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Weiterverarbeitung

Höhere Einsteck-Kapazität und optimierter Abtransport der Pakete

Freitag 24. September 2004 - Aus drei mach vier: Vor einigen Monaten nahm die Axel Springer AG in ihrer modernen Zeitungsdruckerei in Essen-Kettwig das vierte Einstecksystem NewsLiner-A/D von Müller Martini in Betrieb. Mit der zusätzlichen Linie erhöhte die Druckerei nicht nur ihre Einsteck-Kapazität, sondern optimierte auch den Abtransport der Pakete zur Rampe.

In Essen-Kettwig verfügt Axel Springer über eine der modernsten Zeitungsdruckereien in Europa. Sie wurde 1973 in Betrieb genommen und nach einem Großbrand im Juli 1998 wiederaufgebaut. Fünf verlagseigene Tages- und Wochenzeitungen mit Auflagen zwischen 65.000 und 900.000 Exemplaren werden mitten im Ruhrgebiet gedruckt:

8 verschiedene Ausgaben der „Bild”-Zeitung für Nordrhein-Westfalen (Totalauflage 900 000 Exemplare)
_ „Bild am Sonntag” (600 000 plus eine Million Vorprodukte)
_ „Die Welt” (65 000)
_ „Welt am Sonntag” (170 000)
_ „Euro am Sonntag„ (170 000)

Dazu druckt Axel Springer in Essen-Kettwig vier weitere Tages- und Wochenzeitungen mit Auflagen zwischen 50 000 und 110 000 Exemplaren für andere Verlage (die Fremdaufträge machen 20 Prozent des Druckvolumens aus):

„Rheinischer Merkur” (110 000)
_ „Die Zeit” (70 000)
_ „Süddeutsche Zeitung” (60 000 bis 90 000)
_ „Handelsblatt” (60 000)

Eine Million Zeitungen täglich
Angesichts der täglichen Auflage von rund einer Million Zeitungen verschiedener Titel im Broadsheet- und Tabloid-Format sowie der zahlreichen Akzidenzen müssen alle Prozesse optimal aufeinander abgestimmt sein. Werkleiter Horst Caspar: „Damit wir alle Titel termingerecht ausliefern können, brauchen wir eine hohe Verfügbarkeit. Unsere Maschinen müssen deshalb ohne Unterbruch laufen.”

So wird denn bei Axel Springer in Essen-Kettwig von Sonntag, 14 Uhr, bis zum folgenden Sonntag um 4 Uhr in 20 Schichten rund um die Uhr produziert. Danach stehen die Maschinen für zehn Stunden still.

Das vierte NewsLiner-Einstecksystem
Seit dem Jahr 2000 vertraut Axel Springer im Versandraum auf Lösungen von Müller Martini. Damals wurden drei Einstecksysteme des Typs NewsLiner-80 installiert. Nach Inbetriebnahme zweier weiterer Colorman-Rotationen von MAN mit drei Falzausgängen und einer Leistung von 42 000 Zylinderumdrehungen pro Stunde läuft nun seit einigen Monaten der vierte NewsLiner-A/D.

Das Einstecksystem kann im Einfach- und Doppelproduktionsmodus betrieben werden und ist zudem mit Promozuführstationen versehen. „Wir wollten ein System”, so Rainer Micheel, Leiter Weiterverarbeitung bei Axel Springer in Essen-Kettwig, „mit dem wir den Zeitungen auch CDs beilegen können. Geplant sind später auch Warenproben.”

Pakete: 1 bis 120 Exemplare
Ergänzt wird die neue Anlage mit einem FlexiRoll-Puffer mit sechs Rollen, sieben Paketbildungslinien mit PrintStack CN-80-Kreuzlegern und einem Pakettransport mit einem NewsSorter-System für die rationelle Paketverteilung. „Der CN-80 ist wirklich eine ausgereifte Lösung – besonders in Anbetracht unserer engen Zeitfenster”, sagt Rainer Micheel.

Ohnehin bezeichnet er die Gestaltung des Abtransports und der Rampe als einen der grossen Vorteile des neuen NewsLiners-A/D. Die mit den Paketbildungslinien produzierten Pakete weisen unterschiedliche Grössen auf – von einem Exemplar beim „Handelsblatt” pro Paket bis zu 120 Exemplaren bei „Bild”.

„Wir sind für den Aufschwung bereit”
Eine wichtige Rolle übernimmt der Rotationsschneider Exacto. Ab FlexiRoll zugeführt, werden die Produkte auf drei Seiten geschnitten und wahlweise gestapelt oder für die Weiterverarbeitung wieder auf FlexiRoll-Puffer aufgerollt. Denn die ausserhalb der Prime Time hergestellten Akzidenzen und Vorprodukte haben bei Axel Springer in Essen-Kettwig – wo über 400 Mitarbeiter, davon 90 im Versandraum beschäftigt sind – eine ähnlich hohe Bedeutung wie das eigentliche Zeitungsgeschäft.

Die Voreinsteck-Produktion erlaubt es, Beilagenspitzen in die Tagesschicht vorzuziehen, insgesamt mehr kommerzielle Beilagen hinzuzufügen oder einfach selektiver einzustecken. „Die Entkoppelung von Rotation und Versandraum bringt uns viele Vorteile”, ist Horst Caspar überzeugt. Und er fügt hinzu: „Wenn der Beilagenmarkt mit der erhofften Konjunkturverbesserung wieder anzieht, sind wir für den Aufschwung bereit.”

Interessanter – und wirtschaftlicher
Gemäss Rainer Micheel war der Sprung auf die drei neuen NewsLiner-Linien vor vier Jahren für die Maschinenführer wesentlich größer. „Unsere neue vierte Linie bietet uns nun bezüglich Steuerungstechnik noch mehr Möglichkeiten. Ein einziger Maschinenführer steuert den ganzen Versandraumprozess. Das ist für ihn interessanter – und für uns wirtschaftlicher.”

www.mullermartini.com
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