Aus den Unternehmen
Stalling folgt Könemann in die Insolvenz
Samstag 12. Januar 2002 - Die Neue Stalling GmbH & Co KG mußte am 28. Dezember 2001 Insolvenz anmelden.
Die Geschäftsleitung des Oldenburger Buchherstellers zieht damit die unvermeidliche Konsequenz aus der Zahlungsunfähigkeit des größten Stalling-Kunden, der Könemann Verlagsgesellschaft, und den zu erwartenden Forderungsausfällen in Höhe von mehreren Millionen Euro. Mit der Produktion von hochwertigen Büchern für namhafte deutsche und europäische Verlage hat die Stalling im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von knapp DM 50 Mio. erzielt; ca. 40 % entfielen auf den Großkunden Könemann. Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Oldenburg Rechtsanwalt Wolf-Dieter H. Weber, Edewecht, bestellt.
Dieser Rückschlag trifft das Unternehmen in einer Zeit der Umstrukturierung und des Neuaufbruchs. Mit Investitionen in die Technik, mit einer intensivierten Marketing- und Vertriebsarbeit, mit einem neuen Führungsteam sowie einem Geschäftsmodell, das auf einen „Service rund ums Buch“ aufbaut, wollte man die Stellung des Unternehmens als führender europäischer Buchhersteller weiter ausbauen. An diesen Plänen hält man bei der Stalling auch weiterhin fest: „Die aktuelle Situation wirft uns zurück, aber sie wirft uns nicht um,“ sagt Dr. Andreas Selling, der am 01. Februar 2001 als neuer Geschäftsführer nach Oldenburg gekommen war. Selling, Alt-Geschäftsführer Joachim Engelhardt und der neue kaufmännische Leiter Michael Schur arbeiten energisch an einem Konzept, mit dem das operative Geschäft der Neuen Stalling durch ein neues Unternehmen weitergeführt werden kann.
„Unsere Mitarbeiter zweifeln nicht am eisernen Willen der Geschäftsleitung, einen großen Teil der Arbeitsplätze hier in Oldenburg zu erhalten. Alle vorliegenden Aufträge werden daher mit der gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit bearbeitet. Zahlreiche Kunden haben uns schon ihre Hilfsbereitschaft signalisiert,“ teilte Dr. Selling mit. „Wir sind sicher, daß unsere Firmenphilosophie Zukunft mit Büchern auch im Jahr 2002 noch gilt.“
