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CTP - Computer to Plate

Mit dem Charme fortschrittlicher Technik und Automatisierung

Mit dem vollautomatischen KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter hat Stieber Druck die „Schlagzahl“ in der Plattenherstellung signifikant gesteigert.

Montag 27. Oktober 2008 - Wenn der Druck zunimmt, kommt die Vorstufe stärker unter Zugzwang. So auch bei Stieber Druck. Für das in Lauda-Königshofen beheimatete Familienunternehmen lautete die Konsequenz: Aufstockung der CTP-Kapazität durch einen vollautomatischen KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter und weitgehende Automatisierung von Vorstufenprozessen mit der Regelbasierten Automatisierung des KODAK PRINERGY Workflow Systems.

Das Wachstum der Stieber Druck GmbH wird von mehreren Faktoren getrieben. Der im Business-to-Business-Bereich aktive Akzidenzbetrieb bedient bedeutende Industriekunden in der Region. Mediendatenbank-, Druck- und Lettershop-Dienstleistungen für Auftraggeber aus dem Lebensmittelgroßhandel bilden einen weiteren Produktionsschwerpunkt, ebenso die Komplettherstellung von Kunst-, Bild- und sonstigen Kalendern. Außerdem kooperiert Stieber als Partner für Druck und Weiterverarbeitung mit einem europaweit aktiven Internet-Vermarkter von Drucksachen, engagiert sich also auch im Web-to-Print-Geschäft, wenngleich ohne direkten Endkundenkontakt.

Großen Wert legt man bei dem Familienunternehmen mit rund 120 Beschäftigten auf eine umweltverträgliche, an Maßstäben der Nachhaltigkeit orientierte Druckproduktion. Stieber Druck ist FSC- sowie PEFC-zertifiziert und hat ein ISO 14001-zertifiziertes Umweltmanagementsystem etabliert. Kunden, die bei der Herstellung ihrer Printmedien ein Maximum an Umweltfreundlichkeit gewahrt wissen wollen, können ihre Aufträge klimaneutral drucken lassen. Anforderungen des Marktes nach einer belegbaren Qualität entspricht Stieber Druck mit einem ISO-9001:2000-zertifizierten Qualitätsmanagement sowie der Vorstufen- und Druckproduktion nach dem ProzessStandard Offsetdruck.

Facettenreiche Drucktechnik
Im Bogenoffset geben drei KBA Rapida 105-Maschinen im 3B-Format – zwei Vierfarbenmodelle und eine Fünffarbenmaschine mit Lackturm – den Ton an. Die jüngste und erste Maschine des Hauses in dieser Formatkategorie mit Direktantrieb wurde Ende 2007 in Betrieb genommen. Eine neue Heidelberg Speedmaster SM 52 sowie eine Zweifarben-Ryobi 522 komplettieren die Offsetdrucktechnik, die von einer Schwarzweiß- und einer Farb-Digitaldruckmaschine flankiert wird. Der Ausbau der Druckkapazität über die Jahre hat seine Gründe in der Zunahme des Produktionsvolumens. Bei generell sinkenden Auflagen – 10.000 Exemplare markieren die typische Obergrenze – produziert Stieber Druck immer mehr Aufträge. Dieses Mehr wird stark vom Online-Druckgeschäft befeuert, wie Volker Bier erzählt. Er ist als Mitglied der Geschäftsführung, der außerdem sein Vater Herbert und sein Bruder Harald angehören, für die gesamte Technik, Investitionen und die Betreuung wichtiger Kunden verantwortlich.

Veränderungen in der Auftragsstruktur, aber auch die aus Gründen der Preisfestsetzung sehr kurzen Vorlaufzeiten bei Jobs für den Lebensmittelgroßhandel, führten die digitale Druckformherstellung immer öfter an ihre Kapazitätsgrenzen. „Unser Plattenbedarf beläuft sich auf bis zu 350 Druckplatten pro Tag. Dabei fällt ins Gewicht, dass wir zu bestimmten Tageszeiten einen sehr hohen Plattenausstoß benötigen“, betont Volker Bier. Deshalb hat Stieber Druck im August 2008 einen vollautomatischen KODAK MAGNUS 800 QUANTUM Plattenbelichter mit Mehrkassetteneinheit, Inline-Registerstanzung und Online-Plattenverarbeitungsanlage in Betrieb genommen. Das Modell mit X-Geschwindigkeit kann stündlich 40 Platten bebildern. Damit sorgt das neue CTP-System in einem Bereich für Entspannung, in dem bis dato ein KODAK LOTEM 800 QUANTUM Plattenbelichter mit Einzelkassette und Online-Entwicklung alleine produziert hat. Während der Neue nun die Hauptlast der Plattenproduktion trägt, ist der vier Jahre alte LOTEM Plattenbelichter, der stündlich immerhin 22 Platten ausgeben kann, ins zweite Glied gerückt und hat die Backup-Funktion übernommen.

Eine wesentliche Gemeinsamkeit der beiden CTP-Systeme ist die KODAK SQUARESPOT Thermobebilderung. Mit ihrer hohen Auflösung und Präzision legt diese Technologie die Basis für konstante Bebilderungsresultate – so auch beim Einsatz der KODAK STACCATO Rasterung. Auf 60 bis 70 % schätzt Volker Bier den Anteil der Aufträge, die sein Haus mit diesem FM-Rasterverfahren und 20 µm feinen Punkten abwickelt. „Wir produzieren alle Aufträge aus dem Lebensmittelsektor und viele Periodika mit der STACCATO Rasterung“, berichtet er. „Außerdem legen verschiedene Industriekunden, vor allem aus der Holzverarbeitung, wegen der ausgezeichneten Detailreproduktion großen Wert darauf. Alle anderen Aufträge produzieren wir standardmäßig im 80er-AM-Raster.“ Zu diesen Finessen der Rasterung passen die Eigenschaften der vorerwärmungsfreien, positiv arbeitenden KODAK ELECTRA EXCEL HR Thermoplatte. Aufgrund ihrer hohen Auflösung (1–99 % Rastertonwertumfang bei 100/cm) und der einfachen Verarbeitung wird diese Druckplatte bei Stieber Druck universell eingesetzt.

Die Vergrößerung der CTP-Kapazität ist das eine, die Verfügbarkeit eines leistungsstarken Prepress-Workflows das andere. Der wird benötigt, um das Durchsatz- und Qualitätspotenzial der Plattenbelichter in vollem Umfang nutzen zu können. Geschäftsführung und Vorstufenmitarbeiter wissen, was sie diesbezüglich an ihrem KODAK PRINERGY Connect Workflow System haben – aus Erfahrung. Denn schon 1997 hielt Computer-to-Plate in Lauda-Königshofen in Form eines frühen Innentrommel-Plattenbelichters mit RIP-System Einzug. An diese Zeiten erinnert man sich heute noch mit Anekdoten über „Hitlisten“ von Servicetechniker-Einsätzen.

Prepress-Workflow: Automatisierung lautet das Zauberwort
Der PDF-Workflow von Kodak kam im Jahr 2004 zusammen mit dem nach wie vor eingesetzten KODAK LOTEM 800 QUANTUM Plattenbelichter ins Haus. Neben der zuverlässigen PDF-Verarbeitung sind es vor allem die Automatisierungs- und Vernetzungsmöglichkeiten des KODAK PRINERGY Workflow Systems, die für eine große Effizienzsteigerung und kürzere Durchlaufzeiten in der Druckvorstufe sorgten.

Thilo Heizenröther, Leiter der Vorstufe, beschreibt rückblickend die Version 3 des KODAK PRINERGY Workflow Systems als diejenige Evolutionsstufe, die mit den intelligenten Hotfoldern und der Regelbasierten Automatisierung (RBA) essenzielle Fortschritte gebracht hat. Mithilfe von Regeln, die der Anwender leicht erstellen oder abändern kann, erlaubt die RBA, Aufgaben bzw. Funktionen zu Prozessketten zu verknüpfen. Dabei können auch nicht lineare, von bestimmten Bedingungen abhängige Workflows festgelegt werden, die das Workflow-System dann ohne Bedienereingriffe ereignisgesteuert abarbeitet.

Hochwillkommen war auch die Version 4, die gegenwärtig in Gebrauch ist. Neben der Erweiterung der RBA bezeichnet Thilo Heizenröther aus seiner Sicht die effiziente Behandlung von Transparenzen in verschiedenen Softwaremodulen des Workflow-Systems sowie die Einführung der Adobe PDF Print Engine als besonders nützliche Merkmale der 4er-Version an.

Stieber Druck hat den Prepress-Workflow mit dem webbasierten KODAK INSITE Prepress Portal System ergänzt. Es wird vorerst dafür genutzt, den Auftraggebern das einfache und sichere Hochladen ihrer Dateien in das KODAK PRINERGY Workflow System zu ermöglichen. In einem weiteren Schritt möchte man den Kunden über das KODAK INSITE Prepress Portal System die Überprüfung und Korrektur ihrer Aufträge per direkten Web-Zugriff bieten. Der beschleunigte Online-Korrekturzyklus verspricht neben dem Zeitvorteil einiges an eingesparten Arbeits-, Material- und Versandkosten für Proofs.

Automatisierung nach allen Regeln der Kunst
„In den letzten beiden Jahren haben wir den Plattenausstoß fast verdoppelt“, erläutert Thilo Heizenröther. „Gleichzeitig sind in der Vorstufe die Bearbeitungszeiten der Aufträge gesunken.“ Was zu einem großen Teil auf das Konto einer individuell angepassten Prozessautomatisierung geht. Dafür bietet das KODAK PRINERGY Workflow System mit der Regelbasierten Automatisierung ein reichhaltiges Instrumentarium.

Wann immer Zeit ist, betätigt sich Steffen Mages, Systemadministrator im Hause Stieber Druck, als „Prepress-Automator“, um RBA-Prozessketten zu erstellen, die aufgaben- bzw. auftragsspezifische Abläufe genau abbilden und die das Workflow-System dann selbsttätig ausführen kann. Vorteilhaft ist dabei, dass die Regelbasierte Automatisierung im Zusammenspiel mit weiteren Softwarelösungen von Kodak funktioniert, z. B. mit dem KODAK INSITE Prepress Portal System. Alle wiederkehrenden Aufgaben, selbst kleinere Prozesse, sind für die Automatisierung interessant. Begonnen haben Steffen Mages und seine Kollegen mit RBA-Prozessen für standardisierte Produkte wie regelmäßig erscheinende Periodika. Inzwischen sind die hausgemachten Regeln, die das KODAK PRINERGY Workflow System befolgt, bei allen Produktionsarten anzutreffen.

„Für unseren Online-Kunden haben wir mit der RBA eine Mimik aufgebaut, die dafür sorgt, dass fertig zusammengestellte PDF-Formen vollautomatisch verarbeitet werden, nachdem sie die Mitarbeiter des Kunden über das KODAK INSITE Prepress Portal System hochgeladen haben“, schildert Steffen Mages ein Beispiel. „Das KODAK PRINERGY Workflow System erstellt automatisch Jobs, wobei u. a. unterschiedliche Papierformate berücksichtigt werden. Das System schickt die verarbeiteten Dateien zu verschiedenen Druckern und benachrichtigt die zuständigen Personen per E-Mail, dass Kontrolldrucke ausgegeben wurden. Hat eine Form grünes Licht zur Plattenbebilderung, geht eine Mail zu dem Kollegen, der gerade die CTP-Systeme beaufsichtigt. Gleichzeitig bekommen auch unsere KBA-Bogenoffsetmaschinen die Daten zur Farbzonenvoreinstellung übermittelt. Rationeller geht’s nicht.“

Die Prepress-Automatisierung hat man in Lauda-Königshofen im Griff und die weitere Geschäftsentwicklung im Blick. Volker Bier legt eine pragmatische Einschätzung an den Tag: „Der Digitaldruck wird zunehmen, weil die Auflagen sinken und bei den Aufträgen mehr Individualisierung im Kommen ist. Ich denke, dass wir künftig mit der gleichen Zahl von Mitarbeitern und Maschinen mehr produzieren werden. Gleichzeitig wollen wir auch qualitativ wachsen, indem wir unsere Dienstleistung ausbauen und mehr in den Bereich Veredelung gehen.“

www.graphics.kodak.com
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