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Tarifverhandlungen erneut vertagt

Freitag 20. Mai 2011 - Bei den Tarifverhandlungen in der Druckindustrie für die 160 000 Beschäftigten der Branche ist es auch nach achtstündiger Verhandlung zu keiner Annäherung zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft gekommen.

Die Arbeitgeber sehen bei der Gewerkschaft derzeit keinen echten Willen, durch eine Veränderung des Manteltarifvertrages den Flächentarif zu erhalten. Bislang bleibt die Gewerkschaft bei ihrer ablehnenden Haltung bezüglich der Arbeitgeberforderungen.

„Dagegen summieren sich die vielen Wünsche der Gewerkschaft ver.di zu einem beachtlichen Ganzen“, sagte bvdm-Verhandlungsführer Dr. Wolfgang Pütz zu den Forderungen von ver.di. Daraus ergebe sich ein Gesamtpaket, das die Betriebe der Druckindustrie finanziell und organisatorisch nicht stemmen können.

Alleine die von ver.di geforderte Teilzeitmöglichkeit für ältere Arbeitnehmer bedeute für diese zu den regulären 30 Tagen Urlaub weitere 26 Tage Sonderurlaub pro Jahr. Zu bemerken ist, dass die Druckindustrie als eine der wenigen Branchen in Deutschland noch die 35-Stunden-Woche hat und zudem hohe Zuschläge für Überstunden, Nacht- und Feiertagsarbeit bis zu 170 % zahlt.

Ebenso führten die von ver.di geforderten 5,5 % mehr Lohn sowie die jährliche Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro für Altersvorsorge oder Qualifizierung zu erheblichen Zusatzbelastungen der Betriebe.

„Angesichts der seit Jahren rückläufigen Umsätze in der Branche ist dies ein Forderungspaket, das die Realität in den Betrieben komplett ausblendet“, so Dr. Pütz.

Die Arbeitgeber fordern stattdessen unter anderem dringend notwendige Flexibilisierungsmöglichkeiten wie einen Arbeitszeitkorridor bis zu 40 Stunden wöchentlich sowie eine Anpassung der Maschinenbesetzungsregeln an die tatsächlichen Produktionsanforderungen der Betriebe.

„Ein künftiger Lohn- und Manteltarifvertrag muss den Status quo in der Branche berücksichtigen und abbilden. Alles andere ist ein verantwortungsloser Umgang mit den Arbeitsplätzen“, so der Verhandlungsführer der Arbeitgeber.

Die Verhandlungen werden am 31. Mai 2011 in München weitergeführt.

www.bvdm-online.de
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