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Roland 700 auf Basis von Kundenforderungen weiterentwickelt

Mittwoch 15. März 2000 - Als Ergebnis eines systematisch erfaßten Profils der Kundenanforderungen entwickelte MAN Roland die Baureihe Roland 700 kontinuierlich weiter.

Modifikationen am Farb- und Feuchtwerk halfen zum Beispiel, den Farbabfall weiter zu reduzieren. Das dokumentiert der Maschinenhersteller nicht nur in seiner neuesten Ausgabe der technischen Kundenzeitschrift expressis technics Nr. 3, sondern auch in dem für die Fachöffentlichkeit zugänglichen FOGRA-Abnahmebericht.

Mit Kunden aus dem Faltschachtel- und Etikettenbereich führte MAN Roland eine Quality Function Deployment (QFD) durch. Das ist eine in Japan entwickelte Erhebungsmethode, um Kundenanforderungen in Produkteigenschaften umzusetzen. Bezogen auf die Baureihe Roland 700 wurden Kundenanforderungen erfaßt, beschrieben und in ihrer Bedeutung klassifiziert. Ergebnis dieser QFD war, daß Optimierungen in Hinsicht auf den Farbabfall sowie Feuchtwerkmodifikationen durch die anwesenden Kunden am höchsten priorisiert wurden.

Noch gleichmäßigere Einfärbung des Bogens in Umfangsrichtung

Als einer der ersten Druckmaschinenhersteller hatte MAN Roland im Mittelformat die vom Leitstand aus zu bedienende Verstellung des Farbreibereinsatzes eingeführt. Damit war dem Drucker ein Instrument in die Hand gegeben, mit dem er den Farbabfall beeinflussen konnte. Die Versuchsingenieure von MAN Roland erkannten, daß der Farbabfall nur zu einem geringen Teil durch den Sujetaufbau und den Zylinderkanal verursacht wird. Als wesentliche Einflußfaktoren erkannten sie den Farbreibereinsatzpunkt und die Amplitude der Verreibung.

Wenn der Farbreibereinsatz anders eingestellt wird, lassen sich aber nur die Symptome des Farbabfalls mindern. Denn der von der Verreibung induzierte Dichteverlauf auf dem Bogen wird nur hin und her geschoben, bis die Auswirkung auf das Gesamtsujet minimiert ist. Dies bedeutet für den Drucker bei kritischen Sujets zusätzlichen Rüst- und Zeitaufwand, der immer mit Kompromissen hinsichtlich der Gleichmäßigkeit der Einfärbung verbunden ist.

Ein Mitbewerber versucht, den Farbabfall durch kleinere Stellschritte der Farbreibereinstellung zu optimieren. Dagegen war das Ziel bei MAN Roland, die Ursachen des Farbabfalls zu beseitigen. Nachdem die wesentlichen Einflußfaktoren identifiziert waren, konnte durch entsprechende Maschinenmodifikationen der Farbabfall drastisch reduziert werden. Im Mittel ergab sich eine Reduzierung um 30 %, in der Spitze sogar um 60 %, wie eine unabhängige Zertifizierung durch die FOGRA ergab. Mit der besten Einstellung ergaben sich bei gegenüber normalen Abnahmen verschärften Testbedingungen Farbabfallwerte, die nur 15 % des FOGRA-Grenzwerts für Offsetmaschinen betrugen.

Einige Kunden aus dem Etiketten- und Faltschatelbereich hatten dann die Möglichkeit, an einer modifizierten Roland 700 im Graphic-Center kritische Sujets zu testen. Sie waren von der gleichmäßigen Einfärbung beeindruckt. Im Vorführbetrieb war es an den modifizierten Maschinen auch bei einer Vielzahl unterschiedlichster Sujets nicht mehr notwendig gewesen, den Verreibungseinsatz zu verstellen. Dies gibt dem Maschinenbediener zusätzliche Sicherheit im Druckprozeß, da er sich nicht um die Färbung in Umfangsrichtung kümmern muß. Er hat es jetzt wesentlich einfacher, auch höchste Kundenanforderungen im Etiketten- und Faltschachteldruck zu befriedigen.

Ein weiterer positiver Effekt ist die höhere Regelgüte bei zweidimensional messenden Farbregelanlagen wie Multi CCI 2D. Besonders Verpackungsdrucker profitieren davon, daß hier die Meßstreifen beliebig auf dem Bogen z.B. in Klebelaschen positioniert werden können. Da die Meßorte beliebig in Umfangsrichtung verteilt sind, hängt die Regelgüte stark von der Gleichmäßigkeit der Einfärbung ab. Je gleichmäßiger die Einfärbung ist, desto repräsentativer ist ein beliebiger Meßort auf dem Bogen für den Rest des Bogens und umso besser ist das Resultat eines Regelvorgangs.

Ab etwa Mitte des Jahres wird die Roland 700 serienmäßig mit den Modifikationen zur Reduzierung des Farbabfalls ausgestattet sein.

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