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Inkjet & Digitaldruck

Gelungene Dataprint 2005

Donnerstag 14. April 2005 - Rund 100 Aussteller sorgten für gut belegtes Design Center und mehr als 5.500 Fachbesucher aus dem gesamten Bundesgebiet besuchten die Branchenplattform.

Vom 5. bis 8. April fand im Design Center in Linz Österreichs einzige umfassende Fachmesseplattform für Printmedien und digitale Produktion, >Dataprint<, statt. Es war nach 1998 und 2001 die dritte Ausgabe dieser Fachmesse im Design Center Linz, bei der rund 100 Aussteller aus dem In- und Ausland ein Jahr nach der „Drupa“, der internationalen Branchenleitmesse in Deutschland, die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Book-on-Demand, Computer-to-plate (CTP), Computer-to-press, Colour-Management, digitale Druckverfahren, personalisierte Printmedien, Portable Document Format (PDF), Print-on-Demand, Spezialisierungen im Pre-Press-Sektor, Weiter- und Endverarbeitung sowie Workflow-Management präsentierten.

Angesichts von 5.542 registrierten Fachbesuchern und positiver Resonanz aus der Ausstellerschaft zeigte sich Direktor Johann Jungreithmair, CEO von Messeorganisator Reed Exhibitions Messe Salzburg, mit dem Messeverlauf sehr zufrieden: „Die Entscheiderqualität der Fachbesucher bei der diesjährigen >Dataprint< war mit 95 Prozent enorm hoch und die Besucherbilanz liegt nur ganz knapp unter dem Rekordergebnis der Veranstaltung im Jahre 2001 (Anm.: 2001 rund 5.600). Damit hat sich die >Dataprint<, wie zahlreiche Gespräche mit Ausstellern und die Resultate der unabhängigen Fachbesucherbefragung unterstreichen, als unverzichtbare nationale Branchenplattform und sinnvolle Ergänzung zur „Drupa“ etabliert.“

Gute Akzeptanzwerte
Der hohe Stellenwert wird noch deutlicher, wenn man die Messeauswahl betrachtet: Laut Umfragedaten nutzen fast 40 Prozent der befragten Fachbesucher nur die >Dataprint<, nicht ganz ein Drittel (31,6 Prozent) frequentierte auch die „Drupa“, und ein Fünftel der Befragten nimmt auch die gleichfalls von Reed Exhibitions organisierte Fachmesse >Publica< in Wien wahr. Insgesamt stuften 76,3 Prozent der Befragten den Stellenwert der >Dataprint< als unverändert hoch ein, 18 Prozent meinten sogar, die Bedeutung dieser Fachmesse werde für ihr Unternehmen in Zukunft weiter zunehmen.

Laut Messeleiterin Gabriele Lindinger zeigten sich vier von fünf (81,3 %) Befragten mit der Messe insgesamt zufrieden. Schwerpunkte der Besucherinteresses waren laut Umfrage die Bereiche Digitaldruck (52,5 %), Graphik/Gestaltung (30,9 %), Druckvorstufe/Pre-Press und Materialien/Zubehör (ex aequo 23 %) sowie Endverarbeitung (22,3 %). Aufgegliedert nach Berufssparten stellten Drucker (33,9 %) das größte Besucherkontingent, gefolgt von Dienstleistern (22,3 %), Grafikern (20,1 %) und Industrie (13 %).

Konjunkturoptimismus
Stellt man den harten Konkurrenzdruck und den Ausleseprozess der vergangenen Jahre in Rechnung, wirken die Umfragedaten zur aktuellen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche überraschend positiv: 44,6 Prozent der befragten Fachbesucher bewerteten die gegenwärtige Situation ihrer Branche mit „Sehr gut“ oder „Gut“, und immerhin 35 Prozent vergaben noch die Note „Befriedigend“. Die Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten sollte sich nach Einschätzung von 43,9 Prozent der Befragten verbessern, ebenso viele rechnen mit stabiler Geschäftsentwicklung. „Das ist insgesamt doch ein sehr positives Signal, das auch zeigt, dass die Branche die Herausforderungen des Marktes angenommen hat und entschlossen ist, mit Investitionen in Technik und Qualität der Billigkonkurrenz die Stirn zu bieten“, kommentiert Ing. Christian Friedl, themenverantwortlicher Leiter Bereich Messen bei Reed Exhibitions, das Umfrageergebnis.

Als ideeller Träger und Unterstützer der >Dataprint< fungierte in bewährter Weise der Verband Druck und Medientechnik, dessen Präsident KommR Michael Hochenegg in dieser Fachmesse „einen wichtigen Impulsgeber für neue Geschäftschancen und Dienstleistungen sowie für zukunftsweisende Lösungen zur Optimierung der täglichen Produktion“ sieht, „eine Plattform, die Anwender und Anbieter zum intensiven Gedankenaustausch zusammenführt, insgesamt also ein zentraler Termin für alle Fachleute unserer Branche.“

Die Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier präsentierte sich erstmals auf der >Dataprint<. Franz Bittner, Obmann der Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier, stellte dazu fest, dass diese Messe die „Möglichkeit bietet, sich über aktuelle technische Entwicklungen innerhalb des grafischen Gewerbes zu informieren. Je besser das Know-how der Mitarbeiter ist, umso leichter ist es, neue Verfahren und Techniken erfolgreich zu implementieren. Erst die Kombination von gut ausgebildeten Mitarbeitern und moderner Technologie hilft der Branche ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“

„Be successful –
Zukunftsperspektiven für die Druck- und Medienindustrie“
Auch 2005 wurde zur >Dataprint< ein hochkarätiges Fachprogramm geboten. Es wurde unter der Federführung von Prof. Dr. Werner Sobotka von der Höheren graphischen Bundeslehranstalt und dem Verein Forschung für die graphischen Medien (VFG) konzipiert und stand unter dem Generalthema „Gewinnoptimierung – Be successful – Zukunftsperspektiven für die Druck- und Medienindustrie“.

Golden Pixel Award 2005
Als besonderes gesellschaftliches Highlight des >Dataprint<-Programms erwies sich der Galaabend am ersten Messetag. Im Rahmen dieses von „IT-Papier“ mit Geschäftsführer Dr. Gerhard Seiwald sowie von „Océ“ mit Österreich-Geschäftsführer Dr. Georg Schennet gesponserten Events wurde der „Golden Pixel Award 2005“ für das beste Druckprojekt 2005 vergeben. Heuer wurde erstmals das gesamte Spektrum der Printproduktion abgedeckt und nicht wie bislang ausschließlich der Digitaldruck. Neben verschiedenen Produktkategorien gab es auch besondere Auszeichnungen, wie beispielsweise für das beste durchgängige Produkt/Produktionskonzept oder das beste Öko-Projekt. Ing. Alexander Lindenau, Lindenau Productions, Wien, wurde Gesamtsieger des „Golden Pixel Award“. Seine Stellungnahme: „Dieser Preis ist eine absolut tolle Sache. Das Außergewöhnliche daran ist, dass für dieses Projekt die Creativ Agentur Pirkner Public Relations aus Lienz an uns herangetreten ist. Denn diese Agentur hatte ‚Füße und Adressen’ – der Auftrag lautete: Macht etwas daraus für den Ecco Schuh-Shop in Wien.“ Das Projekt, ein Folder, wurde von beiden Agenturen gemeinsam realisiert – und nun ausgezeichnet.

„Golden Pixel Award“-Initator Prof. Dr. Werner Sobotka von der Höheren Graphischen Bundeslehranstalt und dem Verein Forschung für die graphischen Medien (VFG) will „mit diesem Preis Innovationen im Druckbereich forcieren. Das ist mit 117 Projekt-Einreichungen, deren Qualität sehr gut war, auch gelungen. Entscheidend für die achtköpfige Expertenjury war, die „Innovation sowie Kreativität des Projektes, dass dieses ordentlich gedruckt auf den Markt gekommen ist und die Druckindustrie damit Geld verdient hat“, beschrieb Prof. Sobotka die Kriterien.

Der „Golden Pixel“ wurde diesmal in sieben Kategorien vergeben. So wurde neben dem Gesamtsieger Lindenau Productions die Wiener Firma „Die Druckdenker“ für das Waldbauhandbuch der Österreichischen Bundesforste mit dem Preis für „Intelligente Druckprojekte“ ausgezeichnet. Die Kategorie „Öko-Projekte“ entschied die Druckerei Gugler aus Melk für Broschüren wie unter anderem „Natur braucht echtes Leben“ für den World Wild Life Fund für sich. Gerin Druck aus Wolkersdorf mit der Imagebroschüre für die Schuhfabrik Marco wurde Sieger bei den „Business Druckprojekten“.

Der „Golden Pixel“ für „Plakat und Outdoor Projekte“ ging an die Firma Plakativ X-Large Printing in Wien für das Outdoor-Plakat Karl Lagerfeld für H & M. Das Buch „Der dicke Deix“ des bekannten Karikaturisten Manfred Deix brachte Ueberreuter Print & Digimedia aus Korneuburg den Preis in der Kategorie „Buch Projekte“ – und bei „Kalender Projekten“ konnte „Illustration aus Österreich“ von Design Austria aus Wien den Preis erringen.

„100 Prozent Zielpublikum“
Für Mag. Sandra Kolleth, Mitglied der Geschäftsführung bei Xerox Austria GmbH, ist die >Dataprint< „sehr gut gelaufen. Wir hatten neue Kontakte sowie konkrete Anfragen und sind froh, dabei gewesen zu sein. Diese Fachmesse ist eine wichtige Sache für die Branche.“ Auch Dr. Georg Schennet, Geschäftsführer von Océ-Österreich und Mitsponsor des „Golden Pixel Award 2005“ war „sehr zufrieden. Die Messe ist fachlich orientiert – wir treffen hier zu 100 Prozent unser Zielpublikum. Und die Qualität unserer Kontakte war sehr gut.“

„Wir können aus dieser Fachmesse viel herausholen“, stellte ebenso Helmut Hafner, Corporate Communications Manager bei Canon GmbH, fest. „Wir hatten eine große Anzahl positiver Anfragen – die Messe ist für uns sehr gut gelaufen und wir begrüßen diese Plattform.“ „Unsere Erwartungen an diese Veranstaltung haben sich erfüllt. Hier war fachlich sehr interessiertes Publikum. Bei dieser Branchenplattform in Österreich ist für die Marktführer das Dabeisein ein Muss“, erklärte dazu auch Karl Orthaber, Direktor der Geschäftsleitung Westösterreich von Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH.

Dass es wichtig ist, für „Weltmarktführer auf der >Dataprint< vertreten zu sein“ bestätigt auch Karin Kastner, zuständig für Vertrieb und Marketing bei KBA-Mödling AG. „Die Qualität der hier geführten Gespräche war gut.“

„Potenziell gute Kunden“ konnte auch Susanne Span, bei Heidelberger Druckmaschinen Austria VertriebsGmbH für das Marketing zuständig, am Stand während der >Dataprint begrüßen. „Die Kunden waren sehr interessiert und kamen mit konkreten Investitionsvorhaben. Die Kollegen führten permanent Fachgespräche. Diese Fachmesse ist wichtig für die Branche im Land.“

Druckvorstufe: PDF als Muss
PDF in der Druckvorstufe ist bereits Standard. Zur >Dataprint 2005< wurde daher auch ausführlich die neue Version Adobe Acrobat 7.0 präsentiert, die gegenüber der Vorversion einige Neuerungen für den High-End-Druck enthält. Bei Agfa stand im Bereich Druckvorstufe die CtP-Lösung Acento im Mittelpunkt, ein vollautomatischer Vier-Seiten-Thermo-Plattenbelichter, der je nach Ausführung pro Stunde bis zu 20 Druckplatten belichtet.

Mehr Druck für den Offsetdruck
In vielen Fällen kommt der „klassische“ Offsetdruck unter die Räder. Auch wenn weiterhin der großvolumige Zeitungsdruck die Domäne des Offsetdruckverfahrens bleiben wird, so drängt der Digitaldruck stark in den Vordergrund, vor allem dort, wo es um variable und personalisierte Auflagen geht. Die Druckqualität der tonerbasierten Digitaldrucksysteme erreicht zwar nicht annähernd Offsetqualität. Hewlett Packard zeigte erstmals zur >Dataprint< wohin die Reise führt: Mit der Indigo Digital Press 5000, die das ElectroInk-Verfahren verwendet, erreichen die Druckwerke im Sieben-Farben-Druck (CMYK und drei Sonderfarben) bereits fast Offsetqualität. Und das mit A3-Bogen bis zu einer Papierstärke von 350 g/qm.

Den hochwertigen Digitaldruck zeigten ebenso Xerox mit seinem „Digital-Flagschiff“ iGen3, dass bereits acht mal installiert wurde und Kodak mit der Nexpress 2100, eine „Web-to-Print“-Lösung, die internetbasiert bedarfsgerechte Drucksachen produzieren kann.

Ein Thema, dass sich quer durch die Druckbranche zieht ist JDF (Job Definition Format). Heidelberg, einer der Initiatoren des Formats, zeigte in Linz den offenen JDF-Workflow von Anfang bis Ende: Anhand der Prinect-Produktfamilie, konnten sich die Fachbesucher der >Dataprint< live davon überzeugen, wie sich die modular aufgebauten Komponenten zu einem durchgängigen Workflow vernetzen lassen. Heidelberg zeigte den kompletten JDF-Workflow für den Viertelbogen-Bereich mit dem CtP-System Suprasetter 74 und einer Speedmaster SM 52.

Nach wie vor interessant präsentierten sich die „mächtig“ anmutenden Schwarz-Weiss-Digitaldrucksysteme, die bereits von einigen Autofirmen verstärkt für die flexible, kundengerechte Produktion von Bedienungsanleitungen eingesetzt werden. So zeigte etwa KonicaMinolta in diesem Bereich das laut Eigendefinition „schnellste KonicaMinolta System aller Zeiten“: Das brandneue Production Printing System bizhub Pro 1050, das zur >Dataprint 2005< seine Österreich-Premiere beging, druckt 105 A4-Seiten und 60 A3-Seiten pro Minute und „packt“ auch Papiere bis zu 300 g/qm im Formate bis zu rund drei mal 4,5 Meter. Im angedockten Finishing können Broschüren von bis zu beachtlichen 200 Seiten komplett gefalzt und geheftet werden. Ebenso bis zu 105 Seiten/Minute schnell ist der multifunktionale S/W-Digitaldrucker VarioPrint 2110 von Océ, der in einer Online-Konfiguration mit einem Bookletmaker für die automatische Broschürenfertigung zu sehen war.

Weiterverarbeitung: Die Welt nach dem Druck
Falzen, Heften, Beschneiden – so sieht die „Druckerwelt“ in der Endverarbeitung aus. Die Firma Ammerer bot mit dem erstmals präsentierten System 5000 von Duplo ein „Finishing furioso“, das bis zu 5000 Broschüren pro Stunde verarbeiten kann. Der Anbieter Horizon zeigte Lösungen zum Klebebinden, Sammelheften sowie Falzen, die gerade für Digitaldruckereien, die Kleinformate bis A3 verarbeiten, interessant sein könnten.

Large Format Printing: Drucken im Großformat
Die Anforderungen im Großformat sind vielfältig, die klassischen Siebdrucker können hier oft nicht mehr mithalten: Gefordert wird eine wirtschaftliche Abwicklung von kleineren Auflagen, Erfüllung komplexer Aufträge (etwa unterschiedliche Formate) sowie Print-on-demand in kürzester Zeit. Der digitale Großformat-Druck kann diese Forderungen problemlos erfüllen, die Qualität der Druckergebnisse ist dabei sehr hoch. Canon´s Österreich-Premiere im „LFP“-Segment nennt sich W8400 und ist ein Großformat-Plotter mit Hochleistungs-Tintentank sowie einer sehr hohen Produktionsgeschwindigkeit: innerhalb von nur zwei Minuten plottet der W8400 ein Poster im A0-Format. Mit einer „pfefferscharfen“ Auflösung von 2880 dpi präsentierte Epson den Stylus Pro 9660. Bei diesem Plotter sorgen die sieben separaten UltraChrome-Farben für brilliante Großformatdrucke und Lightblack für bessere Grauabstufungen.

www.reedexpo.at
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