden. Zunächst wird das Maßnahmenpaket im laufenden Geschäftsjahr 2008/2009 zu weiteren Belastungen in Höhe von rund 70 Millionen Euro auf der Ergebnisseite führen; weitere Belastungen von 30 Millionen Euro werden bis 2010/2011 folgen.

Der Vorstandsvorsitzende von Heidelberg, Bernhard Schreier, betont die Dringlichkeit der Maßnahmen: „Neben der Branchenmesse drupa, die alles in allem zufriedenstellend einzuschätzen ist, haben wir parallel intensiv an der Überprüfung unserer mittel- bis langfristigen Strategie gearbeitet. Dabei hat sich klar abgezeichnet, dass wir aufgrund der insgesamt steigenden Kostenbelastungen eine weitere deutliche Anpassung unserer Kostenstruktur vornehmen müssen. Das verabschiedete Maßnahmenpaket berücksichtigt alle wesentlichen Stellschrauben.“

www.heidelberg.com
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