Aus den Unternehmen
Interkulturelle Kompetenz stärkt die Wettbewerbsposition
Donnerstag 26. März 2009 - Im Zuge der Globalisierung verändern sich auch für die deutsche Druckindustrie sowohl die Absatz- und Beschaffungsmärkte als auch die Beschäftigtenstruktur. Mit dieser Entwicklung beschäftigten sich Unternehmer und Führungskräfte der Druck -und Verpackungsindustrie sowie deren Zulieferindustrien auf der Sitzung (17. März 2009) in Stuttgart im Unternehmenskreis Betriebliche Veränderungsprozesse der Beratungsgesellschaft GFW Gesellschaft für Führungspraxis in der Wirtschaft Dr. Scharlowski mbH.
GFW-Geschäftsführer Dr. Scharlowski stellte einleitend heraus, dass die deutsche Druckindustrie zwar ein Exportvolumen von mittlerweile 15 Prozent habe, allerdings vorwiegend in die deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz. Die gesamte deutsche Industrie exportiere 25 Prozent des Bruttoinlandprodukts, in Europa vor allem nach Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, mithin in Länder mit an-deren Sprachen und deutlich anderen Kulturen. Mit größerer interkultureller Kompe-tenz könnten sich Unternehmen der Druckindustrie, so seine Wertung, weitere Märkte erschließen. Hinzu komme, dass aufgrund des demografischen Wandels und des Bevölkerungsrückganges in Deutschland künftig in noch stärkerem Maße Mitarbeiter mit Migrantenhintergrund beschäftigt werden würden.
Dr. Kurt-Jürgen Maaß, der langjährige Generalsekretär des Instituts für Auslands-beziehungen (ifa) in Stuttgart hob in seiner Analyse Interkulturelle Aspekte wirt-schaftlichen Handelns hervor, dass Unternehmer und Führungskräfte sich mit fremden Kulturen auseinandersetzen und die eigene interkulturelle Kompetenz fördern sollten, wenn sie auch künftig erfolgreich sein wollten. Dazu gehöre auch ein klares Bewusstsein für die eigene Kultur.
Die Praxisberichte von Dr. Horst Steppat (ILLIS GRAPHIK GMBH, Hamburg) und Gerhard Hochstein (INTERPRINT GmbH & Co. KG, Arnsberg) veranschaulichten, wie sie durch ihre eigene internationale Kompetenz und die ihrer Mitarbeiter den Markterfolg ihrer Unternehmen in USA, Russland, China und Japan bestmöglich zu sichern suchten. Dr. Steppat, bezogen auf Russland: Eile ist der Tod der Geschäftsbeziehung. Gerhard Hochstein mit langjährigen Erfahrungen in China: Unsere Partner aus anderen Kulturen sind uns zunächst so fremd, wie wir ihnen sind.
Peter Sommer, Geschäftsführer der Sommer Corporate Media Elanders GmbH, mit eigenen unternehmerischen Erfahrungen in Südafrika, USA und Schweden hob in seinem Erfahrungsbericht Dynamisches Wachstum und zielgerichtete Expansion hervor, dass die Qualifizierung ausländischer Mitarbeiter in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen werde, gleich, ob sie dann im deutschen Unternehmen tätig blieben oder für das deutsche Unternehmen ins Ausland gingen.



