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Aus den Unternehmen

Arquana-Vorstand präzisiert im GFW-Unternehmenskreis die Wachstumsphilosophie

Mittwoch 27. September 2006 - Aktuelle Trendthemen und namhafte Referenten aus Wirtschaft und Politik kennzeichnen seit nahezu 10 Jahren den GFW-Unternehmenskreis „Betriebliche Veränderungsprozesse“, den die Stuttgarter Unternehmensberatung GFW Gesellschaft für Führungspraxis in der Wirtschaft Dr. Scharlowski mbH alle zwei Monate plant und durchführt. In der letzten Sitzung war Arquana Vorstand Dr. Friedrich-Carl Wachs zu Gast und gab zunächst einen anschaulichen Bericht über die vor zwei Jahren gegründete Arquana International Print & Media AG und deren Akteure, der bei den Teilnehmern auf großes Interesse stieß. Im Verlauf der Sitzung nahm er auch zu der Frage Stellung, ob die Unternehmensstrukturen in der Druckindustrie den Märkten hinterherhinkten.

Berechtigt ist die Frage schon deshalb, weil auch die Druckindustrie einem steten Wandel unterliegt, wie Dr. Scharlowski eingangs darlegte und dabei drei Phasen charakterisierte, nämlich zunächst die technikorientierte Entwicklungsphase, in der sich schwerpunktmäßig alles um die Optimierung der Technik gedreht habe, dann die marktorientierte Entwicklungsphase und seit einiger Zeit die Phase des strukturorientierten Managements. Dies war das Stichwort für Dr. Wachs, der die Druckindustrie genau dort angekommen sieht und der Überzeugung ist, dass ein Druckunternehmen, das sich heute als Druckdienstleister versteht, nicht mehr „Druckgewerbe“ ist, sondern wie ein Industrieunternehmen aufgestellt sein müsse, bei dem möglichst viele Teile der Wertschöpfungskette unter einem Dach vereint sind. Alle von Arquana aufgekauften Unternehmen werden deshalb wie Profitcenter geführt und über eine Matrix-Struktur gemanagt. Dazu gehören die Arquana Sales GmbH als zentrale Vertriebsgesellschaft, die Arquana Technology GmbH, die über den Maschinenpark und technische Investitionen entscheidet und die Arquem Management GmbH als konzernweit tätige Personalservice-Gesellschaft. Ziel des Unternehmens sei es bis 2008 zu den Top 3 der Druckdienstleister in Deutschland und zu den Top 5 der Rollenoffset-Drucker und –dienstleister in Europa zu gehören. „Wir sind heute ein Druckdienstleistungskonzern mit 1100 Mitarbeitern und einem Umsatz von 240 Mio. Euro Umsatz und wollen in diesem Markt weiter wachsen.“ Dies sei insofern realistisch als das Printmedium wieder an Bedeutung gewinne und nach einer Phase des „medialen Experimentierens“ die Werbung mit traditionellen Printprodukten wieder deutlich anzöge. So sieht Dr. Wachs im Rollenoffset-Akzidenzbereich ein durchschnittliches Wachstum von jährlich 5 Pro-zent. Er geht davon aus, dass sich in Zukunft die Anzahl der Betriebe auch in Deutschland durch weitere Konsolidierung und Zusammenschlüsse reduzieren werde, ähnlich wie im Tiefdruck, und dass es im Jahr 2010 nur noch rund 45 Betriebe geben werde, die dann mehr als 20 Beschäftige hätten und einen Jahresumsatz von mindestens 10 Mio. Euro erzielten. Derzeit sind es noch 85 Unternehmen. Arquana sehe für das eigene Wachstum auch deshalb gute Chancen, weil viele kleine und mittlere Unternehmen aufgrund der aktuellen Branchenlage oder auch, weil keine Nachfolger da seien, zum Verkauf stünden und man nun auch selektiv das eigene Portfolio füllen könne. Auch der Markt verlange neue Strukturen und vernetzte Dienstleistungen, so Wachs, denn die steigende Professionalität der Kunden und die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung erfordere kompetentes Strategie-, Finanz und Personalmanagement, das in vielen mittelständischen Druckereien so nicht vorhanden sei.
Auf die Frage, wie es ihm gelänge, die gekauften Unternehmen auf eine gemeinsame Unternehmensstrategie auszurichten, räumte Dr. Wachs ein, dass dies in der Tat eine wichtige Kommunikationsaufgabe sei. Die einzelnen Unternehmen würden von „Standortkapitänen“ geleitet, und die Kommunikation der zweiten Ebene mit den zentral gesteuerten Bereichen sei sehr eng. Zudem werde der Prozess des Zusammenwachsens durch einen externen Coach permanent begleitet. Man führe außerdem vierteljährlich Vertriebs-, Finanz- und Geschäftsleitungsmeetings durch und zweimal im Jahr träfen sich die Führungskräfte aus den zentralen Geschäfts-bereichen. Dennoch arbeite man weiter an der Verbesserung der Zusammenarbeit. Dies sei unter anderem der Focus für das Jahr 2006. In der lebhaften Diskussion verneinte Wachs vorbehaltslos die Frage, ob Arquana eines Tages auch Bogenoffsetdruckereien zu kaufen gedenke und räumte selbstkritisch ein, dass die regionalen und lokalen Märkte für kleinere Druckereien durchaus ihre Bedeutung behielten.

Stimmungsbarometer steigt
Beim Erfahrungsaustausch, bei dem die Teilnehmer des GFW-Unternehmenskreises über die jüngste Entwicklung ihres Unternehmens berichteten, wurde ein erfreulich positives Bild gezeichnet. Die Auftragssituation habe sich verbessert, die Umsatzerwartungen für 2005 hätten sich fast überall erfüllt oder seien sogar übertroffen worden. Deutlich wurde auch, dass die Unternehmen vor allem ihre Vertriebsaktivitäten intensiviert haben und den „Kundenbeziehungen“ einen hohen Stellenwert beimessen. In einem sehr praxisbezogenen Referat von Wilhelm Orth wurde diese Thematik durch Anregungen zur Neukunden-Gewinnung ergänzt. Abgerundet wurde der Unternehmertag durch einen Praxisbericht, was man bei IT-Projekten berücksichtigen sollte, damit sie nicht scheitern. Eine gute Vorbereitung und frühe Beteiligung aller Betroffenen sei unumgänglich, um Kosten, Zeit und Ärger zu sparen, so GFW-Berater Dr. Dieter Massa.
Am 14. November 2006 findet der nächste GFW-Unternehmenskreis „Betriebliche Veränderungsprozesse“ statt, wieder mit sehr interessanten Themen, verspricht GFW-Geschäftsführer Dr. Scharlowski.

www.gfw-mbh.de
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