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Qualitätssiegel für exzellenten Druck

Freitag 22. Juli 2005 - Frankfurter Medienhaus Zarbock als erste Bogenoffsetdruckerei Hessens nach dem neuen Standard zertifiziert

Einen nahezu sechsstelligen Euro-Betrag für Testreihen und Personalaufwand hat das Druck- und Verlagshaus Zarbock in Frankfurt investiert, um das Zertifikat ProzessStandard Offsetdruck ISO 12647-2 zu erhalten. Eine Investition in die Zukunft: Denn immer mehr große und globale Auftraggeber der Druckindustrie erklären das Zertifikat zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe. Die vorgegebene Druckform für die erfolgreiche Zertifizierung wurde auf einer ROLAND 700 von MAN Roland gedruckt. Zarbock setzt seit langem auf die Mehr-farbenmaschinen aus Offenbach.
„Der Anfang des Jahres bei uns zertifizierte ProzessStandard gewährleistet die Qualität unserer Druckprodukte und die hundertprozentig identische Wiederholbarkeit“, betont Ralf Zarbock, einer der beiden Zarbock-Geschäftsführer. Für einige seiner Kunden ist der ProzessStandard sogar schon eine Voraussetzung dafür, dass eine Druckerei überhaupt ein Ange-bot abgeben kann. „Die Zahl wird zunehmen“, ist sich Ralf Zarbock sicher. Und wenn sich Kunden an eine zertifizierte Druckerei wenden, kommen sie in den Genuss eines weiteren Vorteils: das Zeit aufwändige Abstimmen an der Duckmaschine kann entfallen. „Wir freuen uns natürlich, wenn die Kunden zu uns ins Haus kommen, aber eigentlich haben sie etwas anderes zu tun“, kommentiert er diese Zeitersparnis aus Sicht seiner Auftraggeber. Wichtiger Bestandteil des Zertifikats ist die normgerechte Drucksimulation, der Proofausdruck. Hat der Kunde ihn als „okay“ abgezeichnet, kann er sicher sein, dass der spätere Auflagendruck nachmessbar identisch ist.

Interne Abläufe abgestimmt
Das vollstufige Druckhaus Zarbock fertigt in Mehrschichtproduktion überwiegend Geschäftsberichte, Kataloge, Imagebroschüren und Prospekte. Zwar setzt das 80-Mann-Druckhaus mit einem Jahresumsatz von rund 14 Mio. Euro schon lange auf höchste Druckqualität bei kürzesten Lieferzeiten. Der Lern- und Umsetzungsprozess bis zur Zertifizierung hat aber dennoch viel Engagement erfordert. „Man muss den gesamten Workflow im Griff haben“, sagt Frank Zarbock, der zweite Geschäftsführer des Familienunternehmens. Erst wenn das qualifizierte Handling der unterschiedlichsten Daten, das Proofen und die Druckformherstellung den Anforderungen des ProzessStandards entsprechen, kommen die Druckmaschinen ins Spiel. Sie müssen für die Erteilung des Zertifikats durch zwei unabhängige Prüfer aus den Reihen der Landesverbände der Druckindustrie die vorgegebene Druckform perfekt drucken. Das heißt, der gemessene Farb-druck darf nicht mehr als Delta E4 vom Proof abweichen. Ein drucktechnischer Laie kann bestenfalls Farbunterschiede im Bereich Delta E5, also deutlich darüber, erkennen.

Die Druckmaschine muss top in Schuss sein 
„Unsere Druckmaschinen mussten dafür natürlich topfit sein“, betont Frank Zarbock. „Standardprobleme wie Doublieren oder fehlerhafter Greiferschluss sind von vorneherein ausgeschlossen.“ Sämtliche 3B-Format-Maschinen bei Zarbock sind von MAN Roland. Die insgesamt 29 Druckwerke verteilen sich auf vier ROLAND-700-Maschinen mit fünf bis zehn Farben und Wendung sowie teilweise mit Lackwerk. Sie sind hochwertig ausgestattet und insbesondere für den Farb-Workflow automatisiert. Die regelmäßige professionelle Wartung trägt dazu bei, dass sie auch nach Millionen von Drucken noch höchste Qualität bieten. „Eine unserer Maschinen hat bereits über 100 Mio. Drucke auf dem Zähler, aber auch sie hat die Zertifizierungsdruckform deutlich innerhalb der Toleranzen gedruckt“, berichtet Frank Zarbock. Und Harald Hesper, MAN Roland Geschäftsführer Vertrieb Deutschland ergänzt: „Mit verfahrenstechnisch wichtigen Systemkomponenten, die wir in unserem Offenbacher Graphic Center testen und unseren Kunden empfehlen, unterstützen wir natürlich auch wachsende Ansprüche an Qualitätskonstanz und Wiederholbarkeit.“ Er nennt als Beispiel das Gummituch, das in einem standardisierten Prozess eine wichtige Rolle spielt.
Für gleiche Druckbedingungen auf allen Maschinen sorgt bei Zarbock auch eine aufwändige Wasseraufbereitung. Das Feuchtwasser wird in einer zentralen Anlage enthärtet, temperiert und mit einem reduzierten Alkoholanteil von 3 bis 4 Prozent allen Maschinen in gleicher Qualität zur Verfügung gestellt. „Damit haben wir eine wichtige Einflussgröße für die Qualitätskonstanz sicher im Griff“, betont Frank Zarbock.
Die hohen Ansprüche des Zertifikats werden zukünftig bei Zarbock der Standard bleiben. Die nächste Überprüfung der Zertifizierer erfolgt spätestens nach zwei Jahren. Trotz Gütesiegel bleiben die Kunden aber weiterhin kritische Abnehmer. „Einer hat von uns die Druckbogen der Zertifizierung angefordert, um sie selbst auszumessen“, erzählt Frank Zarbock. Kein Problem für das Frankfurter Druckhaus: Der ProzessStandard Offset ist Teil des Denkens im Unternehmen geworden und wird auf geeigneten Systemen und Anlagen umgesetzt.

www.manroland.com
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