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Offsetdruck

Hoffmann-Druck in Wolgast setzt auf KBA Rapida 75E

Zehn Tage nach Montagestart produzierte die Rapida 75E den ersten Kundenauftrag.

Montag 01. November 2010 - Am 8. Oktober nahm bei der Hoffmann-Druck GmbH in Wolgast im äußersten Nordosten Deutschlands die erste Rapida 75E in Deutschland die Produktion auf.

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Die neue, weitgehend automatisierte und gegenüber der Vorgänger-Baureihe auch schnellere Halbformat-Generation von KBA feierte erst im Mai 2010 auf der Fachmesse IPEX ihre Weltpremiere. Mit fünf Druckwerken, Bogenwendung nach dem zweiten Farbwerk und Lackturm verfügt die Rapida 75E über die Ausstattung für eine besonders flexible Inline-Produktion.
Flexibilität ist bei Hoffmann-Druck auch erforderlich. Das 1839 gegründete und seit 1898 im Besitz der heutigen Inhaberfamilie befindliche Unternehmen ist in einer Region ansässig, in der es kaum graphische Betriebe gibt. Hoffmann-Druck ist entsprechend gut ausgestattet: mit Kleinformat-Druckmaschinen (Ein- und Vierfarben), Schneide-, Falz- und Zusammentragmaschinen, Klebebinder, Geräten zum Stanzen, Bohren, Eckenrunden, Einschweißen und zur Kalenderfertigung sowie einer moderne Druckvorstufe, deren Mitarbeiter auch Design- und Agenturleistungen erbringen. Das Equipment ist in der Regel nicht älter als drei bis vier Jahre. Nur Hardcover-Produktionen, großformatige Stanzungen und Oberflächenveredelungen (Kaschierungen oder UV-Lackierungen) erfolgen bei Partnern in Berlin oder Rostock.

Da zum größten Teil Schön- und Widerdruckaufträge produziert werden, hatte das Unternehmen schon bisher eine Vierfarben-Wendemaschine eingesetzt. Es lag also nahe, wieder eine Halbformatmaschine mit Bogenwendung zu bestellen. Das fünfte Farbwerk erlaubt zusätzlich den Einsatz von Schmuckfarben in einem Bogenlauf. Bisher war dafür ein erneuter Druckgang erforderlich. Da Oberflächenveredelungen ebenfalls immer häufiger angefragt werden, war die Integration eines Lackturmes logisch.

Nach ersten Marktrecherchen kamen drei Maschinenhersteller in die engere Auswahl, der bisherige deutsche Lieferant, ein japanischer und KBA. Als Raumwunder machte angesichts der engen räumlichen Gegebenheiten die Rapida 75E das Rennen. Ihre kompakte Bauweise überzeugte Geschäftsführer Sebastian Ruge und seinen Schwager Karsten Lange, der die kaufmännische Leitung innehat. Daneben waren Automatisierungs-Einrichtungen wie Plattenwechsel (auch halbautomatischer Lackformwechsel), Formatverstellung, Diagonalregister – einfach alles, was die Rüstzeiten verkürzt – die hohe Druckleistung von 15.000 Bogen/h im Schöndruck und im Wendebetrieb sowie die auf 0,8 mm (Option) erweiterte Bedruckstoff-Stärke entscheidend. Bei der Vorgängermaschine war jeder Jobwechsel noch mit viel Handarbeit verbunden. Bei kleinen Plakatauflagen mit 50 oder 100 Exemplaren kommen die kurzen Rüstzeiten der Rapida 75E voll zum Tragen. In Stoßzeiten produziert das 25-Mann-Unternehmen auch schon mal im Dreischichtbetrieb. Druckprodukte für den Tourismus in der Ferienregion Mecklenburg-Vorpommern, für die regionale Wirtschaft, Verlage und einige größere Kunden aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfahlen, Berlin und Sachsen bestimmen das Auftragsspektrum.

Die Rapida 75E ist nicht die erste KBA-Druckmaschine im Unternehmen. Bereits Emil Hoffmann, der Großvater von Sebastian Ruge, hatte nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer A1-Maschine von Koenig & Bauer gedruckt. Aber mit der Neuen ist erstmals auch die Lackiertechnik ins Unternehmen eingezogen. Gestartet wird mit neutralem Schutzlack für die schnelle Weiterverarbeitung und vollflächigen Glanzlackierungen. Später sollen Spotlack und Drip-Off-Effekte hinzukommen.

Hoffmann-Druck ist ein Familienunternehmen in vierter und fünfter Generation. Im Bild v.l.n.r. Antje Lange und Sebastian Ruge, Karsten Lange, sowie die Senior-Geschäftsführer Sibille und Hans-Joachim (4)
Durch das florierende Tourismus-Geschäft an der Ostsee-Küste und viele kleinere Auftraggeber konnte Hoffmann-Druck die Finanz- und Wirtschaftkrise der vergangenen Monate gut umschiffen. Kurzarbeit war kein Thema. Allerdings ist der harte Wettbewerb durch Online-Druckportale auch am Rande Deutschlands spürbar. Viele Kunden, die eine intensive Beratung schätzen, lassen aber weiter bei den Hoffmännern drucken oder sind nach anderen Experimenten zu ihnen zurückgekehrt.

Ein nagelneuer Sammelhefter mit 16 Stationen gehört zu den jüngsten Investitionen bei Hoffmann-Druck (5)
Fährt man in Wolgast über die markante Klappbrücke auf Usedom, ist der Druckbetrieb fast das erste Haus auf der Ferieninsel. Zur feierlichen Inbetriebnahme der KBA Rapida 75E hatte Hoffmann-Druck alle beteiligten Unternehmen und Lieferanten eingeladen. Für das Ereignis wurde die ca. 900 m2 große Produktionshalle renoviert und mit einem neuen Fußboden versehen. In Verbindung mit dem modernen Maschinenpark präsentierte sich das Unternehmen von der besten Seite. Im März 2011 wird Hoffmann-Druck die nördlichste Station der aktuellen KBA-Roadshow „Route 75“ sein. An der Ostsee-Küste macht man eben nicht nur Ferien.

www.kba.com
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