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Weiterverarbeitung

Weltweit innovativste JDF Nutzung brachte Preis für Bauer Druck

Dienstag 30. August 2005 - Bauer Druck in Wien machte bereits im April 2004 mit der ersten Postpress JDF-/JMF-Anbindung der Welt Schlagzeilen. Dabei wurde ein Müller Martini Sammelhefter des Typs PrimaPlus mit dem Hiflex Management-Informations-System (MIS) vernetzt.

Zeitgleich wurden vier IIIB-Bogenmaschinen über JDF/JMF an Hiflex angebunden. Am 24. August 2005 wurde Bauer Druck nun mit einem der erstmals verliehenen CIP4 International Print Production Innovation Awards (CIPPI Awards) ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt die CIP4-Organisation herausragende Errungenschaften bereits vernetzt produzierender Druckereien rund um den Einsatz von JDF-gestützten Prozessautomatisierungen.
Die CIP4-Organisation (International Cooperation for the Integration of Processes in Prepress, Press and Postpress) vergab jeweils einen ersten Preis und eine Zweitplatzierung (in Form einer ehrenvollen Erwähnung) in den folgenden drei Kategorien:
– Innovativste Nutzung der Prozessautomatisierung in einer Implementierung
– Bestes Kosten-Nutzen-Verhältnis durch den Einsatz der Prozessautomatisierung
– Größte Effizienzsteigerung und Verbesserung der Kundenbetreuung durch den Einsatz von Prozessautomatisierung
Bauer Druck ist Gewinner des weltweit ausgeschriebenen CIPPI Awards in der erstgenannten Kategorie. Das CIP4 Advisory Board würdigt damit die von Bauer Druck und seinen Partnern Hiflex, Müller Martini und MAN Roland implementierte Neuerung in der Vernetzung von Auftragsmanagement, Druck und Weiterverarbeitung. Rechnet man den Nutzen, der sich seit April 2004 bereits ergebenen hat, auf fünf Jahre hoch und stellt ihn den Gesamtkosten des Projekts gegenüber, so ergibt sich ein Return on Investment (ROI) von 220 Prozent, was einem Amortisationsfaktor von 3,2 entspricht.
«Um heute am Markt bestehen zu können, bedarf es innovativer Ansätze, um Flexibilität, Qualität und Produktivität immer weiter zu steigern», so KR Ing. Michael Bauer. Dass für den geschäftsführenden Gesellschafter bei Bauer Druck Flexibilität, Qualität und vor allem Produktivität im Vordergrund stehen, wird eindrucksvoll durch den hochmodernen Maschinenpark und letztlich durch den enormen Pro-Kopf-Umsatz von EUR 330.000 deutlich. Rund um die Uhr, 363 Tage im Jahr wird von 24 IIIB-Druckwerken höchste Qualität aufs Papier gebracht.
«Die jetzt erhaltene CIP4 Auszeichnung ist für uns kein zufälliges Ereignis, sondern Resultat einer langjährigen Strategie», erklärt Michael Bauer. «Die Hiflex Branchensoftware wird bei uns seit 1992 eingesetzt und bereits 1993 gab es eine Online-Integration mit den damaligen vollelektronisch gesteuerten 4- bzw. 5-Farben Bogen-Offsetdruckmaschinen. Das war noch kein JDF, aber seit sich dieser Branchenstandard abzeichnete, haben wir beim Ankauf unserer Produktionsanlagen immer auf die JDF/JMF-Tauglichkeit geachtet.» Bereits 2002 wurden alle Druckmaschinen mit einem vernetzungsreifen Maschinenleitstand-System nachgerüstet und 2004 folgte dann ein JDF-Systemupdate des mit AMRYS (Automatic Make ReadY System) ausgerüsteten Müller Martini Sammelhefters PrimaPlus.
Die größte Innovationsleistung bei der realisierten Vernetzung ist wohl auf Seiten des MIS Anbieters Hiflex zu sehen, denn die Anbindung des Sammelhefters macht die Bereitstellung detaillierter Daten über das zu produzierende Produkt notwendig. Zum Einstellen von Anlegern, Hefter und Trimmer sind neben der Signatur-Stärke (ergibt sich aus Anzahl Seiten, Grammatur und Papiervolumen), die Beschnitt-Maße (Kopf-, Fuß- und Front-Beschnitt), Klammerart und -position sowie die Zuordnung der einzelnen Signaturen auf die jeweiligen Anleger wichtig.
Die Ermittlung der dazu notwendigen technischen Parameter sind angesichts der zahlreichen Möglichkeiten des Falz- und Druckbogenaufbaus (mit mehreren, teilweise unterschiedlichen Falzbogen auf einem Druckbogen inklusive der Möglichkeit der Mehrfach-Nutzenverarbeitung) kein leichtes Unterfangen wie Stefan Reichhart, Geschäftsführer der Hiflex GmbH weiß: «Die Implementierung bei Bauer Druck machte die genaue Berechnung der Falzgeometrie und der Lage der Falzbogen auf den Druckbogen notwendig. Für uns eine besondere Herausforderung, denn das hatte bis dato noch kein MIS Anbieter versucht. Es wurden spezielle mathematische Formeln und Funktionen entwickelt und in das Hiflex System implementiert, so das letztlich Falz- und Druckbogen auch graphisch visualisiert werden konnten – und zwar produktionsgerecht.»
Bei der JDF-Anbindung des Sammelhefters werden alle maschinenrelevanten Daten zunächst an den Maschinen-Leitstand „System Manager“ von Müller Martini übergeben und von dort an den Sammelhefter übermittelt. Über motorische Achsen kann der Sammelhefter damit vollautomatisch auf das zu fertigende Produkt eingerichtet werden. Mit Hilfe der JDF-Maschinendaten aus Hiflex konnte die durchschnittliche Zeit für das erstmalige Einrichten von acht Stationen von 70 Minuten (ohne AMRYS) auf 20 Minuten (mit AMRYS und JDF-Anbindung) reduziert werden.
Für Bauer Druck sind die kurzen Rüstzeiten deshalb so wichtig, weil das 1940 gegründete und heute von den Cousins Michael und Christian Bauer in dritter Generation geführte Familienunternehmen eine äußerst heterogene Auftragsstruktur aufweist. Nicht weniger als 48 Zeitschriften produziert Bauer für große österreichische Verlage sowie Handels- und Industriebetriebe – darunter die drei führenden österreichischen Werbezeitschriften „Bestseller“, „Horizont“ und „Extradienst“. Dazu kommen Werbedrucksachen in den verschiedensten Formaten.
«Das Einrichten unseres neuen Sammelhefters und der Druckmaschinen wird über die JDF-Datenübergabe aus Hiflex wesentlich verkürzt. Letztlich steigert das unsere effektive Produktionszeit an diesen teuersten und wertvollsten Maschinen», sagt Michael Bauer. «Und über die direkten JMF-Statusrückmeldungen aus den Maschinensteuerungen erhalten wir eine verlässliche Information über den Produktionsstand und eine exakte Datenbasis für die Nachkalkulation.»
Nach Produktionsbeginn wird der Maschinenstatus in Echtzeit an die Hiflex-Produktionssteuerung zurückgemeldet. Dabei werden Status, Geschwindigkeit, produzierte (Gut-)Menge und Makulatur im Hiflex-System angezeigt.
«Ich verstehe den CIPPI Award auch als Auszeichnung für unsere Mitarbeiter, die allesamt „Vernetzung leben“ und damit über die vielen Jahre unserer gemeinsamen Strategie gefolgt sind. Von unseren ersten Vernetzungsansätzen 1993 bis heute, wo wir diesen wichtigen Preis in Händen halten, war es eine lange aber lohnende Reise.»

www.hiflex.com
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