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Offsetdruck

Zweite Offsetmaschine erlaubt große Sprünge

Erwin Pudek, Insignis-Geschäftsführer, an der Zehnfarben-Hybridmaschine MO-4.

Mittwoch 20. April 2016 - Insignis baut Kapazität mit einer Nilpeter MO-4 deutlich aus und erfüllt die von vielen Kunden geforderte Liefersicherheit

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„Wir wollten eine Maschine, die mindestens das Gleiche kann, aber in noch besserer Qualität“, so lautete die salopp aber doch eindeutig formulierte Vorgabe von Ing. Ferdinand Hager, Geschäftsführender Gesellschafter der Insignis Etiketten Erzeugung und Vertrieb GmbH, als sich das Unternehmen nach einer weiteren Druckmaschine für den schmalbahnigen Offsetdruck umsah. Davor war Insignis sieben Jahre lang sehr erfolgreich mit einer Sechsfarbenrotation vom Typ Nilpeter MO-3 in diesem Markt unterwegs. Wieso die Entscheidung am Ende auf eine Nilpeter MO-4 fiel und welche Entwicklung die Etikettendruckerei durch die Installation einer Zehnfarbenversion dieses Modells nehmen konnte, erläuterten Ing. Ferdinand Hager und Geschäftsführer Erwin Pudek bei einem Besuch des Autors in Wien.
Bei der Suche nach der Wunschmaschine hatte Insignis eine klare Vorstellung von der geeigneten Konfiguration und der technischen Ausstattung. Wie Erwin Pudek erklärt, sollte die zentrale Sektion sechs Offsetdruckwerke aufweisen – vier für die Skalenfarben sowie zwei für immer häufiger nachgefragte Schmuck- bzw. Sonderfarben. Jeweils zwei Flexodruckwerke davor bzw. danach sind für verschiedene Veredelungsmöglichkeiten wie Deckweiß oder Metallicfarben sowie Lackierungen und Kaltfolienprägung gedacht. In den ersten beiden Druckstationen soll im Bedarfsfall zwischen Flexo- und Siebdruck gewechselt werden können, wenn beispielsweise spezielle Effektfarben zu verdrucken sind.

Vielzahl attraktiver Angebote
Bei der Wahl des Maschinenlieferanten gab es keine Festlegung, aber allein aufgrund der vorgegebenen Konfiguration schied bereits eine Reihe von Anbietern aus, wenn sie z.B. keine Sleeve-Technologie im Programm hatten. „Das Bemühen der Hersteller, uns – auch preislich – attraktive Angebote zu unterbreiten, war außerordentlich groß“, erinnert sich Ing. Ferdinand Hager. Nach der ersten Evaluierungsphase konzentrierte sich die Auswahl auf zwei europäische Maschinenbauer.
Dass am Ende die Nilpeter MO-4 das Rennen machen konnte, hat sich nach Einschätzung von Erwin Pudek im Nachhinein als gute Entscheidung für Insignis erwiesen. Das Unternehmen hat mit der neuen Maschine die Voraussetzung geschaffen, sämtliche mit der Neuinvestition gesetzten Ziele zu erreichen. Das wog unter dem Strich sogar einen höheren Anschaffungspreis auf.

Investition war absolute Marktnotwendigkeit
„Die Installation einer zweiten Offsetdruckmaschine war eine absolute Marktnotwendigkeit“, so Ing. Ferdinand Hager. Zum einen war zu beobachten, dass die bestehende MO-3 mit ihren sechs Druckwerken bei immer mehr Aufträgen aufgrund des wachsenden Bedarfs an Veredelungen an ihre Grenzen stieß. Daneben tauchte gerade bei großen Auflagen zunehmend die Frage der Kunden nach der Liefersicherheit auf. Seit der Inbetriebnahme der Nilpeter MO-4 im Oktober 2014 verfügt das Wiener Unternehmen über die geforderte Backup-Maschine. Dies ist zudem der Grund dafür, dass die beiden Offsetmaschinen in unterschiedlichen Produktionshallen aufgestellt sind und somit autark mit einer jeweils eigenen Stromversorgung betrieben werden.
Die Installation der zweiten Maschine trug schnell Früchte. Der Umsatz konnte um 30% gesteigert werden, unter anderem weil viele Unternehmen als Neukunden gewonnen werden konnten, die zuvor stets eine Absicherung der Produktionskapazität gefordert hatten. Das erklärt auch, warum bereits nach wenigen Monaten die zweischichtige Auslastung der MO-4 erreicht wurde, obwohl die größere Bahnbreite von 420 mm im Vergleich zur bestehenden MO-3 mit 330 mm das verfügbare Produktionsvolumen mehr als verdoppelt hat.
Für eine zusätzliche Steigerung der Produktivität sorgt die Ausrüstung mit Rollenwicklersystemen der UR-Precesion-Serie von Kocher+Beck. Neben der automatischen Transferabwickeleinheit 440 U und dem automatischen Transferaufwickelsystem 440 R ist die Nilpeter-Rotation auch mit einer automatischen Matrix-Transferaufwicklung 440 M aus der Baureihe UR Precesion ausgestattet. Erwähnenswert ist hierbei, dass Insignis der erste Anwender dieser Matrix-Aufwicklung im österreichischen Markt war. Diese Form der Automatisierung kommt dem Bestreben des Unternehmens nach einer industriellen Arbeitsweise entgegen. Deshalb wurde sowohl die MO-4 damit ausgestattet als auch die MO-3 nachgerüstet.
Lebensmittelnahe Aufträge als wichtiges Standbein
Für die Ausweitung seiner Produktionskapazitäten hat die Etikettendruckerei in zwei Jahren insgesamt 4,5 Mio. Euro für neue Gebäude und Drucktechnik investiert. Die neue Halle verfügt über eine Vollklimatisierung mit Wärmerückgewinnung und bietet ausreichend Platz für eine weitere Drucklinie. Alle erforderlichen Anschlüsse sind bereits vorhanden. Welcher Typ von Maschine dabei in Frage kommt, werden die Verantwortlichen nach einer eingehenden Marktanalyse entscheiden. Diese Vorgehensweise hat sich bereits bei der Anschaffung der neuen Nilpeter MO-4 bewährt. „Wir haben den Bedarf der Kunden über einen längeren Zeitraum aufmerksam beobachtet, um anschließend die Konfiguration der neuen Maschine darauf auszurichten. Wie die zügige Auslastung und die erfolgreiche Akquisition neuer Aufträge zeigen, haben wir die Kundenbedürfnisse gut getroffen“, so Erwin Pudek.
Auf der neuen MO-4 wird z.B. ausschließlich mit Low-Migration-Farben gedruckt. Das ist für Insignis insofern unabdingbar, als zum Kundenkreis viele Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie zählen, von denen etliche im näheren Umfeld der Druckerei angesiedelt sind. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird aktuell mit Aufträgen aus dem Lebensmittelbereich erzielt. Neben einer migrationsarmen Produktion spielen für diese Kunden vor allem eine hohe Druckqualität und kurze Lieferfristen eine wichtige Rolle.

Anhaltender Trend zu mehr Druckwerken
In den vergangenen Jahren ist im Markt ein Trend zu stärker veredelten Etiketten zu beobachten. Das spiegelt sich nach Aussage von Andreas Höfner, Geschäftsleiter der Nilpeter GmbH, vor allem in der steigenden Zahl von Druckwerken wider, mit denen neu installierte Maschinen ausgestattet sind. Das Beispiel Insignis sei hierfür typisch. Genügten bei der ersten Drucklinie MO-3 noch sechs Offsetdruckeinheiten, so besitzt die zuletzt aufgestellte MO-4 insgesamt zehn Druckwerke. Vor- und nachgeschaltete Flexo- bzw. Siebdruckwerke zur Realisierung der gängigsten Veredelungsmöglichkeiten sind inzwischen bereits mehr oder weniger Standard, selbst bei Druckmaschinen zur industriellen Etikettenfertigung, deren Hauptaugenmerk auf dem Faktor Produktivität liegt.
Ebenfalls im Trend liegt Insignis mit seinem Materialangebot, das von klassischen Haftverbunden über Monofolien bis hin zu Tickets und Anhängeetiketten reicht. Durch die neuen Möglichkeiten, die sich durch die technische Ausstattung der MO-4 ergeben, wurde insbesondere auch die Verarbeitung von Folien, z.B. für flexible Verpackungen für Gewürze, ausgeweitet.

Service als starkes Argument für die Kaufentscheidung
Mögen im allgemeinen technische Kriterien bei der Kaufentscheidung im Mittelpunkt stehen, so war die Verfügbarkeit eines guten und schnellen Service für Insignis ein weiterer Aspekt von besonderer Bedeutung. In diesem Fall konnte sich Nilpeter in der Vergangenheit einen Vorteil erarbeiten. „Bei Fragen oder Servicefällen“, lobt Ing. Ferdinand Hager, „konnten wir uns stets auf die schnelle und sehr kompetente Unterstützung durch die Nilpeter-Niederlassung in Wien verlassen. Das galt für die MO-3 und hat sich mit der Inbetriebnahme der MO-4 erneut bestätigt.“
In der Folge wurde die neue Maschine von Anfang an im gesamten Unternehmen, d.h. sowohl vom Druckpersonal als auch im Vertrieb und in der Administration, rundum akzeptiert. „So gesehen war die Entscheidung für Nilpeter in unserer Situation risikoloser als jede Alternative.“

Kaum Fehlerspielraum bei großen Projekten
Eine derart vertrauensvolle Kundenbeziehung ist für Andreas Höfner erfreulich. Gleichzeitig ist ihm jedoch auch bewusst, wie viel Verantwortung in solchen Projekten steckt. „Immer häufiger geht es heute um Investitionssummen, die bei einer Fehlentscheidung existenzbedrohend für ein Unternehmen sein können.“ Gegenseitige Offenheit und ein ehrlicher Informationsaustausch bilden in jedem Fall die wesentliche Grundlage für langfristige Erfolge.
Besonders hilfreich für die Investitionsentscheidung fand Ing. Ferdinand Hager die Firmenbesuche bei verschiedenen Nilpeter-Anwendern. Einerseits boten sie wertvolle Einblicke in den praktischen Einsatz der Maschine im Druckereialltag. Zum anderen war für ihn dabei auch sehr aufschlussreich, das jeweilige Verhalten zwischen Anwender und Maschinenlieferant zu beobachten. „Gerade die Erkenntnisse, die wir von den Anwenderbesuchen mit nach Hause nehmen konnten, waren am Ende eine große praktische Entscheidungshilfe.“

www.nilpeter.de
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