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Interessante Expertentage bei Bobst Meerbusch

Unter dem Motto ‚Experten treffen Experten’ fanden bei Bobst Meerbusch vom 13. bis 15. Juni die Expertentage 2013 statt.

Dienstag 25. Juni 2013 - Unter dem Motto ‚Experten treffen Experten’ fanden bei Bobst Meerbusch vom 13. bis 15. Juni die Expertentage 2013 statt. Rund 150 Teilnehmer aus Deutschland und dem benachbarten Ausland nutzten die Gelegenheit, sich im Bobst Competence Center Meerbusch (BCC) über neueste Möglichkeiten der Prozessoptimierung in der Verpackungsherstellung zu informieren.

Über die Experten von BOBST hinaus standen den Besuchern auch Fachleute der Unternehmen Baumer hhs, Deutsche Leasing, Hesse Stanzwerkzeuge, Krifft & Zipsner Maschinenbau und Planatol für Gespräche zur Verfügung. Sie hatten sich als Partner an der Veranstaltung beteiligt. Alles in allem umfasste das Programm eine sehr gute Mischung aus interessanten Vortragspräsentationen und Live-Demonstrationen an einer Flachbettstanze EXPERTCUT 106 PER der neuesten Generation sowie einer Faltschachtel-Klebemaschine EXPERTFOLD 110 A-2 CMS mit HANDYPACK GT – inklusive Auftragswechsel und Hands-on-Sessions. Beide Maschinen sind im BCC zu Schulungs- und Trainingszwecken installiert.

„Der Druck im Markt ist immens. Wir werden die stetig höheren Anforderungen Ihrer Kunden nur gemeinsam bewältigen können, wenn wir sicherstellen, dass die vielen Variablen in der Verpackungsproduktion – Menschen, Maschinen und Materialien – perfekt zusammenspielen. Letztlich sitzen wir alle im gleichen Boot und haben damit das gemeinsame Interesse, die Produktionsprozesse bis an die Grenzen des Möglichen zu perfektionieren“, skizzierte Dick van Bruggen, Geschäftsführer der Bobst Meerbusch GmbH, in seiner Begrüßung das Spannungsfeld, in dem sich sowohl die Verpackungshersteller als auch ihre Zulieferer befinden.

„Vor diesem Hintergrund werden wir heute wichtige Aspekte beleuchten, wie Sie die Durchlaufzeiten, die Effizienz und die Qualität in Ihrer Produktion weiter optimieren und sich neue Möglichkeiten erschließen können – und dabei weit über maschinentechnische Fragen hinaus gehen“, versprach van Bruggen.

„Verbesserungen müssen Sie an den Herausforderungen des Marktes, also an den Wünschen Ihrer Kunden orientieren“, gab Rainer Greive von der Unternehmensberatung GC Graphic Consult GmbH aus Unterschleißheim in seinem einführenden Vortrag ‚Prozesse optimal gestalten’ die Richtung vor, die sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung zog. „Optimierungen zielen letztlich immer wieder auf die Aspekte Preise/Kosten, Durchlaufzeiten und Qualität ab“, berichtete der Berater aus der Praxis.

Am Anfang jeder Prozessverbesserung stehe eine saubere Analyse des Ist-Zustandes. Anhand einer Wertstromanalyse machte der Berater deutlich, wie sich etwa bei den Durchlaufzeiten Schwachstellen aufdecken lassen. „Sie müssen auch in Ihren Denkprozessen die Mauern nieder reißen“, schrieb Greive seinen Zuhörern ins Stammbuch, dass nicht nur die technischen Prozesse eine Rolle spielen. Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung des gesamten Verpackungswesens müsse das häufig vorherrschende Abteilungsdenken einem übergeordneten Prozessdenken weichen. Wer die Zahl der Schnittstellen und der Systembrüche reduziere, nicht wertschöpfende Arbeiten eliminiere und sich konsequent an Prozessen orientiere, könne Durchlaufzeiten signifikant verkürzen und bei gleichzeitig drastisch reduzierten Beständen die Termintreue erheblich verbessern.

Ebenfalls anhand von Best-Practice-Verfahren zeigte Greive auf, wie sich in Verpackungsprozessen Kosten reduzieren und damit die Preisvorstellungen von Kunden realisieren, die Nettoleistung in Bogen pro Stunde steigern, die Makulatur verringern und zudem die Qualität bis hin zur Null-Fehler-Produktion erhöhen lassen. „Auf Basis unserer Erfahrungen aus vielen Kundenprojekten können wir realistische Benchmarks vorgeben, Ihnen also konkrete Ziele setzen.“ Auch wenn diese auf den ersten Blick manchmal sehr ambitioniert seien – in der Praxis habe sein Unternehmen oft genug bewiesen, welch enorme Prozessverbesserungen möglich seien.

Nun lag es an den Experten von BOBST zu demonstrieren, welchen Beitrag die Expertenmaschinen des Unternehmens dazu leisten können. Und dabei stand – wie angekündigt – die neueste Generation der Flachbettstanze EXPERTCUT 106 PER mit Produktionsgeschwindigkeiten bis 9.000 Bogen pro Stunde im Vordergrund. „Die Verbesserung der Prozesse in der Verpackungsherstellung ist für BOBST seit 1941 das zentrale Thema. Mit wegweisenden Innovationen hat unser Unternehmen immer wieder die Grenzen der Möglichkeiten hinaus geschoben“, griff Richard Perner, Global Account Manager bei Bobst Meerbusch, den Faden auf. „Auch die Plattform der EXPERTCUT 106 PER wird stetig weiter entwickelt, seitdem sie auf der drupa 2004 Premiere feierte. Das Ergebnis ist die neueste Generation dieser Maschine, die wir Ihnen heute präsentieren und deren Markteinführung wir in Deutschland noch bis Ende des Jahres mit einem Business-Paket mit Sonderkonditionen begleiten.“

Die an der Maschine vorgenommenen Veränderungen zielen vor allem darauf ab, die unproduktiven Zeiten zu verkürzen – sowohl die Rüstzeiten als auch ungeplante Unterbrechungen und die Wartungsarbeiten. Vor diesem Hintergrund hat BOBST unter anderem den Anlegetisch, die Möglichkeiten zur Korrektur des oberen Ausbrechwerkzeugs in der Abfallausbrechstation und den Non-Stop-Rechen mit Quick-Set-Funktion in der Nutzentrennstation neu entwickelt bzw. modifiziert. „Dank dieser Innovationen lassen sich die Rüstzeiten im Vergleich zur bisherigen EXPERTCUT 106 PER potenziell um bis zu 20 % reduzieren. Die Gesamtausbringung der Maschine liegt je nach Auftragsstruktur um etwa zehn bis 15 % über den bisherigen Werten“, nannte Perner interessante Zahlen und lud die Besucher der Expertentage ein, die Leistungsfähigkeit der Maschine vor Ort im BCC mit Aufträgen aus der eigenen Produktion auf Herz und Nieren zu testen.

Anschließend gab Bernd Andree, der bei Bobst Meerbusch für Servicelösungen verantwortlich ist, einen Überblick über das inzwischen sehr umfassende Angebot seines Bereichs einschließlich jüngster Innovationen. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, im Service bis 2015 zum Benchmark der Branche zu werden. Daran arbeiten wir konsequent“, so Andree. „BOBST-Maschinen sind für ihre Langlebigkeit bekannt. Häufig werden sie jahrzehntelang in drei Schichten rund um die Uhr eingesetzt. Je intensiver Maschinen genutzt werden, desto mehr gewinnen Servicethemen an Gewicht.“ Es liege auf der Hand: Wer die Leistungspotenziale seiner Produktionsanlagen über die gesamte Lebensdauer hinweg voll ausschöpfen und auf konstant hohem Niveau halten wolle, müsse seine Maschinen regelmäßig präventiv warten und instand halten. Dank innovativer Technologien bestehe heute zudem die Möglichkeit, die Produktionsprozesse permanent zu überwachen.

Die Basis-Services in Support und Wartung bilden zwei Säulen. „Präventive Wartung mit geplanten regelmäßigen Inspektions- und Instandhaltungsintervallen verringert unvorhergesehene technische Ausfallzeiten. Sie erhält bzw. erhöht die Qualität und Verfügbarkeit. Und sie verringert die Kosten der Instandhaltung in Relation zum Nutzungsgrad der Maschinen bzw. zu den Produktionsmengen“, formulierte Andree die wichtigsten Ziele des Maintenance Plus-Programms von BOBST.

Anhand der EXPERTCUT 106 PER präsentierte Andree zudem live den neuen e-Service ‚Downtime Tracking’. Eigens zu diesem Zweck wurde in dem Stanzautomaten ein Vordermarkenfehler simuliert, um die Auswirkungen auf die Produktion zu dokumentieren. Andree: „Sie können technische und prozessabhängige Unterbrechungen der Produktion heute komfortabel über das Internet erfassen und statistisch auswerten.“ Mit ‚Remote Monitoring’ zeigte er ein ebenfalls neues Software-Tool, mit dem sich die Produktivität, die Verfügbarkeit und die Qualität von Maschinen erfassen und auswerten lassen.

Ebenfalls gezeigt wurde die EXPERTFOLD 110 A-2 CMS mit HANDYPACK GT. „Die EXPERTFOLD ist der Bestseller unter unseren Faltschachtel-Klebemaschinen. Im Markt stehen inzwischen etwa 1.200 Maschinen, die auf ihrer Entwicklungsplattform basieren“, so Hans Dreistein, Vertriebsexperte bei Bobst Meerbusch. „Die Historie unserer Faltschachtel-Klebemaschinen reicht bis in das Jahr 1942 zurück, und in den vergangenen 20 Jahren kamen praktisch alle wesentlichen Innovationen für das Faltschachtelkleben aus dem Hause BOBST.“

Dreistein unterstrich diese Aussage mit Beispielen wie dem Drehmodul GYROBOX, dem Einleger mit Zuschnittausrichtung Accufeed, dem Flipper-Auswerfer für das sichere Ausschleusen fehlerhafter Faltschachteln, der Inline-Blindenschriftprägung mit ACCUBRAILLE GT und dem Inline-Qualitätskontrollsystem ACCUCHECK. Weiter sprach er Besonderheiten für die Faltschachtel-Klebemaschinen des Unternehmens an wie das Einzelwerkzeugkonzept, den Capacity Folder für die Herstellung von Falttaschen mit Füllhöhen von zwei bis 15 mm und den Plasma Treater für die Verbesserung des Haftvermögens von Klebstoffen auf kritischen Untergründen. „Das alles sind Komponenten, mit denen Sie Ihre Prozesse spürbar optimieren können.“

Gleiches gelte für die Peripherie, die BOBST vor und hinter seinen Faltschachtel-Klebemaschinen anbietet, wie den Voreinleger HANDYFEEDER für spezielle Zuschnitte, den wahlweise mit oder ohne Stapelwender lieferbaren EASYFEEDER GT, den halbautomatischen Abpacker HANDYPACK GT und den vollautomatischen Abpacker CARTONPACK GT. Highlights seien hier auch die Innovationen des Kooperationspartners Impack wie der halbautomatische Universalpacker ERGOSA und der automatische Abpacker VIRTUO für große Verpackungen sowie die Palettier- und Automatisierungslösungen von fpt. „Wohl kein anderer Anbieter hat so viele Lösungen für das Faltschachtel-Kleben in seinem Programm“, stellte Dreistein fest.

Last but not least präsentierte Bobst Meerbusch auf den Expertentagen seine neuesten Service- und Schulungskonzepte, deren Schwerpunkte auf der Aus- und Weiterbildung sowie der anwendungstechnischen Unterstützung liegen. Auch die präventive Pflege und Wartung zählt zu den Trainingsthemen. So umfasst das modular aufgebaute Programm neben einem breiten Angebot mehrtägiger Schulungen für Anfänger und Quereinsteiger rund um die Bereiche Prozess, Mechanik, Elektrik und Wartung vergleichbare Kurse für Fortgeschrittene mit solider Berufserfahrung. Eine fünftägige Schulung zum Thema Prozessoptimierung für Spezialisten mit langjährigem Praxis-Know-how sowie spezielle Trainings für Auszubildende runden das Angebot ab. „Mit unserem breiten Angebot verschiedener Trainings verfolgen wir vor allem ein Ziel: Sie und Ihre Mitarbeiter sollen die Potenziale unserer Maschinen im Tagesgeschäft optimal ausschöpfen können. Schon kleine gezielte Schulungsmaßnahmen bewirken in der Praxis in aller Regel große Fortschritte“, gab Manfred Wöhning, bei Bobst Meerbusch Leiter des technischen Außendienstes und Leiter des BCC, den Besuchern der Expertentage mit auf den Weg.

Wöhning: „Das Bobst Competence Center in Mex in der Schweiz bleibt auch künftig der zentrale Anlaufpunkt für Schulungen und Präsentationen der Maschinen von BOBST.“ Auf der anderen Seite hätten in der Vergangenheit manche Kunden aus Zeit- und Kostengründen den Weg nach Mex gescheut, folglich die dortigen Angebote nicht genutzt. „Mit unserem neuen Service- und Schulungskonzept im BCC sind wir jetzt näher bei Ihnen. Auch das wollten wir Ihnen mit unseren Expertentagen demonstrieren.“

www.bobst.com
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