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Verpackung

Altacel Flexible Packaging in Weesp nimmt EVO XG von KBA-Flexotecnica in Betrieb

Alec Frijlink (Mitte) und Frans van Baren (3.v.l.) mit dem Inbetriebnahmeteam von KBA und KBA-Flexotecnica

Freitag 13. November 2015 - Der niederländische Foliendrucker Altacel Flexible Packaging in Weesp produziert seit einigen Wochen nach einem intensiven Auswahlprozess mit einer EVO XG-Flexodruckanlage von KBA-Flexotecnica. Dazu Geschäftsführer Alec Frijlink: "Wir haben nicht nur in irgendeine Druckmaschine, sondern in den Unterschied investiert."

Der Bediener an der Maschine schaut auf seine Touchscreens. Der saubere graue Boden spiegelt eine futuristische Anlage. Deren Geschwindigkeit der getriebelosen EVO XG-Zehnfarbenmaschine nimmt zu, nachdem vollautomatisch eine Folienrolle gewechselt wurde. Altacel Flexible Packaging druckt, laminiert, schneidet und produziert Beutel für die Nahrungsmittelindustrie. Die Anforderungen, die an die Lebensmittelsicherheit gestellt werden, sind hoch. „Prima“, findet Geschäftsführer Alec Frijlink. „Wir unterscheiden uns von vielen anderen durch unser Wissen. Die Niederlande gehören zu den teuersten Produktionsstandorten der Welt. Dennoch müssen wir unsere Produkte zu marktkonformen Preisen herstellen. Das gelingt nur mit einer straffen Organisation. Wir setzen auf kluge und sachkundige Mitarbeiter, die alles aus den Maschinen herausholen, und streben einen state-of-the-art Produktionspark an.“

Überholte Denkweisen verändern
Frijlink sucht gerne zusammen mit seinem Projektmanager Frans van Baren die Grenzen der Technik. „Bei manchen Kunden besteht immer noch die Überzeugung, dass Tiefdruck die einzige Technik ist, mit der sie eine optimale Qualität erzielen. Diese Denkweise möchten wir verändern. Wir zeigen ihnen gerne die heutigen Möglichkeiten von Flexo. Dafür muss man aber über die richtigen Maschinen verfügen.“

2011 brachte das Managementteam die Pläne für die Erneuerung des Maschinenparks zu Papier. Die wichtigsten Anforderungen von Frijlink und Van Baren an die neue Maschine waren Produktionsstabilität und kurze Rüstzeiten. Zudem wollten sie unbedingt eine hohe Automatisierung und die nahtlose Integration der Anlage in den Prozessablauf.

„Wenn man sieht, dass jemand zehn Mal am Tag dasselbe macht, kann man es besser durch eine Maschine machen lassen.“ Unter dem Strich stand auf der Anforderungsliste von Altacel eine Zehnfarbenmaschine mit Kohlenstoffgetrieben und extrem soliden Lagern, um auch schwierigste Substrate in hoher Qualität verarbeiten zu können.

Robuste und intelligente Konstruktion
2012 besuchte man die dafür in Frage kommenden europäischen Druckmaschinenhersteller. Frans van Baren: „Wir wollten eine Flexodruckmaschine, die uns wie auf den Leib geschnitten ist. Ein Beispiel. Bei uns um die Ecke befindet sich QuadTech, ein Global Player auf dem Gebiet der Qualitätsüberwachung mit Kameras. Die wollten wir in unserer Maschine haben und die italienischen Ingenieure von KBA-Flexotecnica hatten damit kein Problem.“

Frijlink: „Wenn ich mir das Farbwerk einer Druckmaschine anschaue, möchte ich klare Strukturen sehen, quasi eine Oase der Ruhe. Unsere EVO XG verfügt über ‘pipeless’-Technik. Das bedeutet, dass man keine herumhängenden Farbschläuche mehr hat. Diese Lösung ist sehr robust und viel angenehmer beim Reinigen der Druckwerke.“

Van Baren: „Ein weiteres Beispiel der robusten Konstruktion sind die vollautomatischen Lager, die sich am Ende eines Auftrags selbst öffnen, wonach man mithilfe eines Kunststoffadapters die Sleeves und Rasterwalzen sicher und schnell aus der Maschine holen und auswechseln kann. Ein anderes, wichtiges Detail: Zur Erfüllung der Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit muss die Farbe ruhig trocknen können. Dabei hilft die Trommel mit einem Durchmesser von 2,40 m, denn zwischen den einzelnen Farben entsteht mehr Platz. Hinzu kommen die hoch effizienten Trockner von KBA-Flexotecnica.“

Lean produzieren
Frijlink: „Technik ist wichtig, wir schauen aber weiter. Wir investieren nicht nur in eine Druckmaschine, sondern auch in deren Betreuung. Wir arbeiten in zwei Schichten, dafür ist das gesamte Geschäftsmodell ausgelegt. Stillstand können wir nicht gebrauchen. Für uns war die deutsch-italienische Kombination von KBA und Flexotecnica denn auch einer der Gründe, uns für die EVO XG zu entscheiden. Die Italiener sind proaktiv und kennen kurze Wege. Die After-Sales Betreuung ist bei KBA in guten Händen.“

Bevor die EVO XG im Juli dieses Jahres mit acht Aufliegern vor der Druckerei ankam, fanden einschneidende Umbau- und Umzugsmaßnahmen statt. 7.000 von 8.350 m² Produktionsfläche wurden neu zugeordnet. 44 Pfähle wurden in den Boden gerammt und das Dach der Halle über der EVO XG um einige Meter angehoben. So kann bei Bedarf sogar eine zweite Maschine aufgestellt werden. „Wir möchten so lean wie möglich produzieren und die Neuinvestition war ein guter Anlass, die Fabrik als Rennbahn einzurichten. Unsere Produkte müssen in einem Zug durch das Unternehmen.“

Von klein auf zwischen den Folien
Altacel startete 1959 als Handelsunternehmen. 1969 zog die Firma, die mittlerweile selbst Verpackungen produzierte, nach Weesp in der Nähe von Amsterdam um. Der Vater des heutigen Managing Directors Alec Frijlink arbeitete ab 1978 im Unternehmen. Sohn Alec kroch bereits seit seinem ersten Lebensjahr zwischen den Folien herum. Er trat 1990 bei Altacel ein und wurde 2001 Geschäftsführer. Bei Altacel produzieren 43 Mitarbeiter für nationale und internationale Kunden in der Nahrungsmittelindustrie. Industrieverpackungen bilden eine zweite, solide Säule.

Anspruchsvolle Aufträge im Visier
Die neue EVO XG wird vor allem für anspruchsvolle Aufträge eingesetzt. Kurze Rüstzeiten sind bei den relativ kleinen Auflagen wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit der Anlage, die 600 m pro Minute erreichen kann. Die Maschine verfügt über pneumatische Ejektoren, um die Anilox-Sleeves mit dem patentierten SSC – Safe Sleeve Change – System auch bei laufender Produktion schnell und sicher wechseln zu können. Der ‘Total Quality Management Approach’ von KBA-Flexotecnica passt perfekt zur Managementphilosophie von Alec Frijlink. „Alles, was unser Haus verlässt, müssen die Maschinen unserer Kunden problemlos verarbeiten können. Das gelingt nur mit standardisierten Verfahren und der unentwegten Suche nach Verbesserungen.“

www.kba.com
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